Levi und Corona, Corona und Levi … neue Ausgangsregeln, Levis Impfung, wo kriege ich nicht-langweilige Mund-Nase-Masken her, ein bisschen was lesen, Levi muss lernen, nicht auf allem, was auf der Straße herumliegt, herumzukauen, wieso haben die Baumärkte zu, mein Dusch-Schlauch ist kaputt, schnell noch ein Stündchen Lesezeit reinquetschen, jetzt mus Levi aber dringend Gassi … So sah im Grunde meine letzte Woche aus. Und die vorletzte. Und die davor. So langam wird es etwas eintönig und schwierig, andere Themen zu finden, denn es gibt nicht viele. Aber ich gebe mir Mühe:
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Diese Woche habe ich das Wetter echt genossen. Auch wenn es für die Natur schon wieder viel zu trocken ist, fand ich die Sonne einfach nur zum schwelgen. Noch ist es ja nicht zu heiß, obwohl man schon jetzt echt aufpassen muss, dass man keinen Sonnenbrand bekommt. Die Leute freuen sich am schönen Wetter und sind gut gelaunt und mir tut die Zeit an der Luft auch sehr gut.
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Es sieht tatsächlich so aus, dass mein Cousin über den Berg ist. Er atmet wieder selbst und ist stabil, allerdings noch nicht wieder aus dem künstlichen Koma zurück. Ich bin echt froh, dass er das Gröbste hinter sich hat! Ich hätte eher bei einigen älteren Verwandten befürchtet, dass sie sich anstecken und nicht ein sportlicher Mann ohne Vorerkrankungen. Man muss im Hinterkopf behalten, dass jeder Corona bekommen kann und auch bei Menschen, die keiner Risikogruppe angehören, ist ein schwerer Verlauf möglich. Also passt auf Euch auf! Die Menschen, die mir bei den Spaziergängen begegnen, halten sich zum Glück an die Abstandsregeln, nur bei den Kindern wird es etwas schwierig. Insofern haben die Politiker schon recht, wenn sie sagen, die Kindergartenkinder und Grundschüler sollten noch ein bisschen zuhause bleiben, weil sie schnell gennug vergessen, Abstand zu halten.
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Hundebegegnungen
Ich wohne schon über 20 Jahre hier im Ort. Aber weil ich in Nürnberg gearbeitet habe, viele Jahre lang mehrere Tage am Stück auf Dienstreise war und meine Freunde in oder um Nürnberg wohnen, bin ich hier nur in meiner Wohnung oder mal im Supermarkt. Doch die vielen Gassirunden oder längere Spaziergänge mit Levi ändern das definitiv und ich lerne völlig neue Aspekte und Ecken hier am Ort kennen.
Als ich mit Levi an einem schmucken Einfamilienhaus vorbei gegangen bin, musste ich noch mal zwei Schritte zurück gehen und überprüfen, ob das riesige schwarzgelockte Ding tatsächlich ein Hund sein könnte? – ja, das war wirklich ein überdimensionaler, wahrscheinlich mutierter Bobtail-ähnlicher Hund in Bärengröße. Wow! Er erhob sich gemächlich, kam zum Zaun und sagte hallo, als eine weibliche Stimme mit osteuropäischem Akzent sagte “Vorsicht, Dragomirdingsbums, das ist noch ein Hundebaby”. Natürlich hieß der Hund nicht wirklich Dragomirdingsbums, aber ich hab nicht viel mehr von dem Namen verstanden ;-)
Das Frauchen saß in wallenden, bunten Hippiegewändern auf ihrer Terrasse im Schneidersitz und wir fingen ein sehr nettes Gespräch über Hunde an. Und darüber, dass Pflanzen auch Gefühle haben. Und Tiere telepathisch kommunizieren. Sie sprach dabei so, dass ich den dringenden Eindruck bekam, dass sie bis zum Stehkragen zugekifft war ;-) Und während dessen beobachtete der wuschelige Riesenhund ganz lieb und friedlich meinen Levi und ließ sich über den Zaun von mir streicheln.
Erst ganz zum Schluss kam ein netter Mann (ebenfalls mit osteuropäischem Akzent) aus dem Haus und beteiligte sich am Gespräch. Und bevor ich endgültig weiterging, fiel mein Blick noch auf den dicken Porsche in der Einfahrt. Ich sag Euch, wäre ich eine Autorin, würde mein Kopfkino hier rattern, bis die Zahnrädchen glühen. Was sind das für Leute? Ich fand die super interessant und ausgesprochen sympathisch.
Zwischen dem einen Park und dem anderen Park liegt eine kleine Wiese und ein momentan verwaister Kinderspielplatz. Dort hat mich diese Woche ein Kind völlig verblüfft. Ich ging mit Levi auf dem geteerten Weg, der durch die Wiese führt, als mir ein kleines Mädchen (vielleicht drei) auf einem Laufrad entgegen kam. Mit ordentlich Tempo. Wie ich das mit Levi immer übe, habe ich ihn auch da an der Seite “warten” lassen, weil ich natürlich angenommen hatte, dass das Mädchen an uns vorbei fährt. Pustekuchen! Sie hat mitten im Laufen ihr Laufrad weggeworfen und kam mit Schwung auf Levi zugerannt, ging vor ihm auf die Knie und hat ihn stürmisch umarmt. An beiden Enden der Leine waren komplett überraschte Gesichter! Levi hat’s allerdings sehr souverän genommen, hat es sich nicht nur gefallen lassen, sondern dem Mädchen das Gesicht abgeleckt, die das lachend hingenommen hat. Ob die sich aus einem früheren Leben kannten? Was war hier passiert?
Die ältere Schwester, die auf einem Fahrrad etwas gelassener angeradelt kam, hat das Ganze dann aufgeklärt. Zuhause (Polen, Rumänien – ich hab leider vergessen, welches Land das war) hat die Familie auch einen Cavalier King Charles Spaniel und die Kleine liebt diesen Hund total, kann ihn aber nur im Urlaub sehen. Sie hat angenommen, dass Levi genauso ist wie ihr geliebter Hund bei Oma und Opa. Zum Glück liebt mein Hund Kinder und hatte seinen Spaß an dieser stürmischen Begrüßung! Irgendwann kam die Mutter im gemütlichen Spaziergang-Tempo und hat sich bei mir bedankt, dass Levi von den Mädchen gestreichelt werden durfte.
Welche schönen Momente haben Euch in dieser Woche ein Lächeln ins Gesicht gezaubert?
Die ursprüngliche Idee zum Gänseblümchen der Woche stammt von „Hoffnungsschein“ und ich hab die Aktion bei „Schattenwege“ entdeckt. Auf diesen Blog gibt es auch regelmäßig neue Beiträge zur Rubrik “Gänseblümchen”
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