Das Geheimnis des Wintergartens von Julia Kelly

Darum geht's:

Als 1907 die Besitzer von Highbury House die berühmte Landschaftsarchitektin Venetia Smith engagieren, um den Garten des Herrenhauses anlegen zu lassen, ahnt niemand, dass er zum Schicksalsort von fünf Frauen aus drei Epochen werden wird.

Highbury House ist der letzte Garten, den Venetia Smith in England gestaltete, bevor sie aus unbekannten Gründen nach Amerika auswanderte. Sie hinterließ jedoch eine einzigartige Gartenanlage, die noch viele Generationen in ihren Bann ziehen wird.

Während des 2. Weltkriegs dient Highbury House als Lazarett. Als die Landarmee auch den Garten zu annektieren versucht, setzt die Hausherrin Diana alles daran, das prachtvolle Anwesen zu erhalten. Auch weitere Kriegswirren und Schicksalsschläge machen nicht halt vor dem Landsitz und Diana, ihre Köchin Stella und Beth, die in der Landarmee dient, müssen für die Zukunft kämpfen und ihren persönlichen Weg finden.

Im Jahr 2020 bekommt die junge Gärtnerin Emma den Auftrag, den inzwischen verwitterten Garten wieder instand zu stellen. Auf der Suche nach Hinweisen, wie der Garten früher ausgesehen hatte, findet Emma eine alte Skizze, die von Venetia Smith stammen muss. In der oberen Ecke steht ein Name – Celeste, der nirgends sonst erwähnt wird und alle vor ein Rätsel stellt.

So fand ich's:

Die Idee, dass ein liebevoll angelegter Garten ein Schicksalsort für mehrere Generationen sein könnte, hat mir sofort gut gefallen. Und der Autorin ist es meiner Meinung nach auch richtig schön und stimmig gelungen, das Gefühl der Verbundenheit mit dem Garten in alle drei Erzählebenen einzubauen.

Die Geschichten, die in drei unterschiedlichen Zeitabschnitten spielen, werden abwechselnd und daher etwas verschachtelt erzählt. Aber man kann jeder Geschichte ohne Probleme folgen und ich habe mich in keinem Moment verloren gefühlt. Ich wusste immer sofort in welcher Epoche ich mich befinde. Gerade auch durch diese parallele Erzählweise wurden die Verknüpfungen der Schicksale noch deutlicher. Und auch wenn vieles zusammenspielt, wirkt das Buch nie überladen oder konstruiert.

Julia Kelly erzählt die Geschichte von den fünf unterschiedlichen Frauen in warmherzigen Bildern und auf sehr angenehme und ruhige Art. Man darf hier keine Action erwarten, dafür umso mehr Gefühl, das jedoch nie zu kitschig ausfällt. Das Buch hatte eine entschleunigende Wirkung auf mich und hat mir gleichzeitig ein schönes Bouquet an Emotionen geboten.

Kleine Notiz am Rande: Der Titel mit der Bezeichnung „Wintergarten“ und das Cover-Bild haben mich zu Beginn etwas in die Irre geführt, dachte ich doch an einen klassischen „Wintergarten“ mit Glaswänden, der jedoch in dieser Form im Buch überhaupt nicht vorkommt. So hatte ich ursprünglich doch eine eher falsche Vorstellung der Geschichte und wurde dann auf angenehme Art eines Besseren belehrt und war umso verzauberter von diesem Buch.

Für mich war „Das Geheimnis des Wintergartens“ eine sehr schöne und gefühlvolle Reise durch verschiedene Epochen. Zusammen mit den lebendig und vielfältig gezeichneten Figuren habe ich Freud und Leid miterlebt und mich auf die Suche nach Celestes Geheimnis gemacht. Es war eine intensive (Lese-)Reise, an deren Ende ich die letzte Seite mit einem behaglichen Gefühl umblättern konnte.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

 


Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar

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Titel:  Das Geheimnis des Wintergartens
Original-Titel:
The Last Garden in England
Autor/in:
Julia Kelly
Übersetzerin: 
Barbara Röhl
ISBN / ASIN: ‎ ‎
B092VSMJG7
Sprache:
Deutsch
Genre: 
Familiensaga
Verlag:
Lübbe
Erscheinungsjahr:
2021
Medium:
E-Book
Seitenzahl:
464
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

 

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