Das Rosenhaus am Merkur von Rita Hampp

Es ist schon schlimm genug, dass ihr Freund sie wegen einer Jüngeren Knall auf Fall verlässt und dass ihr Verlag die Kindebuchreihe einstellen will, von deren Verkauf sie lebt. Nun bekommt die Mittfünfzigerin Clara noch die Nachricht, dass ihre alte Mutter sterbenskrank in der Klinik liegt und ihr pflegebedürftiger Vater alleine ist. Sie macht sich auf den Weg in ihre Heimatstadt Baden-Baden und beginnt, sich mit der desolaten Finanzlage der Eltern und der Vergengenheit ihrer kaltherzigen Mutter auseinander zu setzen, als sie im Keller ein geheimnisvolles Manuskript entdeckt. Hilfe und Unterstützung bekommt sie vom viel jüngeren Antiquar Gregor, in den sie sich gegen ihren Willen verliebt.

Von Rita Hampp kenne ich bisher die Baden-Baden-Krimis, die mir alle sehr gut gefallen haben. Deshalb bin ich ihr zum Genre „Familienroman“ gefolgt, obwohl das nicht unbedingt die Bücher sind, bei denen ich mich am liebsten aufhalte. Rita hat eine warmherzige, aber doch direkte und ungekünstelte Art, die Dinge zu erzählen, die mir gefällt und die habe ich trotz des Genrewechsels wieder gefunden. Natürlich gibt es auch eine gewisse Spannung und detektivische Ermittlungen, die Clara durch die Jugend ihrer Mutter führen. Aber auch die zwiespältigen Gefühle, die die temperamentvolle Clara für ihre immer kontrollierte und kritische Mutter und neuerdings auch für Gregor, der ihr Sohn sein könnte, hegt, sind so beschrieben, dass ich jederzeit mit dabei war und ihre Suche nach Liebe aber auch ihre Zweifel und Ängste verstehen konnte.

Hinzu kommt eine Riege von sympathischen Nebenfiguren, die das Antiquariat bevölkern und für so manchen Schmunzler sorgen.

Ein Familienroman, der mich gut unterhalten hat und von dessen Sorte ich mir mehr aus Ritas Feder wünsche.

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