Darum geht’s:
Valentin hat extra zu einer anderen Uni gewechselt, weil es dort nur schriftliche Prüfungen gibt. Mündliche Tests sind für ihn nicht möglich, denn als Folge eines Autounfalls ist er stumm. Deshalb zieht er es auch vor, sich möglichst unsichtbar zu machen. Kommunikation ist schwierig für ihn. Umso erstaunter ist er, als der super coole Leon Interesse an ihm zeigt und mit ihm eine Verständigung völlig problemlos und wie selbstverständlich möglich ist.
So fand ich’s:
Valentin ist ein intelligenter Bursche und so überrascht es ein wenig, wie schlecht er sich mit seiner Stummheit arrangiert hat. Wenn er etwas gefragt wird, wendet er sich ab, ignoriert den anderen und beginnt, auf seinem Schreibblock zu kritzeln, was für ärgerliche Reaktionen beim Gegenüber sorgt. Dabei wäre es so einfach, den Blick des anderen auf den Block zu lenken und ihm mit Gesten klarzumachen, dass man nicht sprechen kann. Bis er erkennt, wie er mit seiner verschlossenen Art auf andere wirkt und dass er meistens selbst der Auslöser für derartige Missverständnisse ist, dauert es eine ganze Weile.
Und auch Leon ist nur auf den ersten Blick der Prinz Sonnenschein. Seine Sorgen und Probleme verbirgt er sogar vor seinen Freunden. Valentin, der kaum etwas von Leon weiß, fühlt sich oft ignoriert und meint, Leon habe kein Interesse an ihm. Dabei hat Leon gute Gründe, sich manchmal rar zu machen. Leider kommuniziert er sie nicht und sorgt damit für Frust und Unsicherheit bei Valentin. Nach einer auch für den Leser frustrierenden Zeit beginnen aber beide, dazuzulernen. Valentin entdeckt, wie stark er eigentlich ist und Leon muss Hilfe annehmen.
Wieder spielt Daniel eine entscheidende Nebenrolle, der auch in Bitte, lüg mich an! seinen Auftritt hatte. Und auch hier ist er ein guter Freund, der mit Rat und Tat und einer Umarmung Valentin und Leon zur Seite steht, was mich immer mehr darauf hoffen lässt, dass er irgendwann seine eigen Geschichte bekommt.
Coco Zinva schafft es, einem die Gefühlswelt besondes von Valentin sehr nahe zu bringen. Er ist alles andere als perfekt, aber er arbeitet an sich und versucht, alles richtig zu machen und schlussendlich wachsen Valentin und Leon an den Dingen, die ihnen zustoßen. Auch wenn es an “Bitte, lüg mich an!” für meinen Geschmack nicht ganz heranreichen konnte, hat mir das Buch gut gefallen und mir ein paar schöne Lesestunden beschert.
Weitere Meinungen zum Buch gibt es hier:
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