Salzkammerblut von Dagmar Hager – Giesinger und Achleitner #2

Darum geht’s:

Ganz Bad Ischl feiert feucht-fröhlich den Liachtbratlmontag, als Marie Giesinger den toten Kulturmanager Hubert Holzinger im Smoker-Grill der Almrauschhütte entdeckt. Natürlich taucht ausgerechnet ihr Ex-Freund, der Kriminalbeamte Ben Achleitner, auf, um zu ermitteln. Die beiden verbindet eine unausgegorene Gefühlslage und auch bei den Mordermittlungen ist mehr unklar, als den beiden lieb ist.

So fand ich’s:

“Der Liachtbratlmontag (auch Lichtbratlmontag oder Liachtbradlmontag geschrieben) ist der in Österreich als Volksbrauch gefeierte Tag, ab dem im Herbst bei der Arbeit künstliches Licht gebraucht wird. Der Lichtbratlmontag in Bad Ischl wurde 2011 von der Österreichischen UNESCO-Kommission als immaterielles Kulturerbe anerkannt.” (Quelle Wikipedia)

Der notorische Schürzenjäger, der “schöne Hubert” Holzinger, bleibt nicht der einzige Tote. Anwalt Theo Pühringer fällt vom Hallstätter Skywalk – wurde er gestoßen oder ist er gesprungen? Es ist unwahrscheinlich, dass kurz hintereinander zwei mysteriöse Todesfälle zu beklagen sind, die nichts miteinander zu tun haben sollen, doch weder Ben Achleitner noch Marie Giesinger können Gemeinsamkeiten entdecken. Der verdächtig gewordene Hannes Reiter taucht ab und auch Maries Sprechstundenhilfe Filo lässt Marie Hals über Kopf im Stich.

Die Ermittlungen bringen Ben und seinen Kollegen Peter Neumüller mit einer Reihe interessanter und individueller Figuren in Kontakt. Man kennt sich in Bad Ischl, mag sich nicht unbedingt, ist aber trotzdem solidarisch Außenstehenden gegenüber. Der Kriminalfall war nicht zu simpel gestrickt, die Auflösung war schlüssig und ich habe gerne mitgerätselt.

Durch das ganze Buch ist sehr deutlich, dass man sich in Österreich befindet. Die Kapitelüberschriften sind Österreichisch mit einer hochdeutschen Entsprechung, die mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht hat wie diese Kombination hier:

Hoit mi net länger am Schmäh.
Ich denke, es ist wichtig, ab sofort ehrlich zueinander zu sein.

Der ziemlich verfressene Kollege Neumüller und Gourmet Ben Achleitner schlemmen sich bei ihren Außendiensten durch regionale Spezialitäten und auch die Touristenmagnete und Geheimtipps der Region, die geschickt in die Handlung eingebunden sind, machen riesige Lust darauf, das Salzkammergut selbst einmal zu besuchen. Die Kombination aus klaren Seen und den Bergen lässt nicht nur bei Wanderfreund Ben das Herz höher schlagen – auch ich werde immer wieder davon angefixt. Zwischen den Zeilen schimmern Bens Liebe für die Natur und die Region immer wieder durch.

Die beiden Protagonisten Ben Achleitner und die Ärztin Marie Giesinger mag ich beide gern. Sie bilden ein unorthodoxes Ermittlergespann, weil sie die Mordermittlung aus verschiedenen Richtungen angehen und im Grunde gar nicht zusammenarbeiten, sondern sich mal dienstlich und mal privat austauschen. Die unausgesprochene Spannung zwischen dem ehemaligen Paar bringt noch zusätzlichen Pfeffer in ihre Begegnungen.

Der erste Band “Salzkammerwut” hat mir schon gut gefallen, dieser zweite Teil aber noch ein Stück besser. Man muss nicht unbedingt die Reihenfolge einhalten, es ist möglich, nur diesen zweiten Band zu lesen, ohne an Lesegenuss einzubüßen. Es gibt aber keinen Grund, sich den lesenswerten ersten Band entgehen zu lassen.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Salzkammerwut
Salzkammerblut

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Titel: Salzkammerblut
Autor/in: Dagmar Hager
ISBN / ASIN:
‎ 978-3-8392-0639-3
Sprache: Deutsch (und ein bisschen Österreichisch
Genre: Krimi
Serie: Giesinger und Achleitner #2
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsjahr:
2024
Medium:
eBook
Seitenzahl: 336
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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