Das Re-Read der älteren Smoky Barrett Bände von Cody McFadyen ist nun abgeschlossen. Nach den Bänden 1 bis 3, die ich schon kannte, greife ich jetzt zum Band 4 “Ausgelöscht” und lese den zum ersten Mal. Regelmäßige Updates zu den Lesefortschritten wird es hier in diesem Beitrag geben und wer verfolgen möchte, was die anderen Leserundenteilnehmer beizutragen haben, kann sich hier bei Büchermonster informieren. Also schaut regelmäßig rein – oder lest am besten gleich mit!
Achtung: Ich werde mich an Sebastians Einteilung in die vier Leseabschnitte halten und unter den entsprechenden Kapiteln selbstverständlich auch über deren Inhalt reden. Wer das nicht lesen möchte, sollte diese Abschnitte im Beitrag besser überspringen und auf meine Rezension zum Buch warten.
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Leseabschnitt 1: Kapitel 1 bis 13:
Inhalt:
Nach einer kurzen philosophischen Abschweifung über Mond und Sterne im Urlaub, folgt der übliche Abriss über Smokys Vergangenheit. Natürlich wird auch ihr Team wieder mal vorgestellt und auch Tommys Erscheinen auf der Bildfläche und Bonnies Schicksal nicht ausgelassen.
Eine Ermittlung kommt in Gang, als eine verwirrte und gefolterte Frau während Callies und Sams Hochzeit aus einem Auto geworfen wird und mehr oder weniger direkt vor ihren Füßen landet. Kurz vorher bekommt Smoky eine SMS, die ein “Geschenk” ankündigt. Die Frau ist Heather Hollister, eine Polizistin, die vor 8 Jahren verschwunden ist. In Verdacht stand ihr Ehemann, der inzwischen seine damalige Geliebte geheiratet hat, seine Frau für tot erklären ließ und vor ein paar Monaten ihre Lebensversicherung mit immerhin 700.000 $ kassierte. Doch der damalige Ermittler Burns – ein Förderer Heathers – konnte ihm nichts nachweisen. Burns erzählt, dass auch Heather einen Geliebten hatte, der am selben Tag wie sie verschwunden ist.
Das Privatleben macht Smoky Sorgen, denn Bonnie hat sich ihre Waffe aus dem Tresor genommen und eine Katze erschossen, um zu sehen, wie sich ein Mörder fühlt. Tommy rät zur Therapie und Smoky sieht das genauso, auch wenn sie mit Bonnie geredet hat und meint, sie hätten die Sache bis jetzt im Griff.
AD Jones und FBI-Direktor Rathburn möchten Smoky zur Leiterin einer Sondereinheit machen. Vorerst soll sie in LA stationiert sein und aus Smokys Team bestehen, aber früher oder später wäre eine Verlegung nach Quantico geplant. Smoky überlegt, ob sie dieses Angebot annehmen soll – ihr Team signalisiert, dass sie bis zur Verlegung schon mal komplett dabei wären.
Zwischendurch gibt es kurze Einblendungen von einem Jungen, der von seinem strengen Vater mit brutalen Mitteln zur Stärke erzogen wird und eine kurze Sequenz, als ein Mann seine vermutlich tote Frau in einem Leichensack im Garten findet. Er weiß, wer sie getötet hat und wieso.
Mein Eindruck:
Ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man gleich am Anfang eines Buches schon querliest? Die ewige Vorstellung des Teams geht mir nun wirklich auf die Nerven.
Interessant finde ich, dass Smoky schon ihre Waffe anlegt, bevor sie zum Frühstück mit der Familie in der Küche erscheint. Ich hätte das getan, kurz bevor ich das Haus verlasse.
Tommy sprach mir komplett aus der Seele, als er eine Therapie für Bonnie vorschlug. Ich hätte das schon viel früher gemacht und habe nicht so viel Verständnis für Smokys Zögern, wie er es hat.
Dass Smoky noch mehr Geheimnisse hat, die sie auf Tommys Bitten hin “ihnen” (dem Team oder dem FBI?) offenbaren muss, hat mich schon wieder mit den Augen rollen lassen. Was meint Tommy damit? Gibt es noch mehr Dramen, die Smoky zurückhält und erst noch beichten muss? So langsam wird es absurd.
