Darum geht’s:
In Aquintien ist eine Krise ausgebrochen, denn es gibt nicht genug Kaffee mehr. Auf Tee umzuschwenken, ist nicht gerade leicht, denn er wächst hauptsächlich im weit entfernten Lán-Hochland und die korrekte Fermentation ist dort ein streng gehütetes Geheimnis. Aquintianische Tee-Spione sollen Pflanzen und Wissen stehlen, Neigel und Guillome aus Sygna bekommen vom Geheimdienst den Auftrag, genau das zu verhindern. Und ganz vielleicht selbst ein Teepflänzchen mit nach Hause zu bringen.
So fand ich’s:
Tee-Spione ist Band 3 der “Schattenspiele”, erzählt aber eine abgeschlossene Geschichte. Wir werden in eine fremde Welt hineingeworfen, die sich uns nach und nach erschließt und in der die “Schattenspiele” stattfinden. Ich brauchte ein Weilchen, um diese Welt zu erfassen und mich zurechtzufinden. Am Ende hab ich mich dort heimisch gefühlt und gerne ungeschaut.
Der Bäcker Neigel ist der Ich-Erzähler und interessanterweise beherrscht er es, Brötchen zu backen, die “Die Verzweiflung Vertreiben“. Sein Lebensgefährte Guillome braucht diese Brötchen gerade dringend, denn sein offensichtlich ziemlich durchgeknalltes Theaterstück scheint weder bei Neigel noch beim Publikum gut anzukommen. Neigel hat eine augenzwinkernd-lockere Art zu erzählen und ich fand ihn sofort sympathisch, genauso wie seinen Liebsten Guillome und ihre liebevolle Kabbelei. Die beiden werden auf eine weite Reise geschickt, um sich unter aquintianische Handlungsreisende alias Tee-Spione zu mischen und deren Bemühungen, an Pflanzen und Wissen über Tee zu kommen, zu vereiteln.
Auf 66 Seiten kann man keine Fantasy-Welt in allen Details ausarbeiten. Doch was ich hier und da habe durchblitzen sehen – wie die Zeichen, die bestimmte Fähigkeiten verleihen oder eben “Die Verzweiflung Vertreiben“, wenn man sie auf Brötchen zeichnet – hat mir sehr gefallen. Genauso hat mir der humorvolle Ton zugesagt, in dem die Geschichte gehalten wird. Die Länge dieser Novelle ist perfekt, um sie in einem Rutsch zu lesen. Und sie hat mich neugierig auf die anderen beiden Bände zurückgelassen.
Die Tee-Spione haben mich an die Kurzgeschichten von “Wolkenleopard” erinnert und nachdem mir seine älteren Geschichten wesentlich besser gefallen haben als die, die ich zuletzt gelesen habe, hoffe ich, dass Judith und Christian Vogt noch mehr von dem bieten, was mir bei Wolkenleopard und bei den Tee-Spionen so gut gefallen hat.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Mutterentität
Im Schatten des Leviathans
Tee-Spione
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Tee-Spione
Autor/in: Judith und Christian Vogt
ISBN / ASIN: 978-3903296848
Sprache: Deutsch
Genre: Fantasy-Spionage
Serie: Schattenspiele #3
Verlag: Ohne Ohren
Erscheinungsjahr: 2024
Medium: eBook
Seitenzahl: 66
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite