Darum geht’s:
Claudia ist mit Anfang 50 zu alt für den Job in der exclusiven Parfümerie, ihr italienischer Liebhaber ist gut für Amore, aber für den problematischen Alltag nicht zu gebrauchen. Ihre Freundin Sara hat sich gerade scheiden lassen und weiß nichts mit sich anzufangen. Aber ganz schlimm ist es Claudias Tochter Jule ergangen, die nach einem Reitunfall, der ihr ganzes Leben veränderte, in Depressionen verfallen ist und das Haus nicht mehr verlässt. Claudia folgt einer spontanen Eingebung und kauft einen heruntergekommenen Bauernhof im Alten Land. Vielleicht kann das Jule und Claudia selbst aufheitern und Freundin Sara auch gleich eine Perspektive geben? Doch sie haben nicht mit den sturen Einheimischen gerechnet.
So fand ich’s:
Durch das komplette Buch zieht sich eine ganz bezaubernde Stimmung, und auch wenn massenhaft Probleme auftauchen, liegt das Happy End doch irgendwie immer in der Luft. Zum Glück haben wir hier keine zu deprimierende Erzählung über das tatsächlich schwere Schicksal von Jule oder auch dem Nachbarn Johann, sondern es bleibt durchgängig eine Leichtigkeit, die für mich perfekt zu dieser Jahreszeit, zu Sofa und Kuscheldecke und zu schöner, lockerer Unterhaltung passt.
Man kommt den Frauen, die sich auf dem Apfelhof versammeln, tatsächlich nah, alle wirken sehr menschlich, haben Fehler und Stärken, und stehen zum Glück mit beiden Beinen fest im Leben, auch wenn es anfangs nicht so aussieht. Die humorvolle Erzählweise bringt einem auch schon mal ein Schmunzeln auf die Lippen. Das Alte Land und seine sturen, bodenständigen Bewohner werden einem so liebevoll und augenzwinkernd beschrieben, dass man Lust bekommt, dorthin zu fahren. Das bietet eine tolle Kulisse für die Allianz der unterschiedlichen Frauen auf dem Apfelhof.
“Winterapfelgarten” ist warmherzig, optimistisch, ein bisschen märchenhaft, verbreitet gute Laune und ist genau das Richtige für einen grauen, trüben Novembertag.
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
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