Darum geht’s:
Ein Zufall lässt Lukas von Freystein und Maximilian Galiano aufeinandertreffen und legt den Grundstein für eine tiefe Freundschaft. Galiano will Schriftsteller werden und Lukas entkommt dem gefühlskalten Vater ins Klavierzimmer, denn das beruhigt seine Seele und lässt ein großes Talent blühen. Die beiden jungen Männer begleiten einander durch so manche Krise und einige aufregende Erlebnisse, bis sie irgendwann entdecken, dass sie nicht nur eine große Freundschaft verbindet – sondern mehr.
So fand ich’s:
Die 68er-Bewegung ist vielen sicher ein Begriff. Doch ich wusste eigentlich nur grob, was sich dahinter verbirgt. Für den Geschichtsunterricht war diese Zeit nicht lang genug her und obwohl ich ein paar Bilder und Schlagworte im Hinterkopf hatte, war ich begierig darauf, einen etwas greifbareren Eindruck dieser Zeit zu bekommen.
Luk und Galiano treffen sich 1967. Beide stammen aus bürgerlichen Familien und wachsen ohne Mutter, aber mit einer herzlichen Haushälterin auf. Ihre Familien sind aber durchaus unterschiedlich. Bei Luk regiert der verschlossene Vater mit harter (und schlagkräftiger) Hand, Galianos Familie dagegen ist von italienischer Herzlichkeit und einem Zusammenhalt, der auch Luk sofort mit einschließt.
Als Luk mit der Studentenbewegung in Kontakt kommt, wird sein Leben und in seinem Schlepptau auch das von Galiano, politisch. Es wird hitzig diskutiert, protestiert, Rudi Dutschke bewundert und der Vietnamkrieg verdammt, versucht, die nach wir vor vorhandene Macht der “alten Nazis” zu brechen oder ihr Wiedererstarken zu verhindern. Man ist auch als LeserIn mittendrin im Kreis der politisch interessierten und leidenschaftlich engagierten Männer um die 20.
Diese Generation versucht aktiv, sich aus den bürgerlichen Traditionen zu befreien und besonders bei Luk wird dieser Kampf auch sehr persönlich. Mir hat sehr gefallen, dass “Ein Regenbogen für den Schah” sowohl die deutsche und die Welt-Politik anreißt, man aber auch die ganz individuelle Version davon in Luks und Galianos Leben mitbekommt.
Und als wäre das nicht genug, entdecken die beiden auch noch, dass sie nicht nur eine innige Freundschaft miteinander verbindet, sondern dass es Liebe ist zwischen ihnen. Auch wenn ab 1969 homosexuelle Handlungen zwischen erwachsenen Männern über 21 Jahren nicht mehr bestraft wurden, war es alles andere als gesellschaftlich anerkannt, wenn zwei Männer öffentlich ihre Liebe zeigten.
“Ein Regenbogen für den Schah” wird mit großer Ernsthaftigkeit erzählt und schafft Einblicke in das politische Deutschland von 1967 bis 1974. Gleichzeitig wird die persönliche Geschichte von Luk und Galiano mit allen Dramen, Familiengeheimnissen und überschäumenden Emotionen erzählt. Am Ende steht ein Cliffhanger, der danach schreit, SOFORT weiterlesen zu wollen. Ich halte Ausschau nach dem zweiten Band, den ich lesen werde, sobald er greifbar ist. Das steht fest!
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Ein Regenbogen für den Schah
Herzlichen Dank an den Autor für das Rezensionsexemplar
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Titel: Ein Regenbogen für den Schah
Autor/in: Elyseo da Silva
ISBN / ASIN: B0D9TNSJCQ
Sprache: Deutsch
Genre: Historischer Roman
Serie: Luk und Galiano #1
Verlag: Selfpublisher
Erscheinungsjahr: 2024
Medium: eBook
Seitenzahl: 359
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: https://lukundgaliano.de