Die Kolonie von C. J. Tudor

Darum geht’s:

Es scheint offensichtlich, dass der Mörder des toten Jugendlichen in der Vampir-Kolonie zu finden ist. Die von außerhalb zugezogene Detective Barbara Atkins soll den Fall untersuchen, der für die Einheimischen auf der Hand liegt: Die Vampir-Kolonie muss ausgerottet werden und Barbara soll dazu die offizielle Erlaubnis erteilen. Doch erste Ungereimtheiten machen sie stutzig und je mehr sie nachbohrt, desto klarer wird, dass hier jede Menge Leute etwas zu verbergen haben.

So fand ich’s:

Das Buch, das ich von C. J. Tudor zuletzt gelesen habe, war “Das Gotteshaus”, wo ein winziger Hauch Übernatürliches zu finden war. In “Die Kolonie” entführt uns die Autorin in eine Welt, in der Vampire schon immer existiert haben. Eine friedliche Ko-Existenz mit den Menschen gab es wohl schon früher nicht und inzwischen stehen die Vampire kurz vor ihrer Ausrottung und wurden unter “Artenschutz” gestellt. Menschen und Vampire stehen sich grundsätzlich feindlich gegenüber. Die Menschen halten Vampire eher für gefährliche Tiere, die sie am liebsten loswerden wollen und auch die Vampire haben keine hohe Meinung von den Menschen.

In Deadhart, einer abgelegenen Kleinstadt in Alaska, gibt es eine Vampirkolonie in einer stillgelegten Bergbausiedlung und aus dieser Gemeinschaft soll der Mörder des jungen Marcus Anderson stammen. Falls sich das bestätigt, könnte es das Todesurteil für die ganze Kolonie sein.

Dieses Szenario fand ich von Anfang an faszinierend und was das Zwischenmenschliche bzw. das Zwischen-Mensch-Vampirige angeht, kam ich voll und ganz auf meine Kosten. C. J. Tudor hat einen guten Blick auf die Personen, die trotz mancher Zuspitzung und jahrelang kultivierten Hasses aufeinander doch nicht nur Schwarz oder Weiß sind. Dass die Handlung in einer Kleinstadt angesiedelt ist, in der sich alle kennen, die Ermittlerin Barbara aber von außen kommt und sich zwischen den Verschleierungen und Fassaden erst einmal durcharbeiten muss zur Wahrheit – auch das fand ich besonders reizvoll.

Und ich mag auch sehr, dass C. J. Tudor weniger auf Action als auf gemächliche Entwicklung setzt. Doch in “Die Kolonie” hat mich das von ihren Büchern bisher am wenigsten gepackt. Mag sein, dass die hartnäckige Bronchitis, die mich nervt und die Tatsache, dass ich aus verschiedenen Gründen mit dem Kopf ganz woanders bin, dazu beigetragen hat. Vielleicht tue ich dem Buch Unrecht und es hätte mich zu einer anderen Zeit mehr erreicht.

Aber für den Moment sieht mein Fazit für dieses Buch so aus, dass es seine wunderbaren und faszinierenden Aspekte hatte, doch die Umsetzung war etwas zu langatmig, die Handlung trat zu lange auf der Stelle und der letzte Funke sprang nicht in dem Maße über, wie ich mir das gewünscht hätte.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)


Herzlichen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar

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Titel: Die Kolonie
Original-Titel: The Gathering
Autor/in: C. J. Tudor
Übersetzer/in: Marcus Ingendaay
ISBN / ASIN:
‎ 3442206510
Sprache:
Deutsch
Genre: Thriller
Verlag: Goldmann
Erscheinungsjahr:
2025
Medium:
Klappenbroschur
Seitenzahl: 480
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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1 Kommentar
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1 Monat her

Hallo Gabi,

das ist schade, dass der Funke nicht springen wollte. Stimmt. C. J. Tudor ist eine gemächliche Erzählerin, das fällt auch in ihren anderen Werken auf. Vielleicht hat sie hier das Tempo zu sehr gedrosselt? Ich bin ja mal gespannt, denn das Buch werde ich definitiv irgendwann lesen. Vorerst haben andere Titel Vorrang.

Jedenfalls danke schön für deine Einblicke. Immer wieder gut, wenn man weiß, worauf man sich einstellen kann.

Liebe Grüße
Nicole