Bevor ich zu einer längeren Runde mit Levi aufbreche und den einigermaßen sonnigen Tag draußen genieße, produziere ich erst einmal diesen Gänseblümchen-Beitrag.
Das Wetter hat im Augenblick so ziemlich alles im Repertoire, Sturzregen, Schnee, Sonnenschein und über 20 Grad - eben Aprilwetter. So langsam könnte ich schon mal über Balkondeko und Blümchen nachdenken. Man weiß ja nie, ob und wann die Gartencenter geöffnet haben, wenn man in den Frühlings-Pflanzwahnsinn verfällt. Zum Glück gibt es hier in den Straße einen großen Obst- und Gemüse-Stand, der gefühlt immer geöffnet hat. Und da gibt es auch ein paar Pflanzen, auf die man zurückgreifen kann, egal, wie es coronamäßig noch weiter geht. Meine Nachbarin ist gestern ganz hektisch noch Kleidung einkaufen gegangen, weil sie gehört hatte, man brauche ab Montag einen Schnelltest, um ein Geschäft betreten zu dürfen. Und zwar einen, der vor dem Geschäft frisch gemacht wird und vor jedem Geschäft wieder neu. Was natürlich ein ausgemachter Blödsinn ist. Keine Ahnung, wo sie das her hat. Fakt ist, dass man (bei einer Inzidenz knapp über 100) ab Montag einen negativen Test vorlegen muss, wenn man in ein "sonstiges Geschäft" zum Terminshopping möchte. Der muss aktuell sein (24 bzw. 48 Stunden alt), aber nicht quasi vor der Tür des Geschäfts immer neu gemacht werden (Quelle). Das ist wie bei der stillen Post ... je mehr Gerüchte-Stationen eine Nachricht durchläuft, desto mehr entfernt sie sich von der Wahrheit. Na gut, es ist jetzt nicht allzu schlimm, wenn die Nachbarin sich im Sale was Nettes zum Anziehen kauft ;-)
Mein Vater hat diese Woche seine Impfung erhalten und ich bin echt erleichtert. Er ist ja schon ziemlich dement-verpeilt und ich bin mir nicht sicher, wie gut er die Coronalage einschätzen kann. So ist auf jeden Fall das Risiko eines schweren Verlaufs eingedämmt.
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So langsam entwickelt es sich zum sonntäglichen Ritual, an einer Online-Führung teilzunehmen. Heute war ich sogar bei zweien dabei. Vormittags ging es durch den Münchener Südfriedhof und die interessanten Lebensgeschichten von berühmten oder unbekannteren Menschen fand ich super interessant. Nachmittags bin ich dann schnell nach Wien gehuscht und habe mir eine Stadtführung zum Thema Medizin bzw. Medizingeschichte angesehen, die mir auch richtig klasse gefallen hat. Die beiden Führungen passten thematisch auch ganz gut zusammen. Ich wäre am liebsten live dabei gewesen und hätte noch viel mehr erfahren wollen. Aber dass überhaupt solche Veranstaltungen angeboten werden, ist ein Lichtblick für mich!
Eigentlich bin ich hier in Nürnberg dem Verein Geschichte für alle e. V. beigetreten, weil ich deren Stadtführungen so toll finde und aus dem Vollen schöpfen wollte - im Grunde alle Stadtrundgänge, zu denen ich mit Levi hingehen kann, weil sie draußen stattfinden, besuchen wollte. Aber die finden im Moment auch nicht statt. Dafür gibts aber demnächst online einen Vortrag über Kaspar Hauser, den man ja in Nürnberg aufgefunden hat.
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Inzwischen habe ich meine täglichen Hunderunden auf virtuelle Wanderungen übertragen und bin den Inca Trail gegangen und unterm Ärmelkanal durch gewandert - dafür musste ich 6 Tage lang die Luft anhalten ;-) Im Moment erwandere ich mir vortuell den Ring of Kerry, immerhin 200 Kilometer lang!
Danke liebe Christin dafür, mich auf die Conqueror-Events aufmerksam gemacht zu haben. Man bekommt sogar eine Medaille, wenn man die Strecke absolviert hat und die vom Inca Trail ist diese Woche angekommen. Ist sie nicht ein Schmuckstück? Sie ist ganz schön schwer und solide und macht einen hochwertigen Eindruck.
Das erinnert mich an die Wanderungen, die ich mit meiner Familie als Jugendliche gemacht habe. Da gab es auch eine Startgebühr, Zwischenstationen, bei denen man sich einen Stempel holen musste und am Ende eine Medaille. Man konnte 10 oder 20 Km wandern und eine der Strecken führte bei uns in der Nähe an der innderdeutschen Grenze vorbei und wurde am 17. Juni (früher als Tag der deutschen Einheit ein Feiertag) jedes Jahr gewandert. Dadurch sind wir auf den IVV bzw. den deutschen Ableger IVV gekommen, die quasi jedes Wochenende so ein Wanderevent organisiert haben. Das scheinen sie bis vor Corona auch heute noch zu tun, hier geht's zur Homepage.
Mit den Nachbarfamilien sind wir als Gruppe ein paar Jahre lang regelmäßig gewandert und ich hab mir ein Kistchen von Medaillen zusammengelaufen. Leider haben die das gleiche Schicksal erlitten wie viele meiner Sachen - als ich zur Ausbildung weggezogen bin, habe ich viele meiner Sachen noch länger im Elternhaus gelassen, bis ich dauerhaft sesshaft geworden bin, und dort sind sie meinen kleinen Schwestern zum Opfer gefallen. Vielleicht schlummern sie auch noch auf dem elterlichen Dachboden? Ich habe keine Ahnung, aber die nostalgische Erinnerung an die Wanderausflüge im Sommer fand ich ganz schön.
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Der Pipipark zeigt sich im Moment von seiner nettesten Seite und es zieht viele Leute mit Kind und Hund oder einfach so dort hin. Deshalb ziehen sich die Gassigänge oft über Stunden ;-) und Levi findet meistens Hunde zum spielen. Hier sind ein paar Impressionen - ich wünsche Euch einen schönen sonnigen Sonntag!