Mein Feind, mein Liebhaber von K. A. Merikan

Darum geht’s:

Miguel musste als Kind mitansehen, wie das Moreno-Kartell seine Familie ermordete. Seine überlebende Mutter schwor Rache und machte Miguel zum Vollstrecker. Er kennt nur das Ziel, Raul Moreno zu ermorden. Als Leibwächter von dessen Sohn Nero versucht er, an den Kartellboss heranzukommen. Doch Nero ist eine Herausforderung für Miguel in mehr als einer Hinsicht.

So fand ich’s:

Drogenkartelle aus Kolumbien sind nicht gerade bekannt für ihre Menschenfreundlichkeit. Im Moreno-Kartell sind Folter, Menschenhandel, Mord und gegenseitiges Misstrauen an der Tagesordnung. Deshalb muss auch Miguel als Leibwächter von Nero Moreno brutal und erbarmungslos sein, um nicht aufzufallen und irgendwann an den Boss heranzukommen. Denn Miguels einziges Lebensziel ist es, Rache für den Mord an seiner Familie zu nehmen. Was danach mit ihm passiert, ist ihm egal.

Nero Moreno ist offen schwul und feiert seine Exotik und Sexualität öffentlich. Als einziger Sohn des Kartellbosses kann er es sich erlauben, solange er bösartig genug ist, um der Thronfolger zu bleiben. Dass sein Bodyguard so stoisch und uninteressiert ist, fordert Nero heraus und er kann es nicht lassen, Miguel zu provozieren.

Ein Mann, der bis auf seine Rachegedanken innerlich tot ist, und ein anderer, der seine Liebhaber nur als williges Fleisch ansieht – wie soll sich zwischen ihnen im Umfeld eines hochkriminellen Drogenkartells eine Liebesgeschichte entwickeln? Nun, es passiert in “Mein Feind, mein Liebhaber” und zwar auf eine sehr nachvollziehbare Art und Weise, die auch zu den Charakteren der beiden passt. Denn sie bestehen nicht nur aus Fassade und Show und es braucht eine gemeinsame Flucht, um den anderen in die Seele schauen zu lassen.

Die Merikans sind bekannt dafür, nicht unbedingt cosy romance zu schreiben. Ihre Männer schrecken nicht vor vielen Dingen zurück und Gewalt gehört zu ihrem schriftstellerischen Leben. Das ist auch hier so, und zwar in einem Ausmaß, das rekordverdächtig ist. Wer damit nicht zurechtkommt, dem sei warnend empfohlen, sich anderswo umzuschauen. Ich fand auch diesen Aspekt zwangsläufig und logisch, denn so wie das Leben in einem Drogenkartell geschildert wird, so ist es wahrscheinlich auch wirklich. Und doch entwickeln sich zarte Gefühle und eine zögerliche Vertrauensbasis, die man nicht erwartet hätte, die sich aber richtig anfühlte.

Beide Männer erzählen abwechselnd und man erfährt im Laufe der Zeit auch, was sie motiviert und wie sie geworden sind, wie man sie heute kennt. Obwohl sie beide düster und böse sind, habe ich schnell Sympathien für beide entwickelt. Man wünscht ihnen, dass sie lebend aus dieser Geschichte herauskommen und ihr Happy End kriegen. Aber über die 474 Seiten müssen sie ganz schön dafür kämpfen, auf Leben und Tod und mit allem, was sie haben. Das hat mich von Anfang bis Ende bei der Stange gehalten und ich habe ihre Reise atemlos und gespannt verfolgt.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

Herzlichen Dank an die Autorinnen für das Rezensionsexemplar

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Titel: Mein Feind, mein Liebhaber
Original-Titel: Love among Reptiles
Autor/in: K. A. Merikan
Übersetzer/in: Jutta Reitbauer
ISBN / ASIN: ‎B0CKJ5TSCW
Sprache: Deutsch
Genre: Gay Romance
Verlag: Selfpublisher
Erscheinungsjahr:
2023
Medium:
eBook
Seitenzahl: 474
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage von K. A. Merikan

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