Die Muse von Daniel Cole

Darum geht’s:

Detective Sergeant Benjamin Chambers bearbeitet den Fall eines Mannes, der im Park anstelle einer Statue nackt auf den Sockel platziert wurde und dort erfror. Kurz danach finden sich eine Mutter mit ihrem Sohn, getötet in ihrem Haus, und ebenso künstlerisch arrangiert wie “der Denker” im Park. Chambers ermittelt in Richtung eines Serientäters, doch ein Unfall, bei dem er schwer verletzt wird, und das plötzliche Geständnis eines Obdachlosen beenden die Ermittlungen.

Sieben Jahre später zeigt Jordan Marshall schon während ihrer Ausbildung zur Polizistin großes Interesse an diesen beiden Fällen. Sie hält den verurteilten Obdachlosen für unschuldig und scheucht den wahren Mörder auf.

So fand ich’s:

“Die Muse” startet wie ein Krimi nach bewährtem Muster. Es geschieht ein Mord und der versierte Ermittler Chambers und der Streifenpolizist Winter beginnen mit den Ermittlungen. Die beiden arbeiten von Anfang an gut zusammen und der Humor und witzige Dialoge kommen trotz des grausamen Mordes nicht zu kurz. Beide haben jeweils einen Verdächtigen im Auge und ich konnte nicht sagen, wessen Spur die bessere war. Eine Verfolgungsjagd, die in einer Katastrophe endet, und das völlig unerwartete Geständnis eines Obdachlosen, beenden den Fall.

Nach einem Zeitsprung von sieben Jahren schauen wir auf eine völlig veränderte Situation im Leben von Chambers und Winter. Und der eigentlich abgeschlossen geglaubte Fall nimmt dank der Polizistin in Ausbildung Jordan Marshall wieder an Fahrt auf.

Ich mochte die mitreißende und actiongeladene Erzählweise von Daniel Cole schon bei der “New Scotland Yard”-Trilogie um den Polizisten Wolf. Wer akribisch und realistisch dargestellte Polizeiarbeit miterleben möchte, ist hier wie dort an der falschen Stelle. Coles Bücher leben von flotter, mitreißender Handlung, von interessanten, manchmal etwas kaputten Figuren, die auch mal nur ihrer eigenen Moralvorstellung folgen, und schwarzem Humor. Diese Kombination beherrscht er richtig gut und ich lese das auch wirklich gern. Der Unterhaltungswert ist hoch und deshalb verzeihe ich Cole auch gerne, dass er die Schilderung von Ermittlungsmethoden oder neuester Technik (weil das Buch zwischen 1989 und 1996 spielt, sowieso nicht vorhanden) vernachlässigt. Verfolgungsjagden, Bauchgefühl und Beobachtungsgabe sind wichtiger und der Focus liegt auf den Personen.

Meine Erwartungen nach der “New Scotland Yard”-Trilogie wurden voll und ganz erfüllt. Ich hoffe, wir müssen nicht wieder so lange auf das nächste Buch von Daniel Cole warten.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
Büchermonster

Herzlichen Dank an Netgalley für das Rezensionsexemplar

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Titel: Die Muse
Original-Titel: Mimic
Autor/in: Daniel Cole
Übersetzer/in: Sybille Uplegger
ISBN / ASIN:
‎ B0C1JLGBDQ
Sprache:
Deutsch
Genre: Thriller
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr:
2024
Medium:
eBook
Seitenzahl: 448
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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10 Monate her

Es ist bei mir schon eine Weile her, dass ich die “Ragdoll”-Bücher gelesen habe, aber in meiner Erinnerung waren das sehr spannende Thriller, daher war ich auch entsprechend neugierig auf “Die Muse”.

Leider muss ich sagen dass sich das Buch für mich schon recht früh irgendwie seltsam angefühlt hat. Der Humor hat bei mir überhaupt nicht gezündet und insgesamt fand ich den Roman total lieblos runtergeschrieben. Ich konnte mir viele Szenen aufgrund fehlender Beschreibungen gar nicht richtig vorstellen und musste auch ganze Passagen teilweise mehrfach lesen, weil für mich der Zusammenhang fehlte oder nicht klar war, welche Person gerade etwas gesagt hat.

Auch der Sprung in die Vergangenheit hat sich mir überhaupt nicht erschlossen, ich habe hier leider die Vermutung dass der Autor sich das Schreiben einfach nur leichter machen wollte indem er keine neueren Technologien recherchieren musste.

Daher fand ich “Die Muse” insgesamt leider sehr enttäuschend.