Der zweite Fall für Leonore Goldmann und Walter Brandner
Darum geht’s:
Der weiblichen Wasserleiche wurde ein Fuß abgeschnitten und das Gesicht zertrümmert. Das erschwert es, ihre Identität festzustellen. Als nach kurzer Suche eine weitere Frauenleiche im gleichen See auftaucht, ist der Polizei klar, dass sie es höchstwahrscheinlich mit einem Serienmörder zu tun haben und Eile geboten ist. Goldmann und Brandner müssen nicht nur die zwei Morde aufklären, sondern versuchen auch fieberhaft, weitere zu verhindern. Für Leonore wird es persönlich, als die Tochter einer Bekannten verschwindet.
So fand ich’s:
Schon Mädchendurst, der erste Band mit den beiden Ermittlern Goldmann und Brandner, hat mir gut gefallen. Doch der “Fußabschneider” hatte für meinen Geschmack noch mehr Spannung zu bieten.
Genau wie der erste Band ist auch der “Fußabschneider” nichts für Zartbesaitete. Teilweise geht es ganz schön blutrünstig zu, zum Glück aber nicht in reißerischer Art und Weise, sondern weil grausame Verbrechen nicht beschönigt werden.
Wir sehen dem Täter ausführlich über die Schulter und bekommen Einblicke in seine abartige Seele, genauso wie eine glaubhafte Erklärung, wieso er so geworden ist. In Thrillern kommt es ja häufig vor, dass man als Leser kurze Sequenzen aus der Sicht des Täters geboten bekommt, aber darüber geht Timo Leibig hinaus. Der Täter bekommt seinen eigenen Erzählstrang. Er ist zwar skrupellos brutal, aber auch ein liebender Vater, der sich hinter einer biederen Fassade versteckt.
Manche Passagen sind aus der Sicht eines Opfers geschildert, was dem Ganzen eine persönlichere Note verleiht. Man zittert mit der jungen Frau und drückt ihr die Daumen, dass sie es schafft, dem Irren zu entkommen.
Und schließlich begleiten wir Goldmann und Brandner bei ihren Ermittlungen. Das gibt uns Gelegenheit, die beiden im Team mit Kollege Gregor zusammenarbeiten zu sehen und sie als Personen auch noch ein bisschen näher kennenzulernen. Beide sind keine fehlerlosen Über-Menschen, sondern wirken pflichtbewusst, engagiert, aber auch oft überlastet und an ihre Grenzen gebracht. Die Ermittlungsarbeit erscheint mir realistisch dargestellt, weil sie sich nicht nur in Verfolgungsjaden und Geistesblitzen erschöpft, sondern auch das langwierige Befragen von Anwohnern oder Zeugen, die sich kaum noch erinnern können, nicht auslässt.
Das Ganze fügt sich zu einem homogenen Gesamtbild der verschiedenen Eindrücke, hat mehr Spannung als der erste Band, und hat mich deshalb nach kurzer Zeit schon gefesselt. Dieser Krimi mit Thriller-Elementen der bietet spannende Unterhaltung für Leser, die auch an der etwas härteren Gangart schauderndes Lesevergnügen finden.
Mehr dazu:
Band 3 ist in Arbeit und soll Mitte des Jahres erscheinen.
Eine weitere Meinung zum “Fußabschneider” kann man hier bei “Wortgestalten” lesen.
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Homepage des Autors
Loading Likes...