Das Sanatorium von Sarah Pearse

Darum geht’s:

Elin Warner, ihres Zeichens Detective Inspector in Großbritannien, folgt der Einladung ihres Bruders Isaac zu dessen Verlobungsfeier in das neue Luxushotel „Le Sommet“ in den Walliser Bergen. Das Gebäude war früher ein Sanatorium und strahlt trotz des ganzen Luxus noch heute eine düstere Atmosphäre aus. Die Stimmung kippt endgültig um, als Isaacs Verlobte verschwindet und eine Leiche gefunden wird. Als das Hotel durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, ist Elin endgültig als Ermittlerin auf sich alleine gestellt. Sie und alle Gäste und Hotelmitarbeiter, die nicht mehr rechtzeitig evakuiert werden konnten, sind einem skrupellosen Mörder ausgeliefert…

So fand ich’s:

Auch wenn die Grundidee „eingeschneit mit einem Mörder“ nicht neu ist, lese ich als Kind der Berge sehr gerne Bücher, deren Setting in den Alpen angesiedelt ist. Und „Das Sanatorium“ hat mich sogar direkt auf einen Ausflug in meine alte Heimat – den Walliser Bergen – mitgenommen. Die Autorin hat auch bewiesen, dass sie ortskundig ist, was mir persönlich gut gefallen hat. Gleichzeitig ist das für die Geschichte selbst nicht direkt relevant, fühlte sich für mich jedoch entsprechend realistischer an.

So sehr mich der Schauplatz begeisterte, umso kritischer stand ich der Protagonistin Elin Warner gegenüber. Schon auf den ersten Seiten wird dem Leser klar, dass sie ein großes seelisches Paket mit sich rumträgt. Solche vorbelasteten Ermittler finde ich meistens sehr anstrengend, was zunächst auch bei Elin der Fall war. 

Eine ganze Weile war ich unschlüssig, wie ich das Buch finde. Einerseits entwickelte es eine Art Sog, eine gewisse Faszination für das, was noch kommen mochte, so dass ich gespannt weiter las. Und dann gab es auch immer wieder Augenroll-Momente, in denen ich Elins Verhalten sehr schwierig fand. Doch mit der Zeit entwickelte sich der Plot in eine immer spannendere Richtung und manches enervierende Detail ergab plötzlich Sinn.

Es soll wohl noch weitere Geschichten mit Elin Warner geben. Wir sind zwar noch keine dicken Freundinnen geworden, ich bin aber gespannt, wie sie sich weiter entwickelt.

Es gibt auch recht konstruierte Momente, die jedoch durch unerwartete Wendungen und feingesponnenen Verwicklungen wieder wettgemacht werden. Schlussendlich ist meiner Meinung nach der Autorin für ein Debüt ein spannender und ausgeklügelter Psychothriller gelungen – mit ein wenig Luft nach oben. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, Elins Weg weiterzuverfolgen und werde nach dem nächsten Band Ausschau halten.  

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar

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Titel:  Das Sanatorium
Original-Titel: The Sanatorium
Autor/in: Sarah Pearse
Übersetzer/in: Ivana Marinović
ISBN / ASIN: B0B82D71RJ‎
Sprache: Deutsch
Genre: Psychothriller
Verlag: Goldmann
Erscheinungsjahr: 2023
Medium:
 E-Book
Seitenzahl:  492
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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1 Jahr her

Hallo Ayasha,

es klingt nicht schlecht, aber du hörst dich auch nicht sonderlich überzeugt an. Aber gut, wenn es für das nervende Verhalten der Protagonistin einen guten Grund gibt, dann kann man es schon aushalten. Mich ärgert jetzt wieder nur, dass es anscheinend ein Reihenauftakt ist, wenn es weitere Thriller mit der Ermittlerin geben sollen. Immer diese Reihen. ^^

Danke für deine Eindrücke zu dem Buch.

Liebe Grüße
Nicole

Ayasha
1 Jahr her
Reply to  Nicole

Hallo Nicole,

Ich bin tatsächlich etwas hin und her gerissen – auch jetzt nach einigen Tagen noch. Aber die Autorin hat durchaus Talent bewiesen und mir auch spannende Lesemomente bereitet, so dass für mich die positiven Punkte dann doch überwiegen.

Dass es sich um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, habe ich leider auch erst “zu spät” festgestellt. Das wird meiner Meinung nach in diesem Fall nicht deutlich genug kommuniziert. Ich bin kein Reihenfan, daher empfand ich das in dem Moment auch als recht ärgerlich. Allerdings kann man das Buch auch als Einzelband lesen (der Fall ist ja abgeschlossen) – mit einem leicht offenen Ende, was aber ja nicht so ungewöhnlich ist. Trotzdem bin ich neugierig, wie es mit Elin weitergeht. So gesehen hat die Autorin ja doch einiges richtig gemacht… ;-)

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
Ayasha