[Lesung] Nele Neuhaus stellt “Im Wald” beim Krimifestival München am 12.11.2016 vor

[Aus Datenschutzgründen wurden sämtliche Fotos entfernt]

Das Ermittlerduo Bodenstein & Kirchhoff arbeitet an seinem 8. gemeinsamen Fall. Nele Neuhaus hat uns im Rahmen des Krimifestivals München am letzten Freitag davon erzählt und ich war dabei.

In der ausverkauften BMW-Welt lauschten über 700 Fans der Autorin, die ganz alleine – nur von Fuchs Maxi begleitet – die Veranstaltung bestritt. Nele Neuhaus kann nicht nur schreiben, sondern auch erzählen und sie schaffte es locker, den großen Saal mit ihrem Charme und viel Plauderlaune zu unterhalten. Wie der Blick ins Publikum aus Sicht von Nele Neuhaus aussieht, kann man übrigens auf ihrer Facebookseite ansehen.

Schon die Bezeichnung ihrer Krimireihe “Bodenstein & Kirchhoff” stimmt inzwischen nicht mehr, denn Pia Kirchhoff hat geheiratet und den Namen ihres Mannes angenommen. Kann man das als Autorin eigentlich machen? Um diese Frage zu klären, wurde sogar die Leserschaft im Rahmen einer Umfrage unter den Facebookfans einbezogen – ja, Pia heißt jetzt Sander, denn Menschen ändern eben auch mal ihren Namen, wenn sie heiraten und zu Pia und Christoph passt das. Überhaupt bewegen sich die Krimis von Nele Neuhaus sehr nah an der Realität, denn die Autorin lebt selbst in der Gegend, in der ihre Bücher spielen, und muss auch bedenken, was das für Auswirkungen auf die Bewohner hat, wenn sie real existierende Straßen und Hausnummern nennt. Das würde sie inzwischen nicht mehr tun. Allerdings gäbe es schon hin und wieder mal Post, in der sie z. B. darauf aufmerksam gemacht wird, dass es genau den Cognac, den sie im Buch genannt hat, niemals mit Schraubverschluss zu kaufen gab.

Mir als Leser gefällt genau die Tatsache, dass sich ihre Bücher absolut realitätsnah lesen und sie viel Zeit und Energie in die Recherche steckt. Nachdem sie anfangs auf den Tatort und CSI als Informationsquelle zurückgreifen musste, hat sie schon bei ihrem zweiten Krimi “Mordsfreunde” eine Anfrage an das Rechtsmedizinische Institut Frankfurt gestartet, deren Leiter sie inzwischen mit Informationen und Fachliteratur bei ihren Büchern unterstützt.

Für Bodensteins kleine Tochter Sophia müsse dann auch schon mal die Tochter ihres Lebensgefährten als “Studienobjekt” herhalten.

Mit der Figur des Besserwissers Tariq Omari (okay, Nele Neuhaus sagte Klugescheißer, was es perfekt trifft) habe sie sich die Recherchearbeit für die Serie sogar noch erschwert, denn das Wissen, mit dem er oft und gerne prahlt, muss sie sich schließlich auch erst einmal aneignen. Da ich diese Figur aber ausgesprochen gut finde, freue ich mich über diese Bereicherung, auch wenn der Typ zusätzliche Arbeit macht!

Nachdem das Cover für das Buch zuerst einfach nur einen Wald zeigte, war man später auf die Ergänzung mit dem Fuchs gestoßen – und zwar so rechtzeitig, dass Nele Neuhaus dem Fuchs eine Rolle im Buch zuschreiben konnte. Während des Schreibens habe sie mit der Stofftier-Version von Maxi immer mal Zwiesprache gehalten und der Fuchs begleitet sie nun auch auf Lesereise.

Sogar auf die Bühne durfte Maxi mit – sehr sympathisch.

Auch wenn viele Zuhörer ihren Werdegang von der Selbstverlegerin aus der heimischen Garage schon kannten, erzählte sie ein bisschen aus dieser Zeit und wie sie zur Schriftstellerei gekommen war. Schließlich kann sie stolz darauf sein, sich aus eigener Kraft hochgearbeitet und zusätzlich zu ihrem Talent auch noch Mut, Fleiß und Hartnäckigkeit bewiesen zu haben.

Natürlich wurden auch einige Szenen aus dem Anfang des Romans gelesen und auch das beherrschte Nele Neuhaus so, dass man ihr auch länger hätte lauschen können. Zum Ende gab sie noch eine humorige Szene zum Besten, in der Angler auf Hessisch babbeln. Überhaupt war die Stimmung ausgelassen und fröhlich, auch wenn das Buch von Mord und Totschlag handelt. Denn die gute Laune von Nele Neuhaus sprang schnell auf das Publikum über und bescherte allen einen tollen Abend.

Mehr Eindrücke von ihrer Lesereise (zur Lesung in Köln) gibt’s bei Die Rezensentin.

Und hier geht’s zu meiner Meinung zu “Im Wald”

 

 

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8 Jahre her

Welch wunderbarer und ausführlicher Bericht zu der wohl tollen Lesung dieser fabelhaften Autorin.
Danke fürs teilhaben lassen.

LG sheena

Ein wirklich schöne & ausführlicher Bericht!! Toll geschrieben & ich lese deine Begeisterung heraus!
Meine Schwiegereltern in Spe waren auch auf eine ihrer Lesungen & haben nur geschwärmt!

Liebe Grüße, Janna