Louis findet am Valentinstag einen gefühlvollen Liebesbrief in seinem Schulspind und kann sich überhaupt nicht vorstellen, von wem der sein könnte. Als er schließlich herausfindet, dass Amadeo der Absender ist, einer aus der “Schwulenclique” und Louis’ Kumpel Pepe darauf mit Spott reagiert, ist er schockiert. Doch als der erste Schreck sich gelegt hat, beschäftigt sich Louis näher mit dem niedlichen Italiener.
So fand ich’s:
Die Idee dieser Geschichte fand ich richtig klasse. Und ich hätte mir gewünscht, dass mir die Umsetzung besser gefallen hätte. Doch es gab einige Dinge, die mir das schwer gemacht haben.
Zuerst störten mich ein paar sprachliche Wackler wie die “Kehle, die auf und ab hüpfte”, “Eine Übermacht überkam Louis” oder “das Gefühl, wenn die weichen Strähnen auf ihn prallten, war wie ein Windhauch” wie auch so manche gestelzte Formulierung wie “hinfort zu spülen”.
Amadeo war mir nicht wirklich sympathisch. Leider erfuhr man nicht besonders viel über ihn. Seine Haupt-Charaktereigenschaft war die Fähigkeit, ständig und bei jeder sich bietenden Gelegenheit loszuheulen.
Was mich aber am meisten irritierte, war Louis’ Wandlung innerhalb von wenigen Stunden. Vorher schien der langjährige Ignorant Louis, der sich nach mehreren gemeinsamen Jahren in einer Schulklasse nicht einmal an den Namen Amadeos erinnern konnte, absolut kein Interesse an Männern gehabt zu haben. Und plötzlich war er so heiß und innig verliebt, dass er Amadeo auf dem Schulflur küsst und sogar riskiert, sich mit seinem besten Kumpel zu überwerfen. Als einzige Reaktion auf Pepes homophobe Äußerungen fällt Louis auch nur ein, dessen Freundin schlechtzumachen. Und woher Louis’ plötzliche Begeisterung für Amadeo kommt, konnte ich auch nicht wirklich nachvollziehen, denn außer vielen hilflosen Tränen und schüchtern blickenden großen braunen Augen hatte Amadeo nicht viel Anziehendes zu bieten. Hätte sich diese Entwicklung über mehrere Wochen hingezogen und sich nicht ohne den Hauch einer Vorgeschichte blitzartig ergeben und auf den Valentinstag beschränkt, wäre mir diese Geschichte um einiges glaubwürdiger erschienen.
So hat sie leider trotz des spannenden Themas und der guten Grundidee meine Lesegeschmack nicht wirklich getroffen.
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