Das Monster des Prinzen von Savannah Lichtenwald

Darum geht’s:

Philip weiß als Schüler schon, dass er schwul ist. Der Schultyrann David hat das auch schnell entdeckt und macht Philip zu seinem liebsten Opfer. Über Jahre tyrannisiert er den schmalen Jungen, der sich nicht wehren kann, sondern wegläuft und sich versteckt. Auch wenn sich kurz vor dem Schulabschluss ein zögerlicher Waffenstillstand zwischen ihnen beiden entwickelt, verlieren sie sich aus den Augen, als nach dem Ende der Schule Philip im kleinen Cafe seiner Mutter arbeitet und David die Stadt verlässt.

Als sie sich nach 6 Jahren wiedersehen, ist aus David ein anderer Mensch geworden.

So fand ich’s:

Der sanfte und liebenswerte Philip versucht, allem Ärger aus dem Weg zu gehen und schafft es, mit Hilfe seiner Mutter das kleine Familiencafe über Wasser zu halten. Freunde hat er keine und sein einziger Versuch einer Beziehung endet in einer Katastrophe. Deshalb lebt er sehr zurückgezogen und ohne viel Selbstbewusstsein. David will die Welt erobern, doch er stürzt böse ab und landet tief im Dreck. Er muss auf die harte Tour lernen, dass man mit Draufhauen und Gewalt nicht immer zu seinem Ziel kommt. Dass ihn nur die Erinnerung an Philip aufrecht hält, ahnt dieser nicht.

Da beide anwechselnd erzählen, erfährt man hautnah von Philips Ängsten und erlebt direkt mit, wie er sich seinen Heimweg von der Schule durch Seitengassen und Versteckmöglichkeiten plant. Und die ahnungslose und naive Mutter ist ihm keine große Hilfe. Kein Wunder, dass sich das auch auf sein Verhalten als Erwachsener auswirkt. Man bekommt aber auch mit, dass David in einem lieblosen Haushalt mit einem trunksüchtigen Vater aufwächst und es einfach nicht gelernt hat, wie man liebevoll mit Menschen umgeht. Das, was er für Philip empfindet, kann er lange nicht einordnen und will es nicht wahrhaben. Er braucht seine Zeit im Ausland und die Erfahrunge, die er dort macht, um viele Dinge zu erkennen.

Als die beiden schließlich aufeinander treffen, sind die Voraussetzungen für eine freundliche Begegnung oder gar Liebe denkbar schlecht. Doch entgegen aller äußeren Umstände wächst jeder der beiden über sich hinaus und orientiert sich in Richtung des anderen. Das zu lesen macht nach den schwierigen Phasen, durch die die beiden durch mussten, wiederum richtig Spaß.

Dieses Buch ist intensives Drama genauso wie süße Liebesgeschichte, zeigt eine, nein zwei Charakterentwicklungen, die hart erarbeitet werden müssen und fließt über vor heftigen Emotionen. Damit hat es mich vom ersten Moment an gepackt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen.

Mehr dazu:

Noch mehr Meinungen zum Buch gibt es hier:

The World of Big Eyes
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Susanne
7 Jahre her

Das war ein super Tipp, Sofort gekauft und gelesen ;-)