Darum geht’s:
Traditionell versammelt sich die Fabrikantenfamilie Steinhäusel im Wiener Stadtpalais, um die Adventszeit miteinander zu verbringen. Am Ende des festlichen Essens bricht Patriarch Hermann Steinhäusel tot zusammen, weil er die süße Nachspeise nicht vertrug, die er eigentlich gar nicht hätte essen sollen. Kurz darauf wird klar, dass er sein Testament geändert hat. Hat die Köchin Mila geschlampt oder wurde Steinhäusel ermordet?
So fand ich’s:
Wir werden ins Wien des Jahres 1910 versetzt und sehen durch die Augen der neuen Köchin im Stadtpalais, Mila, wie die Familie zusammenkommt. Die erwachsenen Kinder des Tabakfabrikanten haben ihre eigenen Familien im Schlepptau, seine beiden Schwestern sind ebenfalls angereist und neben der zweiten Ehefrau von Steinhäusel ist auch die schon lange verstorbene erste Gattin deutlich präsent im Hause. Sie hat die Tradition gepflegt, dass alle in der Adventszeit zusammenkommen und ihr zu Ehren werden einige Dinge getan, die sie etabliert hat.
Als das Familienoberhaupt tot im Esszimmer liegt, erscheint es dem Kommissar Felix Zack zuerst nicht wie ein Verbrechen. Als er doch beginnt, näher hinzusehen, ergeben sich plötzlich mögliche Motive für mehr als eine Person. Klar scheint nur, dass man unter den beim Essen Anwesenden nach dem Täter oder der Täterin suchen muss. Und schon ist man im schönsten Krimi a la Agatha Christie.
Dazu kommt die versierte Köchin Mila, die Kommissar Zack mit ihren kulinarischen Fähigkeiten immer wieder lockt und die auch den LeserInnen damit das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Man freut sich auf die typischen Winter- und Weihnachtsleckereien, die es im Buch reichlich gibt.
Die Atmosphäre ist weihnachtlich-festlich für “die Herrschaften”. Bei der Dienerschaft herrschen lange Arbeitstage und die Angst um den Arbeitsplatz vor. Beides kann man deutlich spüren. Am Ende hätte ich gerne noch die eine oder andere erklärende Information zusätzlich gehabt. Doch im Großen und Ganzen war der Krimi gut gelöst, die emotionale Komponente kam auch nicht zu kurz, österreichisches Flair gab es reichlich – für Fans von Weihnachtskrimis kann ich den “Mord im Stadtpalais” durchaus empfehlen, wenn einen der happige Preis nicht schreckt.
Und ich habe gelernt, was eine Extrawurst ist ;-)
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
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Titel: Mord im Stadtpalais
Autor/in: Beate Maly
ISBN / ASIN: B0D35MLFXG
Sprache: Deutsch
Genre: Weihnachtskrimi
Verlag: emons
Erscheinungsjahr: 2024
Medium: eBook
Seitenzahl: 240 (die letzten 10 % davon ist eine Leseprobe)
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite