Die Tote von Kalkgrund von Heinrich Dieter Neumann

Darum geht’s:

Simon Simonsen ist am Ende. Die Firma ist pleite, die Raten für’s Haus überfällig, die Frau ist weg  und sein geliebtes Segelboot musste er gerade verkaufen. Als der denkt, dass es jetzt nicht mehr schlimmer kommen kann, eröffnen ihm zwei Polizisten, dass seine Noch-Ehefrau ermordet wurde und er der unter Mordverdacht steht. Für den altgedienten Oberkommissar Schimmel steht seine Schuld schon ziemlich fest, doch seine junge Kollegin Helene Christ will das nicht glauben.

So fand ich’s:

Dass der Autor aus Norddeutschland stammt und diesen Landstrich genauso liebt wie das Segeln, das merkt man deutlich. Ohne dass es sich wie eine Urlaubsbroschüre anhört, wird so ganz nebenbei ein Ostseefeeling geweckt und die Lust darauf geschürt, sich an die Küste zu begeben, um nach Bernstein zu suchen, einen Segeltörn zu unternehmen oder am Strand ein Fischbrötchen zu essen.

Der Kriminalfall ist nicht besonders kompliziert, bietet aber doch genug Spannung und durch die routinierte, flüssige und klare Schreibweise fliegt man nur so durch die Seiten. Das noch nicht lange miteinander arbeitende und anfangs etwas fremdelnde Duo Schimmel / Christ rauft sich zu einem Team zusammen. Ganz besonders hat mir Dieter Neumanns liebevoll-realistischer Blick auf die Menschen mit ihren Schwächen und Macken und der trockene norddeutsche Humor gefallen, der immer wieder durchblitzt. So hat das Buch trotz des ernsten Themas auch eine gewisse Leichtigkeit.

Auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, die Geschichte wäre gehetzt oder nicht angemessen zu Ende erzählt worden, war ich durch die nur 217 Seiten viel zu schnell durch. Es freut mich, dass eine Fortsetzung für diesen Sommer angekündigt ist. Die werde ich auf jeden Fall lesen.

Auf der Homepage des Autors findet man einen kleinen Mitschnitt von ca. viereinhalb Minuten, in denen er live eine Szene aus dem Buch liest.

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