Darum geht’s:
Ein undeutliches Foto geistert durch die Presse und das Internet. Darauf sind Leichen zu sehen, die mit Gewichten befestigt unter Wasser gehalten werden. Mehr ist nicht bekannt und deshalb überschlagen sich die Spekulationen über diesen makaberen Friedhof. Musikmanager und Gelegenheitsinformant Adam Wischnewski hat allerdings eine starke Vermutung, in welche Richtung man nach den Leichen suchen sollte und deshalb macht er sich mit einer spontan zusammengestellten Gipsy-Band auf eine Flussreise durch Ungarn.
So fand ich’s:
Die Suche nach den versenkten Leichen und vor allem die Aufklärung der Hintergründe sind die Triebfeder für die Ungarnreise von Adam Wischnewski. Die Begleitung einer Gipsy-Band auf einem Donau-Kreuzfahrtschiff bietet aber nicht nur die passende Legende dafür, sondern sorgt auch immer wieder für eine schöne Atmosphäre um Musikfestivals und Fernweh, die die düsteren Kapitel um die von Rechtsradikalen verfolgten Roma wieder ausgleichen. Adam Wischnewski ist zwar der Protagonist, aber man kann ihm nicht wirklich in die Seele schauen, er bleibt ein wenig distanziert. Dafür werden einem die österreichische Kaffeehauskultur, die ungarische Gipsy-Musik und die Traditionen der Roma umso mehr ans Herz gelegt.
Die frühere Freundin Mirijam, sein Auftraggeber Balasaria und auch Eszter bringen eine geheimnisvolle und undurchsichtige Note hinein, und nicht immer habe ich so ganz die Zusammenhänge verstanden – ob das so gewollt war oder daran lag, dass ich den ersten Band “Baro Drom – Der lange Weg” nicht vorher gelesen habe, in dem wohl zumindest Balasaria und Mirijam vorgestellt werden, konnte ich nicht sagen.
Auch ohne heftigen Thrill, der den Atem stocken lässt, hat mich diese stimmunngsvolle Mischung aus Roadmovie, Roma-Milieustudie und Polit-Krimi insgesamt gut unterhalten.
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