Sebastians Fragen:
Meine Antworten dazu:
Frage 1: Im Augenblick harmoniert das Team perfekt und es wäre sehr schade, wenn es zerschlagen würde. Vor allem, weil das auch einen Freundeskreis auseinander sprengen würde. Ich glaube nicht, dass Smoky ihr Team auf ewig zusammen halten kann, auch wenn sie auf diese Sondereinheit verzichtet. Man weiß nie, was die Zukunft bringt. Was mich persönlich sehr stören würde, sind diese politischen Intrigen und Taktik-Spielchen, denen Smoky dann offensichtlich viel näher ist als jetzt, wo AD Jones sich immer noch schützend vor sie stellen kann. Das wäre für mich ein Grund, mit dem Jobangebot sehr kritisch umzugehen.
Frage 2: Den Sprung über eine behütete und naive Durchschnittskindheit hinaus hat Bonnie schon lange hinter sich. Keine Ahnung, was Psychologen dazu sagen würden, aber ich sehe die Gefahr schon, dass Bonnie mit ihren Erlebnissen irgendwie umgehen muss und dabei auch auf Ideen kommt, die sie besser nicht umsetzen sollte.
Frage 3: Ich finde, es war das Mindeste, was Smoky tun konnte, Bonnie einen gehörigen Schreck zu versetzen und ihr klarzumachen, dass so ein Verhalten absolut nicht geht. Da müssen alle roten Warnleuchten angehen und jetzt wird es dringend Zeit für eine Therapie. Ich meine, man hätte schon viel früher damit anfangen sollen.
Leseabschnitt 2: Kapitel 14 bis 22:
Inhalt:
Alan, Smoky und Burns fahren zu Heathers Mann. Er benimmt sich beim Verhör sehr verdächtig und gesteht dann alles. Im Bad finden sie einen toten Sohn, der andere ist betäubt und in der Wanne liegt Dana, immer noch im Leichensack. Sie ist zwar nicht tot, aber in einem vegetativen Zustand, in den sie der Entführer mittels einer Lobotomie versetzt hat.
Heathers Geliebter wird gefunden. Er ist in einem ähnlichen Zustand wie Dana. Heather ist zwar besser dran, aber das jahrelange Trauma hat sie gezeichnet und sie kann wenig Informationen beisteuern.
Nachdem vor Smokys Haus ein Brief des Entführers gefunden wird mit der Aufforderung, sie solle den Fall jetzt ruhen lassen, beauftragt Smoky Kirby und ihren Mitarbeiter Raymond damit, auf Bonnie aufzupassen.
Computerexperte Leo versucht sich daran, herauszufinden, wie der Entführer Kontakt zu seinen Kunden, insbesondere zu Douglas Hollister, aufgenommen hat und so eine Spur zum Entführer zu finden. Der Spezialist für Geografisches Profiling, der Cowboy Earl Cooper, ist ebenfalls beteiligt.
Die kuriose Tatsache, dass 4 Autos, die auf dem Parkplatz standen, von dem Heather entführt wurde, am gleichen Abend Unfälle hatten und das auch bei ähnlichen Entführungen der Fall war, hilft evtl. weiter. Hat der Entführer die Macke, sich an diesen Unfällen zu erregen und nutze die Wartezeit bis zur Entführung dafür, seinem Fetisch nachzugehen?
Smoky beichtet AD Jones ihre Geheimnisse. Zum Glück keine Dramen, die ich erwartet hatte. Sie hat Tommy heimlich geheiratet und sie ist schwanger. Natürlich hat sie Bedenken, ausgerechnet jetzt diese Sondereinheit leiten zu wollen. Das könnte die Pläne des FBI-Direktors Rathburn, mit ihr öffentlichkeitswirksam zu arbeiten, durchkreuzen. Jones rät ihr, erst einmal nichts zu sagen.
Mein Eindruck:
Die Verhörszene von Douglas Hollister war ziemlich fesselnd. Solche Szenen hatte ich mir in allen Bänden erhofft, aber zumindest bei “Das Böse in uns” ziemlich vermisst. Hier haben sich wieder Spannung und Information darüber, wie Smoky und Alan vorgehen und woraus sie was schließen, perfekt die Waage gehalten. Douglas ist ein mieser Kerl, der seine Frau ermorden lassen wollte und es dann einfach so beiseite geschoben hat, dass sie möglicherweise noch lebt und was sie erleiden muss. Ich finde, seine jetzige Frau und seine Söhne werden schlimmer bestraft als er selbst. Ich hätte ihn gerne mal 8 Jahre ins Dunkle gesperrt, im Ungewissen gelassen, und täglich ausgepeitscht, damit er erkennt, was er angerichtet hat. Ich glaube auch wie Smoky, dass so ein Leben schlimmer ist als der Tod und hoffe, dass Heather sich wieder erholen kann. Für Dana (und Jeremy) sehe ich da ja wenig Hoffnung. Ich fand es übrigens ganz furchtbar, Dana weiter im Leichensack liegen zu lassen. Was ist Douglas bloß für ein Mensch?
