Der traurige Polizist von Deon Meyer

Klappentext:

Der Polizist Mat Joubert hat alles verloren. Seine Frau ist bei einem Polizeieinsatz ims Leben gekommen. Seitdem ist er kaum noch fähig, seinen Dienst zu verrichten. Doch dann kommt ein neuer Chef in die Abteilung, der ihn am liebsten kaltstellen möchte, und gleichzeitig beginnt eine mysteriöse Mordserie, die ganz Kapstadt in Aufregung versetzt. Mit einer deutschen Pistole aus dem 19. Jahrhundert werden Weiße umgebracht, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.

So fand ich’s:

Aufgefallen sind mir gleich am Anfang die ungewohnten Namen der Personen, die einem immer wieder klar machen, dass das Buch auf einem anderen Kontinent und fast schon in einer anderen Welt spielen. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen Südafrikas sind nicht das Hauptthema, aber die Problematik zwischen Schwarz und Weiss fließt am Rande immer wieder in die Erzählung ein.

Hauptfigur Mat Joubert ist menschlich am Ende, aber gerade eben nicht der Typ „abgestürzter Ermittler“, der die gängigen Klischees erfüllt und mich schon nervt, wenn er wieder mal in einem Buch verwurstet wird. Man leidet mit dem sympathischen großen und übergewichtigen Polizisten, der sich im Laufe des Buches im wahrsten Sinne des Wortes freischwimmt. Mats Gefühlswelt ist ebenso lesenswert wie die verschiedenen Nebenfiguren, denen mit wenigen Sätzen schon gekonnt Leben eingehaucht und eine eigene Geschichte verliehen wird.

Anfangs eher nebenbei wird die Mordserie verfolgt und auch die Grundstimmung ist gemächlich, aber nicht langweilig. Bis die Tatsache, dass immer weiter gemordet wird, einen gewissen Druck auf Mat aufbaut, denn er findet das Motiv nicht, das den unbekannten Mörder entlarven könnte. Die Krimihandlung gewinnt erst allmählich an Bedeutung und bevor man sich versieht, wurde man in die Geschichte förmlich gegen seinen Willen hineingezogen und kann das Buch nicht mehr weglegen.

Ein Krimi, der die Leichtigkeit guter Unterhaltung mit tiefen Einblicken in die menschliche Seele verbindet.


[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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