Montagsfrage: Warum bloggt ihr (über Bücher) und wie seid ihr dazu gekommen?

Bevor ich mich in dieser schlaflosen Nacht weiter von einer Seite zur anderen wälze, kann ich auch etwas Sinnvolles tun und die Montagsfrage beantworten. Gestellt wird sie auch heute wieder auf dem Blog Buchfresserchen und erdacht hat sie sich diesmal Cara von Bookinghampalaceblog (was für ein genialer Blog-Name! – vielen Dank für die schöne Montagsfrage).

Die Einschränkung “über Bücher” brauche ich gar nicht zu beachten, denn ich habe vor diesem Buchblog nie über andere Themen gebloggt, sondern mit dem Laberladen den Start in die Bloggerwelt gemacht. Gefolgt ist dann später ein Fotoblog (die aktuelle Version davon ist hier zu finden und wurde gerade aus dem Dornröschenschlaf befreit), aber mit dem Buchblog Laberladen ging es im Frühling 2010 los.

Schon seit 2007 rezensiere ich Bücher schriftlich über das Internet, denn so lange bin ich Mitglied im Bücherforum Büchereule und veröffentliche dort meine Buchbesprechungen. Dort sind die Beiträge aber nach Büchern sortiert und deshalb fehlte mir eine schöne Übersicht aller meiner Rezensionen. Und so wurde die Idee zum Laberladen geboren, den ich anfangs nur als Archiv und Nachschlagemöglichkeit für mich selbst genutzt habe. Ab und zu mogelt sich mal ein Blogbeitrag hier herein, der nichts mit Büchern zu tun hat, aber das ist selten und der absolute Schwerpunkt liegt bei den Buchbesprechungen. Wenige Freunde und Bekannte haben sich anfangs hier auch umgesehen und sich Buchtipps geholt, aber im Laufe der Zeit wurden es immer mehr Leser. Inzwischen gibt es einen regen Austausch mit anderen Buchbloggern, buchbegeisterten Lesern und sogar ein paar Autoren und damit ist noch ein schöner Aspekt mehr dazu gekommen, wieso ich meinen Buchblog so gerne betreibe. Selbst wenn man viele Bücherfans im Freundeskreis hat, ist die Wahrscheinlichkeit nicht ganz so hoch, dass viele davon genau das gleiche Buch lesen wie man selbst. Online finden sich aber immer ein paar Gleichgesinnte, die sich zum gleichen Zeitpunkt für das gleiche Buch begeistern oder darüber schimpfen. Außerdem habe ich festgestellt, dass man viel bewusster (und oft auch kritischer) liest und viel mehr Details eines Buches im Gedächtnis behält, wenn man sich schon mit dem Gedanken ans Lesen macht, dass man später darüber bloggen und seine Meinung zum Buch veröffentlichen will.

Das sind alles positive Dinge, die im Schlepptau des Bloggens über Bücher kommen und das einzig Negative, das mir eventuell einfallen könnte, wäre, dass so ein Buchblog enorm viel Zeit verschlingt. Aber genau genommen ist das auch kein Nachteil, denn ich finde es eine sehr schöne und sinnvolle Art, seine Zeit zu verbringen.

Und nun ist es langsam Zeit, in das TV Duell Clinton / Trump reinzuschalten.

Gute Nacht oder guten Morgen – je nachdem :-)

 

 

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7 Jahre her

Ich habe ähnlich angefangen wie du, allerdings auf Lovelybooks. Irgendwann meinte meine Freundin Astrid: lass uns gemeinsam einen Blog machen. Alleine hätte ich sicher nicht durchgehalten, so bauen wir uns bei Tiefs immer wieder gegenseitig auf.
Im Moment braucht die Blogarbeit immer mehr Zeit und ich frage mich mal wieder, ob ich sie nicht anders nutzen sollte. Allerdings macht der Kontakt mit Bloggern, Lesern, Verlagen und Autoren auch viel Spaß. Und einige Kontakte bleiben auch nicht virtuell, inzwischen konnte ich einige auch real kennenlernen. Auch nächste Woche bei der FBM werde ich Menschen treffen, die ich durch ihre Bücher schon zu kennen glaube.
Diese Vermischung aus virtueller und realer Welt finde ich klasse und ist im Moment ein wichtiger Gründe für mich zu bloggen.

7 Jahre her

Vor meinem Blog habe ich nie Rezensionen geschrieben, außer für ein Informatik-Profjekt in der Schule. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass mir das mit den Büchern super gefällt. Trotzdem hat es noch einige Zeit gedauert, bis ich den Blog gestartet habe. Die “ganze Geschichte” kannst du in meinem heutigen Beitrag nachlesen (:

Liebe Grüße!
Anna

7 Jahre her

Huhu =)

Bei mir begann alles über Facebook Buchgruppen und ich bin noch ein junges Vögelchen, wenn ich deine Geschichte so betrachte. Fotografieren ist auch eine geliebte Nebenbeschäftigung von mir. Schön mal etwas über die Geschichte von anderen Bloggern zu erfahren.

