[Hörbuch] Jackdaw von Daniel Cole

Darum geht’s:

Der Killer, der Prominente unter ungewöhnlichen Umständen tötet und der Polizei damit Rätsel aufgibt, bekommt den Spitznamen Jackdaw verpasst. Detective Constable Scarlett Delaney sieht ihre Chance, ihn zu fassen und dadurch ihren schlechten Ruf aufzubessern. Dabei greift sie auch zu zweifelhaften Methoden, weiß sie doch, dass ihr Chef Frank immer hinter ihr steht.

So fand ich’s:

Der Buchtitel ist hier durchaus wichtig. Ich wusste nicht, was Jackdaw heißt, aber so wird der Serienkiller nicht umsonst genannt, denn er nimmt immer etwas Glitzerndes vom Tatort als Trophäe mit. Übersetzt heißt Jackdaw Dohle, denen man nachsagt, sehr neugierig zu sein und alles zu lieben, was glitzert und glänzt. Ich hätte es gut gefunden, wenn man den Buchtitel übersetzt hätte. Kann ja sein, dass es mehr so Dummies wie mich gibt, denen die Anspielung entgeht, weil der englische Wortschatz nicht so weit reicht.

Scarlett Delaney ist eine interessante Protagonistin. Ihre Kollegen und Kolleginnen beäugen sie etwas misstrauisch, denn sie ist die Tochter eines Serienmörders und im Grunde warten alle nur darauf, dass sie durchdreht. Hinter ihrem Rücken wird über sie hergezogen. Scarlett war mir gleich sympathisch, auch wenn sie Vorschriften nur als grobe Richtschnur versteht und oft genug ihre eigenen Wege geht. Ihre Polizeiarbeit macht sie sorgfältig und mit einer guten Spürnase. Sie hat eine etwas seltsame Beziehung zu ihrem Freund, mit dem sie nicht allzu viel verbindet und mit dem sie eine eher oberflächliche Verbindung zu haben scheint.

Ganz anders ist da der gutaussehende und undurchschaubare Henry Devlin, der Scarletts Bekanntschaft sucht und sich als Privatermittler im Auftrag des Vaters eines der Opfer Jackdaws ausgibt. Dass er recht fleißig als Auftragskiller unterwegs ist, schiebt Scarlett beiseite, denn einerseits will sie seine Hilfe haben und andererseits fasziniert der charmante und kultivierte Mann sie auch.

Die Morde passieren unter teilweise skurrilen Umständen, bei denen die Leichen oder der Täter verschwinden und man kann im ersten Augenblick nicht erkennen, wie und wohin. Es scheint Zauberei im Spiel oder zumindest äußerst raffiniert konstruierte Planungen.

Henry und Scarlett arbeiten teilweise zusammen, teilweise gegeneinander, und ihr Chef Frank versucht, bösartige Kollegen im Zaum zu halten, die sowohl Scarlett als auch Frank selbst Ärger machen wollen. Ich fand es interessant und spannend, die Ermittlungen zu verfolgen. Es gab auch die eine oder andere Situation zum Schmunzeln, aber der Humor hat bei mir nicht so gegriffen, wie ich es gerne gehabt hätte.

Deshalb befindet sich “Jackdaw” für mich in einem unguten Zwischenstadium, denn für einen ernsthaften Thriller gab es zu wenig Thrill, dafür aber skurrile Situationen und Augenzwinkern, für einen humorvollen Roman aber doch zu wenig davon bzw. nicht auf meiner Wellenlänge.

Ich habe das Buch im Großen und Ganzen schon gern gelesen, ich mag die Bücher von Daniel Cole aber weit lieber, die sich ganz ernsthaft dem Thrill widmen. An der Sprecherin lag es nicht, die hat einen wirklich guten Job gemacht und das Buch gekonnt vertont.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
Büchermonster

Werbung

Titel: Jackdaw
Original-Titel: Jackdaw
Autor/in: Daniel Cole
Übersetzer/in: Sybille Uplegger
Sprecher/in: Viola Müller
ISBN / ASIN:
‎ 3548069819
Sprache:
Deutsch
Genre: Thriller
Verlag: Ullstein
Erscheinungsjahr:
2025
Medium:
Ungekürztes Hörbuch
Hördauer: 10 Std. und 4 Min
Seitenzahl Print: 384
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

Kommentare abonnieren
Benachrichtige mich zu:


2 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
2 Tage her

Ich fand “Jackdaw” genau wie zuletzt schon “Die Muse” irgendwie total seltsam und vom ganzen Stil her sehr befremdlich. Bei mir hat der Humor auch so gar nicht gezündet und ich kam mir stellenweise so vor, als würde ich schlechte Fan Fiction lesen.

Ich weiß nicht ob die Übersetzung hier vielleicht nicht so gelungen ist aber das ganze Buch fühlte sich für mich irgendwie unprofessionell an. Es ist zwar schon eine Weile her dass ich die Ragdoll-Bücher gelesen habe, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es mir damit auch schon so ergangen wäre.

Die Sache mit dem Titel fand ich übrigens auch komisch. Zwar war mir die deutsche Übersetzung bekannt aber wenn ich mich richtig erinnere wurde das im Roman nicht ein einziges Mal wirklich erklärt sondern der Name stand einfach von Beginn an fest? Alles irgendwie schräg :D