Band 3 der Victoria-Bergman-Trilogie
Ungekürzte Lesung auf 2 mp3-CDs,
Dauer 13 Stunden, 36 Minuten,
gelesen von Thomas M. Meinhardt
Darum geht’s:
Zwei Frauenleichen werden in einem ausgebrannten Auto gefunden. Sind das die Mörderinnen und die Mordserie kann als aufgeklärt betrachtet werden? Doch die Kindermorde gehen weiter und auch Ulrika Wendin, die den zwielichtigen Rechtsanwalt Viggo Dürer belastet hat, ist plötzlich unauffindbar. Die Beziehung zwischen der Ermittlerin Jeanette Kihlberg und der Psychologin Sofia Zetterlund löst sich langsam, denn Sofia ist mit sich selbst beschäftigt. Sie versucht, ihre multiplen Persönlichkeiten in den Griff zu bekommen.
So fand ich’s:
Dieses (Hör)Buch gehört zwingend zu den beiden Vorgängerbänden der Victoria-Bergman-Trilogie, man sollte es keinesfalls hören, ohne die Vorgänger zu kennen.
Trotz der Ausführlichkeit, mit der die Leben der beteiligten Personen ausgeleuchtet wurde, blieben am Ende doch noch manche Dinge offen und das fand ich schade. Der Schluss war für mich okay, weil er absolut realisitsch war, denn auch im wirklichen Leben gibt es nicht immer einen glatten Abschluss und ein Happy End für alle. Doch ich hätte mir gewünscht, dass Jeanette Kihlberg für ihre aufopfernden und engagierten Ermittlungen mit mehr Informationen und Einblicken belohnt worden wäre. Dafür, dass dieser Fall über ca. 40 Hör-Stunden detailiert vor uns ausgebreitet wurde, empfand ich die Lösung dann doch zwar schrecklich, aber auch irgendwie zu unspektakulär erzählt.
Die Leser bzw. Hörer werden, wie in den Vorgängerbänden, auch hier mit immer neuen Wendungen überrascht. Nicht die Handlung nimmt einen unerwarteten Verlauf, sondern das, was man für feststehende Tatsachen gehalten hat, stellt sich wieder und wieder als falsche Annahme heraus. Dieser Aspekt hat mich durch alle drei Bände fasziniert, denn was einem sehr schlüssig und richtig erscheint, war plötzlich nur eine Illusion. Am Ende neigt man dazu, wirklich alles in Zweifel zu ziehen. Über die drei Bände immer wieder fortgesetzt führte dieses Verwirrspiel allerdings dazu, dass ich bis zum Schluss nicht alles durchschaute und am Ende ein bisschen orientierungslos zurückblieb. Dass wir neben einigen Randfiguren nicht nur eine einzige Hauptperson verfolgen, sondern verschiedenen Menschen ausführlich in die Köpfe schauen, macht das Ganze nur noch komplizierter und undurchschaubarer.
Diese Trilogie hebt sich ganz sicher von der Masse ab. Es gab Dinge, die mir ausnehmend gut gefallen haben, wie z. B. den Effekt, so viele Tatsachen irgendwann ganz lapidar als Lügen zu entlarven. Manche Dinge haben mich gestört. Ich hätte mir z. B. ab und zu eine Straffung gewünscht, obwohl ich fast glaube, dass gerade das gemächliche Tempo entscheidend zur Faszination am Grauen des Missbrauchs-Themas beiträgt. Und die Verwirrung, die bis zum Schluss teilweise bestehen blieb, lässt sich wahrscheinlich nur durch nochmaliges Hören ausräumen, was ich ganz sicher irgendwann tun werde.
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Schattenschrei
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