Finkenmoor von Myriane Angelowski

Inhalt:

Zwei Kinder sind verschwunden, der Täter wird schnell gefasst und verurteilt. Doch nach wenigen Jahren, die er abgesessen hat, kommt er wieder auf freien Fuß. In dieser Zeit haben auch die Angehörigen der Opfer sich verändert und ein perfider Plan reift heran …

So fand ich’s:

Ein Krimi, der ohne Polizei auskommt. Man weiß die ganze Zeit, wer der Verbrecher ist, aber über die Motivation und teilweise Identität der anderen Beteiligten ist man im Unklaren. Es gibt einige Wendungen und Entdeckungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Die Spannung ergibt sich aus dem psychologischen Element, dem Perspektivwechsel und der eindringlichen Schilderung, bei der man das Gefühl bekommt, jedem direkt in den Kopf und ins Herz schauen zu können. Und oft genug gefällt einem nicht, was man da sieht, lässt einen nicht los und nimmt einen mit.

Der Täter ist die ganze Zeit uneinsichtig, ohne Mitleid, nicht in ein soziales Gefüge zu integrieren und man bekommt ein gewisses Verständnis dafür, dass sich Gedanken an Selbstjustiz einstellen. Doch auch wenn man nicht anders kann und sich über das gefühlt zu milde Urteil hinweg setzen möchte, um selbst zu bestrafen, ist daran nichts Gerechtes, es bleibt schmutzig und widerlich.

Das Buch fesselt einen beim Lesen und beschäftigt einen sicher auch noch eine ganze Weile danach. Trotz der „nur“ 252 Seiten wahrlich keine leichte Lektüre, die mich beeindruckt hat.


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