In einem abgelegenen Feld in Flughafennähe wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde grausam gefoltert und in ihrem Hals steckt eine Nachricht des Mörders an die Polizei. Hunter und Garcia befürchten, dass dies nur der Anfang ist, denn es scheint, sie haben es mit einem arroganten Serienmörder zu tun, der ein Spiel mit der Polizei treiben möchte.
So fand ich’s:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, den Text auf der Rückseite des Buches nicht zu lesen. Und auch bei diesem Buch hat es sich wieder einmal bewährt, diesen Käse zu ignorieren. “Bald fasst er (Hunter) einen Verdächtigen” ist da zu lesen. Wenn mir bitte jemand von den Leuten, die das Buch auch gelesen haben, aushelfen könnte, wer dieser bald gefasst Verdächtige sein soll, würde ich mich freuen. In meiner Ausgabe des Buches war das nicht so. Und wie immer ärgere mich mich darüber. Bitte, liebe Verlage, druckt einfach ein beruhigendes Blumenbild oder ein niedliches Katzenjunges auf die Buchrückseite, wenn derjenige, der diesen Rücken-Text schreiben muss, keine Zeit oder Lust hat, das Buch zu lesen. Das wäre mir lieber als dort Unwahrheiten zu veröffentlichen (oder gar das Ende zu spoilern, was bei diesem Buch Gott sei Dank nicht so war, was mir aber auch schon passiert ist). Und weil ich gerade dabei bin, hier abzulästern: Den Titelzusatz “Der Totmacher” hätte man sich auch sparen können, den braucht’s nicht. So, das musste mal wieder raus. Und jetzt zum Buch.
Die eigentlichen Ermittlungen hangeln sich an ein paar schwachen Indizien entlang, denn der Serienmörder ist sehr geschickt, hinterlässt keine Spuren und strotzt vor selbstsicherer Arroganz. Hunters fast schon übersinnliche Fähigkeiten, etwas zu erahnen, was der Täter für den Rest der Menschheit unsichtbar verschlüsselt hat, und dies dann dem Zuschauer erst einmal zu verschweigen, ist nicht unbedingt ganz so nach meinem Geschmack. Zum Glück wurden diese “Mini-Cliffhanger”, von denen es einige gab, alle recht zügig aufgelöst. Als Carter-Leser kennt man dieses Stilmittel von ihm schon, denn so sind seine Bücher gerne strukturiert. Trotzdem gab es am Ende eine super gemachte faustdicke Überraschung, die ich so nicht habe kommen sehen.
Parallel wird die Geschichte des Jungen Ricky erzählt, der entführt und zum Spielzeug des Serienmörders gemacht wird. Er muss eine grausame Behandlung erdulden, die ihn körperlich und seelisch brechen soll. Es ist kaum zu ertragen, diese Passagen zu lesen und dass ich wissen wollte, wie es ihm ergeht, war eine große Motivation für mich, das Buch nicht aus der Hand zu legen.
Wie immer spart das Buch nicht mit brutalen Szenen, die einen noch mehr packen, weil sie auch aus Opfersicht geschrieben sind. Das macht Carter sehr geschickt und wer die härtere Gangart mag, in der nicht nur angedeutet, sondern bis ins letzte blutige Detail beschrieben wird, der kommt hier voll auf seine Kosten. Chris Carter hat eine mitreißende, leicht zu lesende Art zu erzählen und die hat auch hier wieder dafür gesorgt, dass ich das Buch in kürzester Zeit durchgelesen hatte.
Für meinen persönlichen Geschmack kam hier das Privatleben von Hunter und Garcia zu kurz, denn es wird sich komplett auf die Verbrechen konzentriert. Etwas Neues und Einzigartiges hat “I am Death” nicht unbedingt zu bieten, sondern sehr gut gemachte, routinierte Thrillerunterhaltung der härteren Sorte. Man bekommt genau das, was man erwartet, wenn man die Reihe kennt und mag.
Mehr dazu:
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
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