… und raus bist du von Sam Jira

Darum geht’s:

Vor vier Jahren wurde die Ehefrau des Mordermittlers Martin Holt das letzte Opfer eines Serientäters, der in Hannover sein Unwesen trieb. Martin ist daran fast zerbrochen, hat die Mordkommission verlassen und bearbeitet inzwischen Wirtschaftsverbrechen. Doch jetzt hat eine neue Mordserie begonnen und Martins Name wird ins Spiel gebracht. Er ist gezwungen, sich mit den neuen Fällen von Frauenmord zu beschäftigen, die ihn an die Mordserie vor vier Jahren erinnern. Und die hat er noch nicht annähernd verarbeitet.

So fand ich’s:

Kriminalhauptkommissar Martin Holt ist ein gebrochener Mann, seit er die Leiche seiner eigenen Ehefrau am Tatort sehen musste. Nach vier Jahren hat er wieder ein bisschen Fuß gefasst und ausgerechnet jetzt scheint der Täter erneut zuzuschlagen. Oder ein Nachahmer? Weil Martin persönlich kontaktiert wird, kann er sich nicht heraushalten, obwohl er das liebend gerne täte. Der Spezialist, der dazugeholt wurde, ist ausgerechnet sein ehemals bester Freund, mit dem er sich aus gutem Grund überworfen hat und auch diese Tatsache macht seine Arbeit nicht leichter. Nach vier Jahren in der Wirtschaftsabteilung muss er wieder mit seinen früheren Kollegen zusammenarbeiten, obwohl ihn das immer an den Mord an seiner Frau erinnert. Insgesamt ist das eine schlechte Ausgangssituation für Martin und sein Kopf ist alles andere als frei. Doch irgendwann überwiegt der Drang, den noch aktiven Serienmörder zu fassen und er stürzt sich in seine Arbeit.

Martin ist ein engagierter und guter Ermittler, ein Familienmensch, der seine Schwester und deren Familie innig liebt, und ein sympathischer Mann, der offenbar bei der Damenwelt um ihn herum gut ankommt. Nachdem er vergeblich versucht hat, mit Hilfe von Alkohol zu vergessen, kämpft er nun täglich gegen die Versuchung an, wieder zu trinken. Ich mochte ihn sofort, weil er Stärken und Schwächen hat, sehr menschlich ist, aber nicht in Selbstmitleid versinkt.

Auch die laufenden Ermittlungen, in die er einsteigt, nachdem schon einige Morde passiert sind, haben mich gleich gepackt und gefesselt. Ein Serienmörder, der seine Spielchen mit der Polizei treibt und der der Kripo immer einen Schritt voraus zu sein scheint, ist ein Gegner, an dem sich die Mordkommission lange die Zähne ausbeißt und der mir viel spannendes Lesevergnügen beschert hat.

Dass der Schreibstil mir gefallen würde, war mir fast schon vorher klar, denn die Autorin schreibt auch unter dem Namen Gabriele Oscuro und ihre Gay Romance Bücher lese ich ausgesprochen gerne. Für das Krimigenre hat sie ihre gefühlvolle Art zu schreiben nicht abgelegt und man bekommt vom ersten Augenblick an Zugang zu Martin und seinem Gefühlsleben, aber trotzdem hat sie die Schlagzahl und das Tempo erhöht und erzählt flott eine gut durchdachte und spannende Krimigeschichte.

Krimifans werden sicher genauso viel Freude an diesem Buch haben wie ich – von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Mehr dazu:

Auf dem Blog “Mordsbuch” hat Sam Jira in einem Interview ein bisschen mehr über sich verraten.

Folgende unter dem Namen Gabriele Oscuro veröffentlichte Gay Romance Bücher habe ich ebenfalls gelesen und rezensiert (die Links führen zu meinen Rezensionen):
Ohne dich …: Manchmal muss man gehen, um zurückkehren zu können
Henry
Elias
Du aber liebe mich … unerreichbar
Weihnachtswirbel
Der Weihnachtsengel
Liebeswirbel
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7 Jahre her

Hallo Gabi,

schön, dass du auch Selfpublishern eine Chance gibst! Das Buch klingt spannend. Gerade weil es mal nicht in Amerika spielt, sondern hier in unserem schönen Ländchen.

Alles Liebe
Kani

7 Jahre her

Hallo Gabi,
Gay Romance ist nicht mein Dig, für gute Krimitipps bin ich aber immer zu haben.
Hört sich echt vielversprechend an.
Danke für die Besprechung.
Liebe Grüße
Silvia

7 Jahre her

Huhu!

Das klingt gut! Ich kenne noch gar keine Bücher das Autorin, unter beiden Namen. :-)

Ich lese auch gerne Regionalkrimis, freue mich aber dennoch über deutsche Krimis/Thriller, die dieses Label nicht haben.

LG,
Mikka

Sonja Béland
7 Jahre her

Hallo,
Irgendwie hatte ich beim lesen deiner Rezension den Eberhofer im Kopf, gut das du in den Kommentaren sagst das es eben keiner dieser typischen Regionalkrimis ist. Die mag ich übrigens :D Danke für den Tipp, ich teile es gerne weiter.
LG Sonja