Dieser Autounfall-Fetisch ist mir völlig neu. Gibt’s sowas tatsächlich? Nun ja, wenn diese Merkwürdigkeit dabei hilft, den Entführer zu finden, soll es mir Recht sein.
Zumindest hat Earl Cooper schon mal einen Namen, der zu seinem Outfit und Auftreten passt. ;-)
Dieser Abschnitt hat mich tatsächlich voll im Griff. Nach dem schwachen letzten Band und dem laschen Einstieg in “Ausgelöscht” hatte ich so meine Bedenken, aber nein, der Fall fasziniert mich und das private Drumherum ist gerade richtig dosiert, um nicht zu nerven. Bisher ein klasse Buch!
Sebastians Fragen:
Meine Antworten dazu:
Frage 4: Ich mag es grundsätzlich schon nicht, wenn man vorher schon weiß, wer der Täter ist. Diese Konstellation ist einfach nicht nach meinem Geschmack. Und meistens verraten diese Einblicke auch nur, wie durchgeknallt der Täter ist – was ich mir aufgrund grausamer Morde sowieso schon denken kann. Für mich ist z. B. die Opferperspektive viel interessanter, wenn auch meistens schlimmer zu lesen.
Frage 5: Nachdem Smoky bisher wirklich viel Pech in ihrem Leben hatte, hat sie sich ein bisschen Glück redlich verdient.
Frage 6: Ich schließe mich den anderen an, dass Kirbys Folterszene einfach furchtbar war. Ich verstehe es auch immer noch nicht, wieso sie das Ganze immer noch weiter verschlimmert hat, indem sie weiter provozierte. Außerdem finde ich es immer schlimm, wenn Kinder betroffen sind. Die Serienverbrecher haben ja in mehr als einem Fall als Kinder schon Schlimmes erlitten, sind einem Kinderpornoring oder einem sadistischen Vater in die Hände gefallen und mit diesen Kindern habe ich Mitleid, auch wenn sie als verrückte und brutale Serienmörder endeten.
Leseabschnitt 3: Kapitel 23 bis 32:
Inhalt:
Leo findet den Chat, in dem Douglas Hollister unterwegs war und wahrscheinlich den Entführer gefunden hat. Leo gibt sich als Neumitglied aus und versucht, in Kontakt mit den anderen zu kommen.
Earl Cooper hat noch ein paar Vermutungen zu Dali. Er könnte sich ein Industriegebäude gekauft haben, z. B. getarnt als Einlagerungsfirma, das er umgebaut hat, um die Frauen dort festzuhalten.
Smoky wird vom Supermarktparkplatz entführt, dabei hört sie aus dem Kofferraum, wie der Entführer auf jemanden auf dem Parkplatz schießt. Trotz ihrer Ausbildung schafft sie es nicht, sich zu befreien und endet in einer der Zellen, die für die Frauen bestimmt sind. Als Bestrafung dafür, dass sie die Ermittlungen nicht eingestellt hat, wird sie ausgepeitscht. Der Entführer zeigt ihr Leo, den er ebenfalls entführt hat. Der kann Smoky zurufen, dass Alan niedergeschossen wurde.
Mein Eindruck:
Leo macht seine Sache ziemlich gut als wütender, sitzengelassener Ehemann. Was da so im Chat abgeht, war für meinen Geschmack ein bisschen zu ausführlich. Ich kann mich weder mit den aggressiven noch mit den weinerlichen Männern identifizieren, die alle nicht sehen, dass eine Trennung beide belastet und mitnimmt. Für sie gibt es eine gute Seite (die Männer) und eine miese Seite (die Frauen). Ich hoffe, die Mehrheit der Menschen sieht das ein bisschen differenzierter.
Auch wenn das in diesem Abschnitt gar kein Thema mehr war, frage ich mich, wieso Douglas eigentlich seinen Sohn umgebracht hat und es bei dem anderen versucht hat. Habe ich die Erklärung dazu überlesen?
