Darum geht’s:
Robert Hunter will endlich in den lang verdienten Urlaub, als er vom FBI um Hilfe gebeten wird. Bei seinem alten Studienfreund Lucien Folter wurden zufällig zwei Frauenköpfe im Kofferraum gefunden und er weigert sich, zu reden. Einzig mit Robert würde er sprechen. Robert eilt seinem alten Freund zu Hilfe.
So fand ich’s:
Bei diesem Fall muss Robert Hunter auf die Hilfe seines bewährten Kollegen Garcia verzichten. Er wird kurzzeitig dem FBI unterstellt und bekommt die junge FBI-Agentin Coutney Taylor an die Seite. Es gilt, von Lucien Folter Informationen zu bekommen, die der manipulative Charakter und geschulte Psychologe nicht ohne Gegenleistung hergeben will. Ein verbaler Schlagabtausch zwischen Folter und Robert Hunter beginnt, der nicht unbedingt actiongeladen, aber trotzdem faszinierend zu beobachten ist.
Sowohl Hunter als auch Folter sind Meister darin, Personen zu durchschauen und sie haben beide die gleiche Ausbildung. Sie kennen sich seit vielen Jahren und waren lange gute Freunde, bevor sie sich aus den Augen verloren. Ihre Gespräche sind wie Schachspiele zweier Großmeister. Sie belauern sich und versuchen, dem anderen immer ein paar Züge voraus zu sein. Dadurch bekommen auch wir Leser ein paar zusätzliche Einblicke in das Seelenleben und die Vergangenheit des verschlossenen Robert Hunter. Im letzten Drittel zieht die Spannung dann noch einmal merklich an.
Oft genug ärgert es mich, wenn das Stilmittel der Cliffhanger zu plump und zu oft eingesetzt wird, aber Chris Carter macht das so geschickt, dass ich atemlos immer weiter lesen wollte. Sein direkter, schnörkelloser Schreibstil passt perfekt zu seinen Thrillern, geht aber doch auch – besonders in diesem Band – in die Tiefe der Emotionen.
Die Verbrechen, um die es hier geht, sind nichts für Zartbesaitete, aber das dürfte man als Leser wissen, sobald man schon mal ein Buch von Chris Carter gelesen hat. Aus dem Vorwort erfährt man, dass Carter in diesem Band Figuren und Handlungsabläufe tatsächlicher Verbrechen aus seiner Zeit als forensicher Psychologe verarbeitet und das macht das Ganze umso erschreckender.
Dieser Alleingang Hunters hat Spaß gemacht und wie alle Carter-Bücher mit spannendem Hardcore-Schrecken und einem Schwerpunkt bei der psychologischen Komponente hervorragend unterhalten. Aber nun freue ich mich auch wieder auf den nächsten Band und das Team Hunter und Garcia.
Mehr dazu:
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
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