Gut, ich gebe es zu, ich wollte dann doch wissen, wie es mit den Geheimdienst-Cowboys und dem Verräter weiter geht und habe “Colorado Fire”, die Fortsetzung zu “Colorado Wild”, gleich im Anschluss auch noch gelesen.
Darum geht’s:
Die Handlung schließt nahtlos an “Colorado Wild” an. Craig ist immer noch abgetaucht und trotz fieberhafter Suche ist nichts von ihm zu sehen. Grant hat versucht, ihn im Alleingang aufzuspüren, befürchtet aber, ihn dadurch komplett in den Untergrund getrieben und die Suche nach ihm noch schwieriger gemacht zu haben. Und Craigs Verrat an Grant beeinflusst auch sein Verhalten Roger gegenüber. Kann er jemals wieder einem Menschen vorbehaltlos trauen?
Marshal ist ausgebrannt und überlegt, ob er die Ranch verlassen soll. Doch sein bester Freund Zander geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Nach einem heissen Kuss überlegt Marshal, seine schlechten Erfahrungen der Vergangenheit über Bord zu werfen. Dummerweise denkt Zander, Marshal sei überhaupt nicht an Männern interessiert und der Kuss wäre ein riesiger Fehler gewesen.
So fand ich’s:
Wieder stehen mehrere Handlungsstränge gleichberechtigt im Mittelpunkt. Diesmal ist es mir leichter gefallen, ihnen zu folgen, weil ich die vielen Männer inzwischen besser auseinander halten konnte. Roger und Grant schleichen immer noch um einander herum, wobei Grants Ex, der inzwischen abtrünnige Craig, eine ständige Bedrohung für die ganze Ranch darstellt und auch das Gefühlsleben von Grant durcheinander bringt. Dafür haben sich Zander und der eigentlich standhaft heterosexuelle Marshal zu einem neuen Pärchen zusammengefunden.
Inzwischen geht es auf der Taffe-Kerle-Ranch zu wie im Mädcheninternat. Überall wird gekuschelt und Händchen gehalten, heimlich von einem Zimmer ins andere geschlichen (okay, es geht auch mal in der Scheune und anderswo deutlich, aber immer auf die Schnelle, zur Sache), die süßen Geheimnisse unter dem Siegel der Verschwiegenheit nur dem allerbesten Kumpel erzählt und sich Sorgen gemacht, dass der eine dem anderen den Freund “wegnimmt”.
Im letzten Drittel des Buches wird das problembeladene Liebesgeplänkel aber zum Glück durch ordentlich Action unterstützt und wir haben sogar einen ansehnlichen Showdown, was mir nach dem weichgespülten Beginn ganz gut gefallen hat.
Leider hat die Autorin immer noch diese sehr häufigen Perspektiven-Wechsel und alle werden mit “he” bezeichnet, so dass ich oft nicht wusste, wer jetzt wem das T-shirt ausgezogen (oder ähnliches :-) ) hat. Am Ende schien das auch nicht weiter wichtig und ich hab halt meine eigene Fantasie bemüht. Manchmal wurde eine Überlegung mehr als einmal in fast den gleichen Worten wiedergegeben, so als hätte es mehrere Versionen gegeben und die Autorin hätte vergessen, eine davon zu löschen. Grammatik und Wortwahl stimmten auch nicht immer, und es heisst schon was, dass mir mit meinem Schulenglisch das aufgefallen ist.
Vielleicht wäre eine Überarbeitung vor der Veröffentlichung ganz gut gewesen, denn die Grundkonstellation hat Potential und man hätte wesentlich mehr daraus machen können. Wieder habe ich mich mit dem Schnäppchenpreis getröstet. Möglicherweise kann man bei 0,73 € nicht mehr erwarten, aber ich würde lieber mehr bezahlen und eine verbesserte Fassung lesen, in die etwas mehr Zeit und Mühe investiert wurde.
Die Geschichte ist zwar zu Ende erzählt, aber da das angespannte Verhältnis von Chef Duff zu seinem Sohn, Tuckers geplanter Besuch bei seinem konservativ-strengen Vater und James’ Verabredung mit dem Feuerwehrmann Brody zwar erwähnt wurden, aber noch nicht stattgefunden haben, gehe ich davon aus, dass hier noch mehr Bände zu erwarten sind.
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Autorenhomepage
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