Als der Regisseur Noah von einem Filmprojekt einen Tag früher als geplant nach hause kommt, findet er seine Freundin mit einem anderen Mann in seinem Bett vor. Das reicht, um die ohnehin schon problematische Beziehung zu beenden. Am nächsten Tag kommen seine Eltern, seine Schwester und deren Familie, die auf dem Weg zu einem Familientreffen waren, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Neben Noah gibt es jetzt nur noch Julian, den Stiefsohn seiner Schwester, den er allerdings kaum kennt. Als Julian eines Tages vor Noahs Tür steht, hat sich Noah schon wochenlang betrunken und ziemlich gehen lassen.
So fand ich’s:
Das Buch beginnt mit mehreren Paukenschlägen nacheinander, die Noah den Boden unter den Füßen wegziehen. Cara Dee schafft das Kunststück, das Ganze sehr nachvollziehbar und realistisch darzustellen, Noahs Verzweiflung und Trauer fühlbar zu machen, aber doch nicht im kitschigen Melodrama zu versinken. Noah ergibt sich zwar seinem Kummer, ist sich aber doch immer darüber im Klaren, was er tut und wie weit er sich gehen lassen kann. Das lässt ihn trotz des Rufes als Hollywood-Partylöwe sehr kontrolliert und vernünftig erscheinen. Überhaupt wirkt er sehr sympathisch und lebt eine tolle Mischung aus Verstand und Gefühl.
Julian ist ein sehr verschlossener junger Mann, doch zwischen ihm und Noah entwickelt sich sehr schnell eine Verbindung. Sie haben das gleiche durchgemacht und beide ihre Familie verloren. Dass Noah nicht nur Trost bei Julian findet, sondern sich auch seine erotischen Träume um ihn drehen, behagt Noah gar nicht. Schließlich ist Julian so etwas wie sein Neffe, auch wenn sie nicht wirklich miteinander verwandt sind. Was in Julians Kopf vorgeht, erfahren wir erst, als er sich Noah öffnet – und das dauert eine ganze Weile.
Ihre Liebesgeschichte ist liebevoll und zärtlich, aber wenn es um Sex geht, dann brennt die Luft!
In Noahs Umfeld gibt es eine Reihe von Nebencharakteren, die die Story bereichern und abrunden.
Es gibt öfter Zeitsprünge von ein paar Wochen, die hervorragend in das Timing der Geschichte passen und auch nichts überstürzt, sondern als natürliche Entwicklung wirken lassen. Genauso wie die klare und doch emotionale Erzählweise von Cara Dee, die mir auch bei ihren anderen Büchern schon sehr gut gefallen hat, konnte mich auch diese Geschichte insgesamt rundum überzeugen.
Mehr dazu:
Das Buch ist komplett aus Noahs Sicht geschrieben, doch auf der Homepage der Autorin kann man einen Prolog und einen Epilog, beide aus Julians Sicht geschrieben, lesen, die im offiziellen Buch nicht enthalten sind. Besonders der Prolog eignet sich auch sehr gut dafür, um mal in das Buch hineinzuschnuppern und zu sehen, ob einem Cara Dees Art zu erzählen genauso gut gefällt wie mir.
Weitere Meinungen zum Buch gibt es bei “Gaylesen” und “I Love Gaybooks”
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorin
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