Ganz liebe Grüße
Katie

7 Jahre her

Hallo :)
Es stimmt schon, so ein Bücherblog verschlingt enorm viel Zeit – aber zwischendurch braucht man ja auch mal eine kleine Pause vom lesen ;)
Mein Beitrag
LG Yvonne

Hallo,
mit dem kritischer und intensiver Lesen kann ich dir nur zu stimmen, so geht es mir auch. Ich habe den Eindruck, dass ich mich viel mehr mit den Büchern auseinander setzte seit dem ich Rezensionen schreibe und dann ist da noch der Kontakt zu den Autoren den du auch ansprichst. Ich bin jedesmal begeistert, wenn man mit einem Autor über sein Werk sprechen kann.
Ganz liebe Grüße
Yannah

7 Jahre her

Wow, seit 2007 ist schon eine lange Zeit. Schön, dass es dir immer noch so gut gefällt.
Ich bin erst seit 2015 so wirklich dabei, bin dann mit der Zeit über twitter auch einigen Buchbloggern gefolgt und habe jetzt vor einem Monat mit meinem Blog angefangen.

LG, Moni

7 Jahre her

Hi,
ich rezensiere zwar offiziell erst seit 2012 durch meinen allerersten Blog (Kreative Maus hieß ich da), aber richtig öffentlich erst seit 1 Jahr. Vorher hatten nur die engsten Leute im Bekanntenkreis von meiner Bloggerei und meinem alten Blog gewusst. Den richtigen Durchbruch hatte ich erst dieses Jahr gehabt, als der Neue online kam im Februar mit neuem Design, neuer Adresse und neuem Namen. Das hier ist meine Geschichte:

Meine Montagsfrage

Liebe Grüße
Betti

7 Jahre her

Ich überlege gerade, ob ich kritischer lese, seit ich blogge. Hmm, ich würde sagen nicht bewusst, aber ich denke unbewusst ist das vermutlich schon der Fall, weil man ja automatisch auf Schwachstellen achtet, ich zumindest, da ich nicht zu jenen Bloggern gehöre, die nur loben. Aber eigentlich wären mir diese Dinge schon früher aufgefallen.

Ich finde es auch einfach schön, mich mit anderen über Bücher auszutauschen :-)

Liebe Grüße

Claudia

7 Jahre her
Reply to  Gabi

Liebe Gabi,

wobei ich dazu sagen muss, dass ich selten das lese, was gerade alle lesen, das schränkt den Austausch dann auch wieder ein wenig ein :D.

Liebe Grüße

Claudia

7 Jahre her

Bewusster und kritischer lese ich durch das Bloggen auch. Und ich habe ebenfalls das Gefühl, dass mehr von den Geschichten dadurch “hängen” bleibt.
In meinem Freundeskreis und der Familie wird (unter der weiblichen Fraktion) auch recht viel gelesen. Allerdings, wie du bereits festgestellt hast, auch mit wenigen parallelen zum eigenen Geschmack. Wobei man sich dadurch auch hin und wieder mal zu einem Buch hinreißen lässt, abseits des favorisierten Genres. Mit positivem Überraschungseffekt. :)

7 Jahre her

Ich weiß nicht, ob ich kritischer lese, seit ich blogge (das kritische Lesen war ja eher ein Antrieb, wieder mit dem Bloggen anzufangen), aber generell merke ich schon, dass ich nahezu vollkommen anders lese als noch vor Jahren. Während mir das Lesen auf diese Weise zwar an sich mehr Freude bereitet (weil ich ein riesiger Nerd bin, wenn es darum geht, zu erfahren, wie ein Text u.ä. funktioniert), frage ich mich auch, ob mir das mitunter nicht ein wenig die Freude an bestimmten Dingen nimmt. Ist etwa ein Twist für mich deshalb nicht so überraschend, weil der Autor ihn nicht richtig vermittelt, oder weil das aufmerksame Lesen ihn für mich zu offensichtlich gemacht hat?
Das Problem erstreckt sich auch auf meine eigenen Texte: Hat der Leser genug Informationen, damit ein Ereignis für ihn Sinn macht, aber nicht zu viele, damit er noch überrascht sein kann? Ein Balanceakt, der mir immer noch Kopfzerbrechen bereitet.

Liebe Grüße,
pw

7 Jahre her

Eine schöner Pro-contra-Betrachtung und eine interessante Geschichte! Ich schreibe seit 2005 Kommentare zu Geschichten und irgendwann dachte ich: ein Blog ist cool! Und als ich eine Nische suchte, war Buchbloggen das Naheliegendste.

Ich lese Bücher sehr oft sehr genau, aber ich denke nicht daran, dass ich über sie bloggen werde. Es sei denn, ich wähle das Buch aus, weil ich es interessant finde, darüber zu schreiben. Es würde mir zuviel Drucke machen, wenn ich wüsste, dass ich darüber schreiben MUSS.