Nach dem Endspiel der Fussball-EM bin ich noch wach und werde schnell noch die Montagsfrage vom Blog Buchfresserchen beantworten, bevor ich bei der Hitze hoffentlich schlafen kann. Da eines meiner beiden Lieblings-Genres Krimi/Thriller ist, habe ich natürlich zu der Frage der Woche, die sich Linda von Dufttrunken ausgedacht hat, etwas zu sagen.
Denn eines der Dinge, die ich an Krimis und Thrillern am liebsten mag, ist tatsächlich die Möglichkeit, sich selbst gedanklich an der Tätersuche zu beteiligen. Und viele Krimis sind auch absichtlich so aufgebaut, dass dem Leser verschiedene Verdächtige präsentiert, falsche Fährten gelegt und kleine Hinweise versteckt werden. Das Ende ist perfekt, wenn man doch davon überrascht wird, wer der Täter war und trotzdem sagen musste, dass man es selbst hätte herausfinden können, wenn man die Hinweise alle erkannt und richtig interpretiert hätte. Leider wird das immer seltener, wenn man viele Krimis liest, denn es gibt eben nur eine begrenzte Anzahl von sinnvollen und realistischen Varianten und wenn man genug Routine hat, erkennt man als Leser schon daraus, wie die Figur angelegt ist, wie oft sie auftaucht bzw. erwähnt wird, dass das der Täter sein muss. Ich persönlich tappe in die meisten Fallen, lasse mich in die Irre führen und würde im richtigen Leben absolut nicht zum Kripo-Beamten taugen, bin also das perfekte und willige Opfer für Verwirrspiele der Autoren.
Die Krimis und Thriller, bei denen man von vorne herein weiß, wer der Täter ist, und mitbangt, ob er gefasst wird, lese ich auch gerne. Daraus ergeben sich oft Spielchen zwischen Täter und Ermittler, bei denen der Leser schon mehr weiß und dem Kommissar am liebsten sein Wissen zurufen würde, weil sich der Täter frech vor der Nase des ahnungslosen Kommissars bewegt. Auch das kann sehr spannend sein.
Dann gibt es noch die Variante, dass ein Täter, der vorher nie erwähnt wurde, gegen Ende förmlich aus dem Hut gezaubert wird – diese Krimis enttäuschen mich immer, weil man als Leser nie die Chance hatte, dem Ermittler voraus zu sein oder zumindest mithalten zu können. Diese Lösung ist mir persönlich zu billig und tut so gar nichts für meinen Spaß am Mitraten. Deshalb möchte ich diese Art Krimis am liebsten gar nicht zwischen die Finger kriegen.
Und hier geht es zu den Montagsfragen, die ich im Laufe der Zeit schon beantwortet habe.
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Ich finde auch, dass man eigentlich immer miträtselt und wenn es nicht der Fall ist, dann ist es eher ein schlechter Thriller oder Krimi. Die gewisse Spannung die dazu gehört ist dann gar nicht da. Ich mag keine vorhersehbaren Abschlüsse :)
LG
Riri
Ein Krimi ohne Möglichkeit zum Mitraten hat es auch bei mir schwer.
LG Gabi
Guten Morgen,
für mich macht das Miträtseln einen guten Krimi/ Thriller aus! Ich liebe es zu rätseln und dem Ende, also der Auflösung, entgegenfiebern zu können.
Hier mein Link: http://zeilensehnsucht.blogspot.de/2016/07/challenge-montagsfrage-kw-28.html
Liebst, Phyllis,
Zum Glück bin ich ein zwar sehr begeisterter, aber auch ziemlich schlechter Verbrecher-Rater und bin am Ende oft überrascht, wer der Täter ist. Wenn der Krimi zu durchschaubar ist, wäre das auch ziemlich langweilig.
LG Gabi
Die Täter, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen, kann ich auch absolut nicht leiden :-/
Ja, das sind immer Enttäuschungen, weil man um seinen ganzen Rätselspaß gekommen ist und meistens finde ich das auch noch unfair dem Leser gegenüber.
LG Gabi
Solche Täter, die für eine vermeintlich “überraschende” Lösung urplötzlich aus dem Hut gezaubert werden, bei denen der Leser so wirklich gar keine Chance hatte, ihn zu entlarven, kann ich nicht leiden. Über sowas stolpert man ja hin und wieder auch in TV-Serien – für mich dann ein guter Grund, sie nicht weiter zu verfolgen … Das killt definitiv Spaß und Spannung!
Beste Lesegrüße
FiktiveWelten