Darum geht’s:
Gabriel wird von einem Augenblick auf den anderen aus seinem gemütlichen Leben gerissen, als er zufällig einen Mord beobachtet und als einziger Zeuge bis zum Prozess versteckt werden muss. Ausgerechnet in einer heruntergekommenen Hütte im Wald von Nortown landet er und das noch bei klirrender Kälte. Chris, der Besitzer von Nortowns einzigem Lebensmittel-Laden, weiß zwar, dass sein Cousin jemanden in der Hütte untergebracht hat, aber in welcher Gefahr Gabriel schwebt, ist auch ihm nicht klar. Zuerst einmal hat Chris Mitleid mit dem verschreckten Mann in der kalten Hütte. Und findet ihn unglaublich anziehend in seiner knuddeligen Art.
So fand ich’s:
Ich liebe diese Serie sehr und habe mich auf ein Wiedersehen mit den Pärchen aus den früheren Bänden und auch mit Jen aus dem Diner gefreut. Und ich war neugierig darauf, den Ladenbesitzer Chris ein bisschen näher kennenzulernen. Er verguckt sich in einen schwierigen Fall, denn Gabriel hat nicht besonders viel Selbstbewusstsein, weil er Übergewicht hat, er ist schüchtern und ein bisschen hilflos und man versucht zudem auch noch, ihn umzubringen, damit er nicht gegen die Mörder aussagen kann, die er beobachtet hat. Und vor allen Dingen vermisst er seine Schwester und seine beiden Katzen aus tiefster Seele. Chris findet den großen Knuddelbären sehr anziehend und Gabe weckt außerdem heftige Beschützerinstinkte in Chris.
Und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Denn Ofelia Gränd hat wieder eine typische Gaybook-Konstellation gewählt und ist damit ihrer Idee treu geblieben, alle Klischees des Genres in dieser Serie zu thematisieren, was an sich schon ab und zu ein Schmunzeln bringt. Dazu kommt noch Gabes trockener Humor, wenn er sich z. B. darüber beklagt, dass man ihm ruhig ein paar karierte Hemden als Tarnung hätte geben können. Denn bekanntlich wimmelt es in Nortown nur so von kernigen Holzfällern in karierten Hemden :-)
Leider habe ich in diesem Band im Gegensatz zu den Vorgängern die Emotionen zwischen Gabe und Chris nicht wirklich gespürt. Weder Liebesgefühle noch erotische Spannung kamen bei mir an. Diese Geschichte hätte mit einer bloßen platonischen Freundschaft zwischen den beiden für mich ganz genauso funktioniert. Deshalb muss ich bei dieser Folge leider Abstriche machen, was die Emotionen in der Liebesgeschichte angeht. Die fluffig-flotte Erzählweise, Spannung, Humor und tolle Charaktere sind allerdings reichlich vorhanden, sodass ich die Geschichte trotzdem gern gelesen habe.
Und ja, das Cover ist in meinen Augen hässlich, aber lasst Euch bitte nicht davon abschrecken. Das was drin steckt, ist herzerwärmend und lesenswert.
Mehr dazu:
Auf Ofelia Gränds Homepage erzählt sie (auf englisch) ein bisschen was Grundsätzliches über die Nortown-Serie, wie es überhaupt dazu kam, dass diese Serie existiert und was sie für die Zukunft noch geplant hat. Es lohnt sich, da mal reinzuschauen.
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Once in a Snowstorm
Once in a Forest
The Empty Egg (Kurzgeschichte)
Once in May
Happy Endings (Kurzgeschichte)
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
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