Durch seine eigene Schuld hat Ben sich seine Gesundheit ruiniert. Er ist auf Dialyse angewiesen und verlässt selten das Haus, denn er kann auch von zuhause aus arbeiten. Nur die regelmäßigen Bestellungen von Porno-DVDs lässt er sich nicht nehmen und dass ein sehr niedlicher junger Kerl die ausliefert, versüßt Ben den Tag. Ollie verdient sich nur vorübergehend seine Brötchen als Paketzusteller, denn eigentlich hat er andere Träume. Dass Ben krank ist, stört ihn nicht.
So fand ich’s:
Ben hat schon früh die Verantwortung für seine kleine Schwester übernehmen müssen. Als sie erwachsen war, hat er in einer wilden Phase das Partyleben nachgeholt und seine Diabetes ignoriert. Jetzt leidet er an Nierenversagen und muss streng auf seine Gesundheit achten. Er findet sich unattraktiv und kann sich nicht vorstellen, dass es jemanden geben könnte, der sich an dem Katheter in seinem Bauch, den er für die Blutwäsche braucht, nicht stört. Doch Ollie findet das ganz und gar nicht abstoßend, im Gegenteil. Seine Fantasie dreht sich um Fantasywesen, Cyborgs mit künstlichen Körperteilen und da passt Ben als Superheld durchaus hinein. Dass Ollie nicht nur mit Bens Katheter leben kann, sondern etwas erotisches daraus macht, fand ich tatsächlich ein bisschen merkwürdig. Aber gut, wenn es für die beiden okay ist, dann soll es so sein.
Ollie ist einfach ein Goldschatz, ein liebenswerter Kerl, der vor Lebensfreude und Fantasie überschäumt, und genau wie Ben mochte ich ihn sofort. Dass er mit seinen 20 Jahren schon eine etwas seltsame Beziehung hinter sich hat, bekommt man erst später mit.
Obwohl sie sich beide sehr mögen, sind sie aus unterschiedlichen Gründen zögerlich damit, ihre Beziehung zu vertiefen. Josephine Myles lässt uns die Geschichte der beiden von Ben erzählen. Sie schreibt auf angenehm zu lesende Art und Weise, kreiert Charaktere, die einem sehr real erscheinen und denen man gerne über die Schulter sieht, weil sie ein lebensnaher Mix aus Stärken und Fehlern sind und weil sie bereit sind, an sich zu arbeiten und für ihre Beziehung zu kämpfen.
Diese fluffigen Geschichte um den zurückhaltenden Ben und den liebenswerten Ollie hat mir ein paar vergnügliche Lesestunden beschert.
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorin
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