Darum geht’s:
Der talentierte Automechaniker Chandler hat überhaupt keine Lust darauf, an der Fernsehshow „Krieg der Werkstätten“ teilzunehmen. Leider versprechen sich seine Kollegen und sein Chef die finanzielle Rettung davon und machen Druck. Und auch der Sender wittert dicke Einschaltquoten, denn Chandler und sein Chef Jim liegen quasi dauernd im lautstarken Streit miteinander – perfekte Unterhaltung für’s Fernsehpublikum, allerdings auf Chandlers Kosten. Der möchte am liebsten in aller Ruhe die heimliche Beziehung mit Mark, dem Sohn des Chefs, fortsetzen.
So fand ich’s:
Zu blöd, dass Chandler eine Falle gestellt wird und er sich mit einem nächtlichen Schäferstündchen mit Mark vor laufenden Kameras erpressbar macht. Er möchte auf keinen Fall, dass Mark Ärger mit seinem Vater bekommt und seinen Job und seine Familie verliert, denn Mark hat sich vor seinem homophoben Vater bisher nicht geoutet – und hat das auch nicht vor.
Mark und Chandler sind nicht nur beste Freunde seit der Jugend, sondern seit Mark von der Uni wieder da ist, haben die beiden auch was miteinander. Eigentlich könnte alles perfekt sein, wenn da nicht der Dauerstreit von Chandler mit Marks Vater wäre, der beiden den Tag versaut, und Marks finanzielle Abhängigkeit von der sowieso schon maroden Firma. So müssen alle diese Fernsehshow durchstehen und hoffen, dass ihnen die wackelige zwischenmenschliche Konstruktion nicht um die Ohren fliegt – was natürlich doch passiert.
Diese Geschichte hat keine Romanlänge, aber das macht überhaupt nichts, denn trotzdem ist die Lovestory von Chandler und Mark ohne Hast zu Ende erzählt. Beide sind nette Jungs in einer blöden Situation und man verfolgt mit Interesse, wie sie da herauskommen und wünscht ihnen ein Happy End.
Besonders emotional war ich allerdings mit den beiden nicht verbunden und das lag vielleicht auch daran, dass ich in die Geschichte nicht wirklich gut hineinkam, weil ich die sprachliche Umsetzung als etwas holperig empfand. An etwas gestelzt wirkenden Sätzen wie „Den Blicken nach zu urteilen, die sie ihm zuwarfen, vermutete Chandler, dass sie über seine bisherige Weigerung, den Vertrag zu unterschrieben, sprachen“ oder „Jetzt haben wir wegen des Sex-Tapes ebenfalls das Schwert von Damokles für eine unbestimmte Zeit über unseren Köpfen hängen“ hab ich mich gestört und das hat meinen Lesefluss irritiert, so dass die sympathischen Chandler und Mark bei mir schon von vorneherein schlechtere Chancen hatten. Im Original hätte mir diese Geschichte bestimmt viel besser gefallen.
Deshalb kommt am Ende auch nur ein durchwachsenes Urteil dabei heraus für diese nette Geschichte, die man zwar durchaus lesen kann, die mich aber nicht komplett begeistert hat. Da es aber noch mehr “Krieg der Werkstätten“-Geschichten gibt, macht es vielleicht eine der nächsten Episoden besser, denn die Serie werde ich auf jeden Fall weiter lesen.
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