Sturm von Uwe Laub

Darum geht's:

Wetterextreme gibt es ja immer mal. Aber in letzter Zeit häufen sie sich in verschiedenen Teilen der Erde. Wettermann Daniel wird im Berliner Olympiastadion Zeuge, wie ein Tornado große Schäden anrichtet. Und die Sekretärin Laura muss mit ansehen, wie Besucher eines Stadtfestes bei Hannover von faustgroßen Hagelkörnern getroffen werden, darunter auch ihr Sohn Robin. Während alle an zufällige Wetterkapriolen glauben, hat Daniel eine schreckliche Befürchtung. Und Lauras Chef taucht nach einer Geschäftsreise nach China nicht wieder im Büro auf.

So fand ich's:

Das Buch startet mit einer Serie von extremen Wetterlagen, die nicht nur sachlich geschildert werden, sondern man erlebt sie jeweils aus der Sicht eines einzelnen Betroffenen, die alle überrascht und schockiert sind, hautnah mit. Schon alleine diese Berichte haben ausgereicht, um mich zu packen. Es dauert nicht lange, bis man erkennt, dass keine Zufälle hinter diesen Phänomenen stecken, sondern kriminelle Machenschaften. Und spätestens als Daniel und Laura mittendrin stecken, konnte ich das Buch nicht mehr weglegen.

Ich mag es sehr, wenn ein Buch Realität und Fiktion so vermischt, dass man das Gefühl bekommt, es fehlt nur ein winziger Schritt von dem, wie es tatsächlich ist, bis zu dem Szenario im Buch. Und genau das passiert hier. Ich hatte das Gefühl, der Autor hat gut und gründlich recherchiert und nur ein bisschen seine Fantasie spielen lassen, wie es in den nächsten Jahren weiter gehen könnte, wenn ... - und vielleicht hat er den Nagel damit genau auf den Kopf getroffen. Man bekommt technische und meteorologische Erklärungen geliefert, die nicht allzu theoretisch und immer gut verständlich sind, die sich für mich auch sehr glaubwürdig und umsetzbar angehört haben. Wer mehr zu den wissenschaftlichen Hintergründen erfahren möchte, kann sich auf der Homepage des Autors, die ich unten bei den Buchinfos mit verlinkt habe, weiter informieren.

An dramatischen Szenen und Action fehlt es hier auch nicht, die Spannung war von Anfang an da und ließ die ganze Zeit über nicht nach. Der eingängige und mitreißende Schreibstil hat ebenfalls dafür gesorgt, dass man nur so über die Seiten fliegt. Bei Wissenschaftsthrillern bin ich dicke Wälzer a la "Blackout" von Marc Elsberg oder "Der Schwarm" von Frank Schätzing gewöhnt. Da "Sturm" nur etwa halb so dick ist wie beispielsweise diese beiden Bücher, steigt man weder so detailiert ins meteorologische Thema ein noch sind die Wendungen des Haupt-Handlungsstranges so komplex oder vielschichtig wie dort. Die 400 Seiten hatte ich in kürzester Zeit verschlungen. Wie die Handlung zwischen Naturwissenschaft und Thriller-Elementen aufgeteilt war, hat mir sehr gut gefallen und einen ordentlichen Lesesog erzeugt.

Mit Daniel und Laura gibt es zwei durchaus sympathische Hauptpersonen, doch das Buch wird nicht von den Personen getragen, sondern von dem Szenario, dem Wettlauf gegen die Zeit, dem Kampf gegen die Bösewichte und dem, was eine entfesselte Natur anrichten kann.

Normalerweise lege ich keinen großen Wert auf Buchcover, doch dieses hier hat in seiner Schlichtheit genau auf den Punkt getroffen und gefällt mir ausgesprochen gut.

Wer Wissenschaftsthriller und Katastrophenszenarien gerne liest, der wird an diesem Pageturner genauso viel spannende Lesefreude haben wie ich.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
Mein Bücherregal und ich
Angelteaz liest
Monis Zeitreise   
Zeit für neue Genres
Sebastian Haeutle


Herzlichen Dank an den Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar

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Titel: Sturm
Autor: Uwe Laub
Genre:
Thriller
Serie: nein
Verlag:
Heyne
Erscheinungsjahr:
2018
Medium:
Klappbroschur
Seitenzahl: 400
Autorenhomepage:
Uwe Laub
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

 

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Susanne
6 Jahre her

Hallo Gabi,

das klingt sehr spannend und sehr real.

Gruß
Susanne

6 Jahre her

Hallo Gabi,

klingt auf jeden Fall sehr spannend. Habe ja schon überlegt es zu kaufen, aber jetzt bekomme ich erst recht Lust darauf. Danke für deine tolle Rezension.

Liebe Grüße
Nicole

Kerstin
6 Jahre her

Hey Gabi,
ich sehe schon, wir sind wieder auf der gleichen Wellenlänge.
Hatte das Buch ruckzuck durch weil es einfach super erklärt und geschildert war.
Sehr schöne und aussagekräftige Rezension.
Hab da echt viel das Wetter beobachtet und so manches aus dem Buch assoziiert; -)
Liebe Grüße
Kerstin

6 Jahre her

Liebe Gabi,

es wird wohl immer mehr und mehr Umweltthriller geben. Die Natur verändert sich merklich und das wird sich in einigen Büchern niederschlagen.
Bei diesem Buch war ich jetzt lange unsicher, ob ich es lesen soll oder nicht. Irgendwie scheiden sich da die Geister! Deine Rezi hat mir aber doch wieder Lust gemacht, es zu wagen. Mal sehen, wann ich Zeit dafür finden werde, aber ich habe es mir zumindest gemerkt. :-)

GlG, monerl

6 Jahre her

Hey Gabi,

coole Rezension. Mir ging es mit dem Buch ganz ähnlich. Ich bin mal gespannt wie sich das Thema Umwelt in den nächsten Jahren in der Literatur entwickelt, grade Umweltkatastrophen werden ja ein immer größeres Thema.

LG Sebastian

Wieder eine begeisterte Meinung zu dem Buch, es kommt auf jeden Fall auf die Wunschliste – die Thematik reizt mich doch sehr!

6 Jahre her

Hallo Gabi,
noch habe ich mir STURM nicht gekauft, obwohl ich schon seit dem Entdecken des Buches damit liebäugle … wenn ich mir deine Rezension dazu ansehe, sollte ich wohl doch noch zuschlagen. Ich lese gerne Katastrophenbücher, in Kombination mit Thriller natürlich umso besser. Na, mal sehen. Vielleicht kommt noch ein Buch mehr auf die Couch. :-)

3 Jahre her

Hallo Gabi,

Danke für den Tipp. Das hört sich tatsächlich gut an. Das Buch gibt es in unserer Onleihe. Da hab ich mir gleich mal den Vormerker gesetzt. Demnächst wandert es dann auf meinen Reader.
LG und ein schönes Wochenende
Yvonne