Darum geht's:
Vicky war immer schon ein bisschen anders als die anderen. Auch als Teenager sind es nicht nur ihr Aussehen, die häufig tränenden Augen oder der schwankende Gang, die sie zur Außenseiterin machen. Auch ihr Wesen ist stiller, in sich gekehrter und sehnsuchtsvoller als das von ihren Schulkameraden. So hängt sie auch viel lieber mit ihrem Onkel Til und seiner Freundin Sandra ab.
Ein großer Traum geht für sie in Erfüllung, als Til sie und Sandra mit nach Mexiko auf eine Expedition zu einer Unterwasserhöhle, einer sogenannten Cenote, mit nimmt. Als Til von einem unbekannten Wasserwesen verletzt wird, wird ihr verboten ins Wasser zu gehen. Sie widersetzt sich jedoch und unternimmt einen heimlichen Tauchgang, der nicht ohne Konsequenzen bleibt und sie kommt dem Geheimnis ihrer Herkunft immer näher.
So fand ich's:
Es war schon zu Beginn der Lektüre klar, worauf die Geschichte hinauslaufen würde und ich hatte mich auf eine Art Abenteuergeschichte mit mysteriösen Wasserwesen eingestellt. Doch die Intensität und die berührenden Momente, die mir dieses Buch geschenkt haben, habe ich so tatsächlich nicht erwartet. Doch der Reihe nach …
Der Erzählstil ist leicht, flüssig und absolut altersgerecht. Die Geschichte wird aus Vickys Sicht in der Ich-Form erzählt. Ich bin nicht der größte Fan von Ich-Erzählungen – aber in diesem Buch hätte alles andere nicht wirklich gepasst. Die Ereignisse aus Vickys Perspektive mitzuerleben, haben die Gefühle und die Bilder im Kopf noch intensiver werden lassen.
Die Beschreibungen des Cenotes in Mexico sind sehr lebendig und farbenfroh, so dass man sich alles wunderbar vorstellen kann, als wäre man selbst dabei. Allein in der Unterwasserwelt hätte ich gerne noch länger verweilt und ich hätte noch viel mehr Details darüber erfahren wollen. Dieser Teil kommt in der Geschichte für meinen Geschmack ein wenig zu kurz.
Dennoch war ich beim Lesen immer wieder hin und weg und ich fühlte mich zusammen mit Vicky richtiggehend zum Cenote hingezogen. Vicky Sehnsucht ist für gefühlvolle Leser förmlich spürbar und man begreift die Zerbrechlichkeit der Unterwasserwelt, die durch die Menschen bedroht wird. Die Autorin hat es geschafft auf einfühlsame Weise die Themen von Selbstfindung beim Erwachsen werden, Umweltschutz und Familie zu vereinen, ohne die Moralkeule zu schwingen.
Wie schon zu Beginn erwähnt, hat mir dieses Buch einige sehr berührende Augenblicke geschenkt und ich habe auch zwischendurch immer wieder innegehalten, um das Gelesene auf mich wirken zu lassen. Ich hatte eine spannende Geschichte erwartet, die dann viel ruhiger verlief als gedacht. Es gibt durchaus spannende Momente, die jedoch für mich nicht mehr so wichtig waren. Es ist ein ruhiges, unaufgeregtes Buch mit einer wohltuenden Prise Philosophie. Und wer weiß … die Unterwasserwelt ist ja noch lange nicht komplett erforscht … 😉
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Buchverzückt
Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar
Werbung
Titel: Aqua Mystica: Ruf des Meeres
Autor/in: Bettina Belitz
ISBN / ASIN: B08FTDYCH5
Sprache: Deutsch
Genre: Kinder- und Jugendbücher; Fantasy
Verlag: Edel Kids Books
Erscheinungsjahr: 2020
Medium: eBook
Seitenzahl: 320
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Guten Morgen, liebe Ayasha,
eine schöne Rezension, die Lust auf das Buch macht. Nun muss ich sagen, dass Bettina Belitz mal zu meinen Lieblingsautorinnen gehörte, ich ihre Bücher jedoch leider nicht mehr lese. Es ist schon eine ganze Zeit her, da hat sie sehr über Blogger hergezogen und dass die gar nicht das Recht hätten, Rezensionen zu schreiben, schon gar keine Kritik zu üben (ganz bekomme ich das nicht mehr zusammen, aber so irgendwie war das). Seitdem ist sie leider ein absolutes No-Go für mich. Ich kann das irgendwie nicht trennen.
Nichts desto trotz habe ich deine Rezension gern gelesen.
Viele liebe Grüße
Yvonne
Liebe Yvonne,
Vielen Dank für dein Feedback.
Oh, das klingt aber tatsächlich nicht schön und ich kann dich gut verstehen, dass du das nicht trennen kannst. Das gibt in der Tat einen sehr faden Beigeschmack.
Wer hat denn ihrer Ansicht nach das Recht eine Rezension zu schreiben? *grummel* Ich finde, jeder Leser darf doch seine Meinung über das Buch äußern. So etwas lässt mich schon den Kopf schütteln.
Umso mehr freue ich mich, dass du dich gemeldet hast.
Vielleicht finden wir ja andere Bücher, die wir beide gerne lesen. :-)
Herzliche Grüße
Ayasha