Gerade als man meint, Smokys Privatleben würde Anlass zur Freude geben und alles wäre in Ordnung, gerät sie in eine lebensgefährliche Klemme. Ich kann mir vorstellen, dass die Pfefferspray-Attacken, der Stress, das Auspeitschen schon zu einer Fehlgeburt führen könnten. Und was kommt noch? Da Band 5 in den nächsten Tagen erscheint, glaube ich nicht wirklich an eine Lobotomie, aber man weiß ja nie, was dem Entführer noch alles einfällt. Der Frau bleibt auch nichts erspart.
Sebastians Fragen:
Meine Antworten dazu:
Frage 7: Hmm, das ist mir beim Lesen gar nicht wirklich aufgefallen. Man hat aber auch im richtigen Leben das Gefühl, dass oft Frauen Opfer von Serienmördern werden und deshalb die Bücher schon die Realität wiedergeben.
Frage 8: Ich liebe Leo! Schon im ersten Band hab ich gerne über ihn gelesen und habe die ganze Zeit gehofft, dass er wieder auftaucht. Allerdings würde ich auch gerne mehr über James erfahren, der mir als eine der Hauptfiguren zu kurz kommt. Ich finde ihn ziemlich interessant, leider aber auch extrem verschlossen, und deshalb macht er mich neugierig. Es kann ja nicht sein, dass es über ihn als Person nicht mehr zu erzählen gibt.
Frage 9: Ich glaube, dass es eine Altersgrenze gibt, die man erst abwarten muss, bis ein Kind / Jugendlicher überhaupt begreift, was es bedeutet, mit einer tödlichen Waffe zu hantieren. Die hat Bonnie aber nach meinem Eindruck erreicht, besonders nach ihren eigenen Erfahrungen mit Gewalt. Immerhin sind bei Smoky und Tommy Waffen im Haus und die Gefahr für Bonnie ist wohl höher als die eines Durchschittsteenagers, mit Waffen und Gewalt zu tun zu bekommen (auch wegen Smokys und Tommys Berufen). Wenn man es schon nicht komplett vermeiden kann, dann sollte man wenigstens eine grundsätzliche Ahnung davon haben und auch die Gefahren kennen. Deshalb finde ich die Idee, Bonnie im Umgang mit Waffen vernünftig zu schulen, gut.
Leseabschnitt 4: Kapitel 33 bis Ende:
Inhalt:
Smoky dreht in der Gefangenschaft und Dunkelheit langsam durch. Sie wird von Dali aufgefordert zu entscheiden, wer lobotomiert und freigelassen werden soll – sie selbst oder Leo. Damit erhofft sich Dali, dass die Polizei aus Angst vor weiteren “Strafen” die Verfolgung einstellt. Mit Rücksicht auf ihr Kind entscheidet Smoky sich für Leo, der halb betäubt gar nicht mitbekommen hat, vor welcher Entscheidung Smoky steht. Leo kann ihr noch zuflüstern, dass seiner Meinung nach Hollister verraten habe, dass die Polizei hinter dem neuen Chat-Ehemann steckt. Smoky solle den Server in Hollisters Firma überprüfen lassen. Außerdem bittet er sie, ihn zu töten, falls er so enden sollte wie Dana Hollister.
Weil die Polizei die Verfolgung nicht einstellt, amputiert Dali Smoky den kleinen Finger und lässt sie frei. Sie lenkt zu viel Aufmerksamkeit auf Dali.
Hollister gesteht, dass er Dali eine Warn-Mail geschicht hat. Auf dem Firmenserver werden tatsächlich Programme entdeckt, mit denen Dali seine Kunden suchte. Hollister hat als Absicherung für sich selbst zusätzlich noch die IP-Adressen festgehalten, von wo aus Dali sich einloggte. Rund um diese Gegend werden alle Einlagungsfirmen überprüft und tatsächlich die richtige gefunden. Nachdem im Gebäude Schüsse fallen, stürmt Smokys Team das Haus, findet zwei erschossene Frauen und einen Mann, der scheinbar Selbstmord begangen hat. Smoky identifiziert ihn als Dali, obwohl sie weiß, dass er es nicht ist.
Dali wusste, dass die Polizei im Anmarsch ist, weil er den Standort von Smokys Handy verfolgt hat und ist geflüchtet. Mit Tommys Hilfe wird der Tracker zurück verfolgt und Dalis Aufenthaltsort entdeckt. Smoky, Tommy und Kirby gehen auf Rachemord-Mission und stellen tatsächlich Mercy Lane, eine Frau, alias Dali. Doch Smoky bringt es nicht über sich, sie zu töten und verhaftet sie stattdessen.
