[Gänseblümchen der Woche] #218

Es ist schon wieder passiert. Wahrscheinlich liegt es schon daran, dass Corona immer noch viele Dinge verhindert, zumindest für mich. Auch wenn ich geimpft bin, bleibe ich vorsichtig und ... okay, ich geb's zu .... ich gebe meiner Energielosigkeit nach und unternehme nicht wirklich viel. Online Tassen zu kaufen ist andererseits nicht so anstrengend ;-) Lange Rede, kurzer Sinn. Es gibt wieder was neues im Tassenschrank:

Bunt, das macht gute Laune. Und davon kann man nie genug haben.

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Wir haben bald wieder einen Mann im All. Matthias Maurer wird noch dieses Jahr zur ISS fliegen und ich werde das auch wieder beobachten. Ich folge schon dem Twitter-Accout von Astro-Matthias. Die ISS habe ich ein wenig aus den Augen verloren - im wahrsten Sinne des Wortes. Als Alex Gerst auf der ISS war, habe ich abends immer mal in den Himmel geblickt und ihn vorbeifliegen sehen. Und mit Matthias Maurer will ich das auch so machen. Ohne meine Oberaufsicht liefe das auch sicher nur halb so professionell ab!! ;-) Wer mich dabei unterstützen will, kann weitere Infromationen inclusive der Sichtungszeiten von Deutschland aus über die Homepage des DLR erfahren.

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Letzte Woche hatten Levi und ich an drei Tagen Begleitung beim Mittags-Gassigang. Zwei Kinder aus der Nachbarschaft sind mit in den Park gekommen. Dazu haben wir auch noch eine neue Hundebekanntschaft gemacht, was dazu führte, dass zwei Kinder zwei Hunde bespaßt haben. Alle vier sind gerannt und gerannt und haben Bälle geworfen und gefangen und sind gerannt. Alle hatten einen riesigen Spaß und wir Hundemamas konnten ganz entspannt aus dem Schatten heraus zuschauen. Levi hat zuhause jedes Mal alle Viere von sich gestreckt, aber im Park hatte er viel Spaß. Das war ein ordentliches Fitnessprogramm für meinen Hund. So kann ich sagen, dass wir das perfekte Hundewetter, sonnig, trocken, nicht zu heiß, bestens ausgenutzt hatten. Wer weiß, wie lange das noch hält, bevor Regen und Herbststürme einsetzen.

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Depression und die Suche nach Dingen

Ich war immer stolz auf mein gutes Gedächtnis. Und auf meine Systematik, für Dinge einen bestimmten Platz zu haben, an dem ich ihn immer finden kann. Das ist schon eine Weile weg. Oft reicht die Energie nicht, alles an seinen Platz zu räumen. Ich lasse den Autoschlüssel in der Einkaufstasche, die ich zu den anderen lege. Dann muss ich alle Einkaufstaschen durchsehen in der Hoffnung, dass in einer der Autoschlüssel ist. Ich lege mein Handy ins Bücherregal, weil ich beide Hände für etwas brauche und da ich überall in meiner Wohnung Bücherregale habe, muss ich alles abgehen, bis ich das Handy wieder finde. Es liegt ja nie im seben Regal. Nicht einmal im selben Zimmer. Besonders wenn ich es eilig habe, lasse ich meinen Blick herumstreifen und übersehe das, was ich suche immer wieder. Wo sind meine Schuhe? Ah, auf dem Heizkörper, damit der Hund nicht ran kommt, der damit spielen wollte. Die Tüte Hunde-Trockenfutter? Die war doch noch halb voll, wo ist die bloß? Ich finde sie bei der Hundeleine, wieso hab ich sie da hin gestellt? Das Buch, das ich gerade lese. Kann ja nur im Wohnzimmer oder Schlafzimmer sein. Ist es aber nicht. Oder doch? Also nochmal schauen, auf dem Nachtschränkchen, unter der Bettdecke, im Regal? Beim Sofa? Hat's der Hund? Nein, auch nicht. Ich finde es in der Küche, neben der Kaffeemaschine. Da hab ich es wohl "nur mal schnell abgelegt", um mir einen Kaffee zu machen und bin dann mit Kaffee ohne Buch davon gegangen. Und so geht es mir jeden Tag mit den verschiedensten Dingen. Ich suche und suche, die Dinge sind nicht da, wo sie sein sollten oder ich übersehe sie. Und manchmal ist es echt absurd, wo ich manches hin lege.

Mir ist klar, dass eine Mischung aus Kraftlosigkeit (die die schnelle Lösung sucht, um Dinge abzulegen) und Konzentrationsproblemen (die mich nicht erinnern lässt, wo ich die Sachen hin gelegt habe) die Ursache ist. Und mir ist auch klar, dass beides Depressionssymptome sind. Ich mache mir kleine Demenz-Notizzettel oder versuche, doch ohne Einkaufszettel loszugehen und nichts zu vergessen. Und gleichzeitig versuche ich, gelassen zu bleiben, denn indem ich mich über mich ärgere, wird es auch nicht besser. Im Gegenteil. Dieser Kampf ist anstrengend. Auch wenn man es mir nicht ansieht. Und oft auch nicht anmerkt. Jeden Tag.

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Susanne
3 Jahre her

Hallo Gabi!

Die zwei Tassen sind sehr schön. Mal was ganz anderes. Vielleicht gibt es im Oktober mal wieder einen Töpfermarkt für uns :-) Ich wäre dabei.

Liebe Grüße
Susanne

3 Jahre her

Hallo Gabi,
schön, dass ihr mir den Hunden und den Kindern so viel Spaß im Park hattet. Ich vermute mal, dass gerade in der jetzigen Situation Levi extrem gut für dich ist, denn für und mit ihm musst du dich ja aufraffen. Oder? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie sich Depressionen äußern (okay, ein bisschen kann ich mir nach deiner Schilderung jetzt vorstellen, aber vermutlich ist das ja nur die Spitze des Eisbergs, wie es dir so geht) und wie das abläuft, wenn man in einer solchen Phase feststeckt. Aber falls es hilft drücke ich die Daumen, dass du da bald wieder raus kommst.
Ich schicke dir liebe Grüße
Yvonne