Darum geht’s:
Ronja lebt mit ihrer großen Schwester Melissa und ihrem Vater in einem Arbeiterviertel in Oslo. Da der Vater mit Alkoholproblemen kämpft, hat das große Einwirkungen auf das Familienleben und die Mädchen müssen auf viel verzichten. Sie sind jedoch froh und dankbar, einander zu haben. Ronjas größter Wunsch wäre ein Christbaum für das Weihnachtsfest. Die Erfüllung des Wunsches scheint zum Greifen nah, als dem Vater ein Job bei einem Weihnachtsbaummarkt angeboten wird. Es sieht so aus, als ob alles gut werden könnte… wenn nicht der Vater ein Rückfall erleiden würde. Melissa will aber nicht aufgeben und nimmt kurzer Hand seine Stelle ein. Ronja unterstützt sie, wo sie nur kann. Doch ein Sturm zieht auf – in Form des strengen Chefs und auch das Wetter wird immer stürmischer und eisiger…
So fand ich’s:
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ronja erzählt und ich finde, dass die Autorin den Tonfall der Schülerin perfekt getroffen hat. Man sieht alles durch Kinderaugen und empfindet beim Lesen alles intensiv mit. Ronja und Melissa sind so tapfere Mädchen und verlieren trotz allen Entbehrungen nie den Mut. Dadurch ist es trotz bedrückender Atmosphäre eine Geschichte über Wünsche, Hoffnung und Herzenswärme.
Für mich ist die Geschichte schwer einzuordnen. Es gibt Ansätze von einem modernen Märchen. Allerdings muss man bereit sein und sich darauf einlassen, um dann das „Märchenhafte“ zu entdecken. Ich finde aber auch, dass die Erzählung vor allem zum Schluss hin etwas von einer Parabel hat.
Das Ende hat mich erst verwirrt zurück gelassen und ich musste die letzten Seiten ein zweites Mal lesen und alles dann erstmal auf mich wirken lassen. Der Schluss ist im Grunde offen und es ist nicht so richtig klar, was genau geschieht und vor allem wie es weitergehen wird. Da bleibt sehr viel Spielraum für die eigene Phantasie des Lesers und ich könnte mir vorstellen, dass das nicht immer gut ankommt. Je länger ich aber darüber nachdenke, passt das Ende tatsächlich perfekt zu dem, wie sich die Geschichte im Verlaufe entwickelt hat.
Romantik und Kitsch darf man hier auf keinen Fall suchen. Es ist eine Geschichte über einen grauen und vor allem schwierigen Kinderalltag. Dennoch verliert man den „Stern“, sprich die Hoffnung, durch Ronjas Wesen und ihre besondere Gedankenwelt nie aus den Augen.
Es ist ein Büchlein, auf das man sich meiner Meinung nach einlassen muss. Aber dann bekommt man ganz besonders berührende Lesemomente geschenkt.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar
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Titel: Andere Sterne
Original-Titel: Stargate
Autor/in: Ingvild H. Rishøi
Übersetzer/in: Daniela Syczek
ASIN: B0B7P3PJFN
Sprache: Deutsch
Genre: Weihnachtsgeschichte
Verlag: Dumont
Erscheinungsjahr: 2022
Medium: E-Book
Seitenzahl: 152
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails:^^^^^^