Mercy redet offen über ihre Philosophie und Beweggründe. Sie gibt zu, Leo in jedem Fall ausgewählt zu haben, auch wenn sie Smoky anders entschieden hätte. Er war entbehrlich. Smoky hält ihr Versprechen und lässt Leo sterben.
Mein Eindruck:
Ich hatte mir ja gewünscht, dass Leo wieder auftaucht und eine größere Rolle spielt – aber doch bitte nicht so!! Sein Schicksal hat mich wirklich berührt und mitgenommen. Die Tatsache, dass Dali sich in jedem Fall für Leo entschieden hätte, hätte mich an Smokys Stelle doch sehr getröstet. Es war gar nicht Smokys Entscheidung, wer ausgewählt wird, sondern sie sollte nur den Eindruck bekommen, sie habe eine Wahl. Und selbst wenn sie nicht schwanger gewesen wäre, hätte in diesem Fall nicht jeder sich selbst gewählt? Kann man so selbstlos sein und tatsächlich sagen, dann nimm mich? Vielleicht wenn es um jemand aus der engsten Familie geht, wenn sie Bonnie oder Tommy dadurch hätte retten können. Aber ich glaube, es ist eine Illusion, dass sich abgesehen davon tatsächlich jemand gegen sich selbst entscheidet.
Wie man so sein kann wie Douglas Hollister, kann ich nicht begreifen. Dieser Mensch ist echt ein egoistisches Monster und ich kann mich nur daran festhalten, dass seine Figur total überzeichnet ist. Dass er im Gefängnis nun selbst leiden muss, verursacht bei mir gar kein Mitleid. Und ich habe immer noch nicht verstanden, wieso er seinen Sohn getötet hat.
Mercy / Dali hält sich für rational und clever, tatsächlich ist sie eiskalt und seelenlos. Ihr Vater hat ihre Seele in der Kindheit schon zerstört und sie hat eigentlich gar nichts von ihrem Leben. Wer sich gegen Mitgefühl so abschottet, kann doch auch keine Freude und Glück empfinden. Sie macht mir echt Angst.
Okay, ob das rechtlich möglich ist, dass Smoky Leo sterben lässt, ob da vorher eine richterliche Entscheidung voraus gegangen ist oder ob Leo eine entsprechende Verfügung hinterlassen hat, ist nicht so klar. Aber ich sympathisiere mit der Entscheidung, ihn nicht noch über Jahrzente in diesem vegetativen Zustnd zu lassen, der sich nie wieder ändern lässt.
Sebastians Fragen:
Meine Antworten dazu:
Frage 10: Okay, ich hätte mit dieser Wendung bzw. Auflösung nicht unbedingt gerechnet, insofern hat es mich schon überrascht. Mich hat insgesamt schockiert, wie man sein Kind zu so einer gefühllosen Maschine erziehen kann, egal ob Sohn oder Tochter. Ich könnte Liebe oder Hass als starke Motivation für Verbrechen noch eher aktzeptieren als diese völlig emotionslose “Geschäftsidee”, um Geld zu verdienen, deshalb hat mir die Auflösung nicht gefallen, ich fand sie aber schon schlüssig.
Frage 11:
Danach sortiert, wie gut mir die einzelnen Bände gefallen haben, käme diese Liste dabei heraus:
1. Das Böse in uns
2. Ausgelöscht
4. Die Blutlinie
3. Der Todeskünstler
Ich fand Band 3 am schwächsten, Band 4 hat wieder etwas aufgeholt, aber die ersten beiden Bände haben mir – relativ gleichwertig – am besten gefallen. Da fand ich die Stories am ausgefeiltesten und am besten durchdacht und sie wurden auf eine Weise erzählt, die mir am besten lag.
Frage 12: Ich möchte mehr von James sehen und hoffe, seine sehr verschlossene Persönlichkeit wird für uns ein ganzes Stück mehr beleuchtet.
Ich hoffe, Cody McFadyen hat die Zeit zwischen Band 4 und 5 für eine raffinierte Story genutzt, in der das Team (ich liebe es, wenn sie zusammenarbeiten) sowohl durch ihre brillianten Analysen als auch durch spannende Verfolgungsjagden einen ebenbürtigen Verbrecher zur Strecke bringt.