Darum geht’s:
Jana hat ihrem Heimatort schon lange den Rücken gekehrt, doch als der beste Freund ihres Vaters sich bei ihr meldet und ihr rät, schnellstens nach ihrem Vater zu schauen, macht sie sich sofort auf den Weg. 13 Jahre vorher hat sie der ungeklärte Mord an ihrer Mutter aus dem Ort getrieben und dass sie in ihr Elternhaus zurückkehrt, bringt alles wieder hoch.
So fand ich’s:
Janas Heimatort liegt in einem düsteren, ständig mit Nebel erfüllten Tal und als wir sie auf ihrer Heimreise begleiten, stellt sich schnell der Eindruck eines von der Welt vergessenen Ortes mit trübsinnigen, resignierten Bewohnern ein. Das ungute Gefühl, dass ein Unglück in der Luft liegt, ist unterschwellig präsent.
Jana hat den Kontakt zu ihrem Heimatort und den Bewohnern, einschließlich ihrer Familie, einschlafen lassen und erlebt ein paar Überraschungen, auf die sie nicht vorbereitet war. Neben einem vollgemüllten Elternhaus und einem entfremdeten Vater sind es Briefe, die sie im Messie-Chaos ihres Vaters entdeckt, die ein neues Licht auf den Tod ihrer Mutter werfen. Ihr Vater wurde damals verdächtigt, seine Frau ermordet zu haben, doch er selbst schweigt dazu und man konnte ihm nichts nachweisen. Also wurde er freigesprochen und lebt seitdem mit diesem Makel. Da Jana den Tod ihrer Mutter nie verwunden hat, ergreift sie die Gelegenheit und geht den Vermutungen, die durch die Briefe geweckt wurden, nach.
Parallel dazu erleben wir den Tag 13 Jahre zuvor, an dem Janas Mutter ermordet wurde, aus Sicht von Janas Mutter. Die beiden Handlungsstränge greifen sehr geschickt ineinander, so dass sie eine gemeinsame Geschichte erzählen, aber die Lesenden doch bis zum Schluss im Unklaren lassen.
Es gibt einige Menschen, die sich helfend einmischen oder alle Bemühungen Janas torpedieren und man weiß genauso wenig wie Jana, ob man ihnen trauen kann oder nicht. Das Buch entwickelt einen gehörigen Lesesog und ich empfand es als sehr angenehm, dass der Thrill eher auf leisen Sohlen angeschlichen kam und auch die atmosphärische Umgebung ihren Teil dazu beitrug, mich zu fesseln. Die geschickt platzierten Cliffhanger und kurzen Kapitel haben ebenfalls dazu geführt, dass ich das Buch nicht beiseite legen konnte, sondern in kürzester Zeit verschlungen hatte.
Die atmosphärisch-spannende Lektüre ist perfekt für nebelverhangene Herbstnachmittage und ich spreche dafür eine atemlose Leseempfehlung aus.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Lesenswertes aus dem Bücherhaus
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Wenn der Nebel schweigt
Autor/in: Roman Klementovic
ISBN / ASIN: 978-3-8392-0313-2
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsjahr: 2022
Medium: Paperback
Seitenzahl: 345
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Hallo Gabi,
diese atemlose Leseempfehlung für die neblige Zeit im Herbst nehme ich gerne an. Genau das, was ich mir erwarte, ein leiser Thriller, der einen nicht loslässt. Hier wird es sicherlich auch einziehen.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
ich bin sicher, dass Dir das neueste Buch von Klementovic auch gefallen wird und halte Ausschau nach Deiner Rezension ;-)
Liebe Grüße
Gabi