Darum geht’s:
In San Francisco wird eine japanische Familie hingerichtet. Jim Brodie, Kunsthändler und Japankenner, wird vom ermittelnden Detective als Experte engagiert und gleichzeitig bittet auch der Vater der ermordeten Frau ihn um seine Hilfe. Doch Brodie hat auch ein eigenes Interesse an dem Fall, denn ein geheimnisvolles Schriftzeichen taucht bei den Leichen auf. Genau das Schriftzeichen, das man auch in der Nähe seiner eigenen Ehefrau fand, die drei Jahre zuvor bei einem Brand ums Leben kam.
So fand ich’s:
Endlich wieder ein Held nach meinem Geschmack.
Jim Brodie ist eine interessante Mischung aus kunstsinnigem Feingeist, liebendem Vater, leicht cholerischem Actionhelden und in sich ruhendem Fan der asiatischen Lebensart – fast ein bisschen zu perfekt in allem, und es braucht schon einen eigentlich unbesiegbaren Feind, um Brodie ernsthaft etwas abzuverlangen. Denn Brodie ist zwar die Geheimwaffe, die den Bösewichten qualifiziert entgegentreten kann, verfügt aber doch nicht über übermenschliche Fähigkeiten und läuft Gefahr, bei diesem Gegner zu scheitern.
Je weiter er sich in die Ermittlungen verstrickt, desto verzweifelter wird die Situation und man fragt sich gespannt, wie er da wieder herauskommen will. Bei dieser Art von Action-Thiller mit einem “hardboiled” Helden bleibt naturgemäß der Realismus ein bisschen auf der Strecke, aber das störte mich nicht, weil ich genau das geliefert bekam, was ich erwartete. Wie der gelungene Mix aus Kalifornien und Tokio, den beiden Haupt-Schauplätzen des Thrillers, so ist auch Jim Brodie selbst durch die japanische Kindheit und eine US-Amerikanische Jugend von beiden Kulturen beeinflusst und kann dem Leser auch ein paar Einblicke in die japanische Denkweise geben.
Die Story um die ermordete japanische Familie und was letztendlich alles dahinter steckt wird einem geradlinig und nicht zu verworren erzählt in einem schön flott lesbaren Schreibstil, der auch nicht zu einfach gestrickt ist, und perfekt für einen Thriller passt. So einige spannende Passagen spitzen sich in einen Showdown mit viel Action zu. Es bleibt nicht immer ganz harmlos und wer keine etwas härteren Passagen verträgt, sollte lieber etwas anderes lesen. Mir hat dieser US-James Bond mit japanischem Einschlag sehr gut gefallen.
Brodies Antiquitätenladen in San Francisco und die vom Vater geerbte Sicherheitsfirma in Tokio geben ihm Standbeine in beiden Städten und besonders die Ermittlungsspezialisten in der Tokioter Firma sowie Brodies öffentlichkeitswirksame Auftritte bieten genug Möglichkeiten für die eine oder andere Fortsetzung.
Mehr dazu:
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
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