Du von Zoran Drvenkar

Eines ist schon mal klar: hier handelt es sich um ein außergewöhnliches Buch. Entsprechend schwer ist es, eine Meinung dazu zu äußern. Ich habe lange überlegt und bin mir nicht mal sicher, ob mir das Buch gefällt oder nicht.

Streckenweise hielt ich es für eine etwas langweilige Teenager-Erzählung. Dann nervte mich der ständige Erzählerwechsel, durch den ich manchmal nicht mehr wusste, wer „Du“, also der Angesprochene, also dann doch wieder „ich“ denn eigentlich nun war. Für meinen Geschmack dauerte diese Verwirrung und die Unklarheiten und Lücken in den einzelnen Erzählungen zu lange und ich war kurz davor, das Buch wieder zur Seite zu legen.

Doch dann verknüpften sich die eigentlich unzusammenhängenden Stories doch, die Lücken wurden nach und nach geschlossen, man lernte die verschiedenen Personen und ihre Motive besser kennen und es gab mehr als einen Aha-Effekt. Die Erkenntnisse, was da eigentlich berichtet wurde, kam mit Zeitverzögerung und keinen Augenblick zu früh. Die Spannung stieg kontinuierlich an, ging über verschiedenen kleinere Spitzen zu einem Showdown, der sich sehen lassen kann. Man muss sich einlassen auf diesen Aufbau der Storys, dem Buch Zeit geben, sich zu entwickeln und wird am Ende sagen können, dass das Buch – ob es einem gefällt oder nicht – auf jeden Fall lesenswert ist.

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