Darum geht’s:
John hat sich in seiner einsamen Hütte eingeigelt und die Bewohner von Nortown kennen ihn kaum. Einzig mit Jen aus dem Diner redet er, wenn er einmal die Woche dort frühstückt, bevor die anderen Gäste kommen. Sonst meidet der menschenscheue Mann ängstlich jeden Kontakt.
Der Weltenbummler Zachary hat rund um den Globus nach einem Fleckchen gesucht, das er seine Heimat nennen möchte. Doch insgeheim hatte er immer an die Hütte des alten Harold gedacht, die der Zach nach seinem Tod versprochen hat. Doch als Zach nach Nortown zurückkehrt, ist Harold schon vor längerer Zeit gestorben und seine Hütte durch einen Einsiedler bewohnt.
So fand ich’s:
John scheint nur aus Ängsten und Panik zu bestehen und im Laufe des Buches erfährt man auch, wieso das so ist. Er ist überzeugt, mindestens sieben Jahre warten zu müssen, bis sich alle seine Zellen erneudert haben und er wieder “rein” ist. Erst dann kann er wieder mit Menschen umgehen, ohne sie zu beschmutzen. Dass es eine ganze Weile dauert, um sich von einer traumatischen Erfahrung zu erholen, ist sicher jedem klar. Man leidet mit John und wünscht ihm, dass seine Seele endlich heilen kann.
Zuerst will Zach eigentlich nur schauen, wer “seine” Hütte bewohnt, aber schnell erwacht sein Interesse an John. Zach ist ein guter Kerl, der begreift, dass man mit John anders umgehen muss als mit dem Rest der Welt. Instinktiv tut er das Richtige und zeigt John, dass man Zach vertrauen kann, dass er auf Johns Seelenleben Rücksicht nimmt.
“He should’ve known Zachary would be okay with crazy”
Und so kann sich doch langsam eine zarte Liebesgeschichte entwickeln zwischen dem soliden Zach, der endlich sesshaft werden möchte, und dem jungen Webdesigner mit der schwer verletzten Seele.
Da diese süße Liebe in Nortown wächst, laufen wir natürlich auch mal dem einen oder anderen Bewohner über den Weg, den wir schon aus früheren Bänden der Reihe kennen. Bis auf Jen aus dem Diner spielen sie aber nur kleine Statistenrollen. Allerdings habe ich schon Nebenfiguren erspäht, deren eigene Geschichte man gut in einem weiteren Band erzählen könnte. Da gibt es zum Beispiel Zacharys Ex Andre, der viele Jahre vergeblich auf Zach gewartet hat und die ganze Zeit alleine geblieben ist. Oder Johns Freund und Geschäftsparnter Tim, der sich bei einem Besuch für den Ladenbesitzer Chris erwärmt und Chris scheint diese Sympathie offensichtlich zu erwidern, obwohl er als Schürzenjäger und absolut hetero bekannt ist.
Von mir aus kann die Serie gerne noch lange weiter gehen, denn diese Episode hat mich zwar komplett eingefangen, aber eine Lust auf Nortown geweckt, die noch lange nicht gestillt ist.
Zum Glück gibt’s die Kurzgeschichte “Happy Endings” gleich noch obendrauf.
Mehr dazu:
Aus Ofelia Gränds Newsletter kann man entnehmen, dass Nortown #4 im Augenblick geschrieben wird und auch ein Nortown #5 in Planung ist. Das sind gute Nachrichten :-)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Once in a Snowstorm
Once in a Forest
The Empty Egg (Kurzgeschichte)
Once in May
Happy Endings (Kurzgeschichte)
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
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