Darum geht’s:
Luke hat kein Geld, um sich durch sein Studium zu bringen. Aber er sieht gut aus und es findet sich immer ein Freund, der ihn bei sich wohnen lässt und ihn finanziert. Selbstverständlich für gewisse Gegenleistungen. Gerade wurde Luke vor die Tür gesetzt, seine Examen stehen an und deshalb kann er nicht wählerisch sein. Er zieht bei Russell ein, dem Freund eines Freundes, auch wenn Russell nicht unbedingt toll aussieht, langweilig, schüchtern und auch nicht gerade modebewusst ist. Luke ist irritiert, denn Russell verzichtet auf Lukes übliche Gegenleistungen und das hat Luke noch nie erlebt.
So fand ich’s:
Ich-Erzähler Luke ist es gewohnt, auf sich alleine gestellt zu sein. Er bekommt nichts geschenkt und alles was er als Gegenleistung zu bieten hat, ist Sex. Einerseits tut er einem ein wenig Leid und man kann sich denken, woher er seine abgeklärte, obercoole Art hat, andererseits ist er auch ein kleiner Snob. Denn er hat auch so seine Vorstellungen vom reichen Freund, der ihn aushält und die Notlösung Russell entspricht so gar nicht seinem Typ. Russell ist einfach ein netter Kerl mit einem großen Herzen. Russell und Luke leben in zwei total verschiedenen Welten – und plötzlich wohnen sie zusammen in einer platonischen Wohngemeinschaft. Da ausschließlich aus Lukes Sicht erzählt wird, erfährt man nicht alles, was in Russells Kopf vorgeht, und das fand ich schade. Wir erleben aber hautnah mit, wie Luke sich verändert, seine eigene Einstellung überdenkt und kleine, liebenswerte Dinge am langweiligen Russell entdeckt, die meiste Zeit ohne dass Luke das selbst bewusst wird.
Ich mag J. L. Merrows Art zu erzählen und ihre ungewöhnlichen Charaktere sehr. Damit hat sie mich auch hier wieder überzeugt und mir 60 Seiten lang gute, gefühlvolle Unterhaltung geboten.
An meine Lieblingsgeschichte “Muscling Through” kommt “Pricks and Pragmatism” aber nicht ganz heran.
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage der Autorin
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