Klappentext:
Als Alex nach einem harmlosen Autounfall in einem Regensburger Krankenhaus erwacht, ahnt er noch nicht im Entferntesten, was ihn und seine Familie erwarten wird. Nichts in seinem Leben und in seiner Gedankenwelt wird mehr so sein, wie es einst war. Denn das Grauen und furchtbare Halluzinationen warten nur darauf, sachte an die Oberfläche zu treten und einen Wahn ohnegleichen auszulösen. Und am Ende stellt sich nur eine Frage: Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen, bis er zerbricht?
So fand ich`s:
Nach einem scheinbar harmlosen Autounfall beginnt Alex an seinem Verstand zu zweifeln, weil er sich absolut nicht an das Unfallgeschehen erinnern kann. Anfangs war sein Entsetzen für mich noch unverständlich, genauso wie die Reaktion des Klinikpsychologen, der eine weitere Sitzung dringend anrät, denn alles schien ganz normal. In der ersten Hälfte des Buches sogar für meinen Geschmack zu normal mit der ausführlichen Beschreibung des kurzen Klinikaufenthaltes inclusive aller Untersuchungen, der Dialoge mit den Krankenschwestern und der detailverliebten Schilderung des uninteressanten heile-Welt-Alltags mit Frau und Kind später zuhause. Hier fehlte es an Spannung und auch der Grusel, den man tatsächlich ab und zu fühlt, weil Details plötzlich nicht mehr stimmen, ist nur ansatzweise vorhanden. Eine etwas straffere Erzählweise hätte mir für das ganze Buch, besonders aber in der ersten Hälfte, besser gefallen.
Auch sprachlich gibt es hier noch viel Luft nach oben. Die Dialoge wirkten manchmal hölzern, an den Formulierungen kann noch geschliffen werden. Es kam bei mir das Gefühl auf, dass der Spass an bildhafter, lebendiger Sprache zwar durchaus vorhanden ist, aber der routinierte Umgang damit noch fehlt.
Der Einband des Buches ist symptomatisch für das ganze Werk, denn das wirklich sehr gut gelungene Cover kann nicht wett machen, dass sich der Deckel von ganz alleine nach kürzester Zeit aufrollt und das Buch optisch insgesamt zu einem Ärgernis wird.
Der Autor hat Talent, die Idee des Buches ist gut, und auch wenn die Umsetzung noch nicht ganz ausgereift ist, spürt man, dass da noch mehr kommen kann.
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