Darum geht’s:
Niki Wolff stürzt 2017 betrunken von der Burgruine Dürnstein und kommt ihm Jahr 1193 wieder zu sich – ohne große Teile seines Gedächtnisses. Noch bevor er sich richtig orientiert hat, hat er sich den Sohn des Burgherrn zum Feind gemacht und wird dazu verpflichtet, auf der Burg mit Laute und Gesang für Unterhaltung zu sorgen. Außerdem soll er sich um das Wohl des prominenten Gefangenen auf der Burg kümmern – der kein geringerer als Richard Löwenherz ist.
So fand ich’s:
Durch den Sturz von der Mauer hat Niki sein Gedächtnis verloren und wundert sich erst einmal nicht wirklich, dass er im 12. Jahrhundert lebt. Nur die merkwürdigen Gedankenblitze und das Wissen, das ihm manchmal in den Kopf schießt, irritieren ihn, sind aber oft auch sehr hilfreich.
Nicht nur, dass er auf Richard Löwenherz trifft, der auf der Burg gefangen gehalten wird, nein, er wird auch zum “Bauernsturm” verpflichtet und muss mit anderen jungen Männern aus dem Dorf mit Schwert und Kettenhemd kämpfen lernen, wobei der Sohn des Burgherren zu seinen Lehrmeistern zählt, mit dem ihn eine Feindschaft auf den ersten Blick verbindet. Er wird bei der jungen Engeltrud und ihrem Bruder Bertram einquartiert, schließt Freundschaften, besucht das Badehaus, in dem für alle Sinne etwas geboten wird, erlebt ein Turnier und so einiges mehr. Das Buch strotzt nur so vor Lebensfreude, Abenteuer, Gefahr, Humor, aber auch Spannung und Tragik.
Obwohl die Bücher mit Niki Wolff keinen Seriennamen haben, bekamen sie von mir einen verpasst, denn die Bücher gehören definitiv zusammen. Und da sie chronologisch Niki Wolffs Leben im Mittelalter erzählen, sollte man sie auch am besten in der richtigen Reihenfolge lesen. Ich bin mit Band 3 “Isengrim” eingestiegen, weil dort ein Kriminalfall zu lösen ist und ich das gerne lese. Dadurch bin ich erst auf die Bücher mit Niki Wolff aufmerksam geworden. Dass ich nun auch die beiden älteren Bände lese, ist definitiv eine gute Idee. Denn auch “Troubadour” bietet bunte und sehr kurzweilige Unterhaltung.
Der einzigen Kritikpunkt, den man anbringen könnte, wäre die moderne Sprache und das zeitgenössische Flair, das das Buch immer mal verbreitet. Ich kann nicht den Finger darauf legen, woran es liegt, aber manchmal konnte ich die Tatsache, dass die Handlung im Mittelalter spielt, nicht fühlen. Wenn jemand beispielweise vom “Braten im Ofen haben” spricht, fragte ich mich, ob das im Mittelalter schon eine gebräuchliche Redewendung war oder ob das doch nicht in die Zeit passt. Das bunte Leben in und um Dürnstein und die abwechslungsreiche und spannende Handlung haben mich aber dann so mitgerissen, dass es mir egal war und ich “Troubadour” sehr genossen habe.
Band 2 namens “Reliquiae: Die Konstantinopel-Mission” liegt hier schon bereit und ich hoffe sehr, dass Christoph Görg schon an einem vierten Abenteuer Nikis im Mittelalter schreibt, damit ich mich nicht so bald von ihm und seinen Freunden aus dem Mittelalter verabschieden muss.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Martinas Buchwelten
Klusi liest
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Troubadour: Die Löwenherz-Verschwörung
Reliquiae: Die Konstantinopel-Mission
Isengrim: Sieben Tage im November
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
Werbung
Titel: Troubadour: Die Löwenherz-Verschwörung
Autor/in: Christoph Görg
ISBN / ASIN: 3990601164
Serie: Niki Wolff #1
Sprache: Deutsch
Genre: Historischer Roman
Verlag: Goldegg
Erscheinungsjahr: 2018
Medium: Taschenbuch
Seitenzahl: 460
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Servus!
Wie schön, dass du noch zum ersten Band gegriffen hast und nun auch noch Band 2 hinterherlesen wirst. Ich finde alle drei sehr gut und jeses Buch kann man irgendwie einem anderen Genre mehr zuordnen, obwohl es eine Reihe ist.
Noch viel Spaß!
Du kannst auch gerne meine rezensionen zu den Büchern verlinken.
Liebe Grüße
Martina
Hallo Martina,
ich finde es auch interessant, dass bei den Büchern unterschiedliche Schwerpunkte für die Genres existieren. Historisch sind sie ja alle, aber nur der dritte Band ein Krimi und ich bin auch gespannt, was mich in Band 2 erwartet.
Deine Rezension zu Troubadour hab ich schon mal verlinkt.
Liebe Grüße
Gabi
Schönen guten Morgen!
Ich bin auch durch Isengrim auf die Reihe aufmerksam geworden – mich hat das Cover sofort total angesprochen!
Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich grundsätzlich erstmal schaue, ob ein Buch zu einer Reihe gehört. Einzelbände finde ich irgendwie sehr selten und oft steht bei der Info nichts dabei … und ich mag sowas dann doch immer “von vorne” anfangen :)
Dass die Sprache nicht so recht ins Mittelalter passt mag ich ja normalerweise nicht so gerne. Es sollte schon die Atmosphäre aus der damaligen Zeit widerspiegeln. Na, ich bin gespannt wie es mir gefallen wird ^^
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
gerade lese ich ein Buch, dass Ende des 19. Jahrhunderts spielt und da ist die Sprache viel “historischer” als bei Troubadour. Ich finde das schon als kleinen Makel, weil die Sprache für mich sehr dazu beiträgt, die richtige Atmosphäre zu erschaffen. Aber da ich sonst nichts bemeckern kann, nehme ich das eben in Kauf und liebe die Bücher trotzdem.
Liebe Grüße
Gabi