Zum Inhalt:
Zehn Gäste reisen teilweise als Paar, manche auch als Alleinreisende aus unterschiedlichen Gründen zu einem abgelegenen Hotel in den Wäldern von Catskill Mountains, um dort das Wochenende zu verbringen. Es ist ein kleines, aber sehr feines Haus und zieht vor allem Menschen an, die dem Alltag für ein paar Tage entfliehen möchten. Es gibt keinen Handyempfang und kein Internet – also der richtige Ort zum Abschalten oder um ein romantisches Wochenende zu verbringen. Die Gäste fühlen sich auch sichtlich wohl in der behaglichen Atmosphäre, für die der Hotelier und sein Sohn sorgen. Die Stimmung ändert sich jedoch als der angekündigte Schneesturm heftiger aufzieht als gedacht und das Hotel von der Außenwelt nicht mehr erreichbar ist. Dennoch versuchen alle das Beste aus der Situation zu machen – bis ein mysteriöser Todesfall die Stimmung endgültig kippen lässt. War es ein Unfall oder weilt ein Mörder unter den Eingeschlossenen?
Meine Gedanken zum Buch:
Shari Lapena hat schon ab der ersten Seite eine dichte Atmosphäre geschaffen, die in manchen Momenten an die unvergessenen Werke von Agatha Christie erinnern und dennoch nicht kopiert wirken. Bereits bei den Anreise-Szenen erfährt man einiges über die Figuren – über ihre Erwartungen, Sorgen und gar Ängsten. Obwohl ich als Leser der außenstehende Beobachter war, fühlte ich mich mittendrin im Geschehen und konnte dennoch alles und vor allem jeden im Blick behalten. Aus der Inhaltsangabe wusste ich, dass bald jemand sterben würde. Dieses Wissen hat die Spannung, die sich im Hotel allmählich aufbaute, noch weiter angestachelt und ich konnte das Buch vor lauter Anspannung kaum aus der Hand legen.
Auch wenn dann die Auflösung für meinen Geschmack etwas „aus dem Nichts“ kam, empfinde ich den Plot insgesamt als in sich logisch und schlüssig. Besonders gefällt mir, dass der aufmerksame Leser tatsächlich den einen oder anderen Hinweis auf den Täter oder die Täterin bemerken könnte. Ich habe wohl zu atemlos gelesen, da ich lange Zeit auf dem Holzweg war. Aber das hat meinen Spaß am Buch nicht geschmälert – im Gegenteil. Die Autorin liefert so viel Stoff zum Grübeln und Spekulieren, so dass man immer unbedingt weiterlesen muss und als Leser in interessante Gedankengeflechte hineingerät. Zeitweise war ich fast soweit, jeder Figur eine Greueltat zuzutrauen.
Meiner Meinung nach ist der Autorin ein sehr interessantes und spannendes Bild der Abgründe der menschlichen Psyche gelungen und sie zeigt auf, dass in jedem kriminelle Energie stecken kann. Shari Lapena erzählt die Geschichte auf eine sehr ruhige Weise und gänzlich ohne Effekthascherei. Dennoch wird der Spannungsbogen bis zum Zerreissen angespannt und wurde für mich zum „Pageturner“. Da ich die Autorin noch nicht kannte, möchte ich mir unbedingt ihr Vorgänger-Buch näher anschauen. „Der zehnte Gast“ kann ich jedenfalls schon allen Krimilesern sehr empfehlen.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Tintenhain
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Titel: Der zehnte Gast
Original-Titel: An Unwanted Guest
Autor/in: Shari Lapena
Übersetzer/in: Axel Merz
ISBN / ASIN: B07RQ7T6LY
Sprache: Deutsch
Genre: Thriller
Verlag: Lübbe
Erscheinungsjahr: 2019
Medium: eBook
Seitenzahl: 321
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite
Also wenn Gabi jemanden in den Laberladen lädt und vom einsamen zum zweisamen bloggen übergeht, muss ich ja auch mal direkt stöbern was du so liest ;)
Du hattest mich schon mit Agatha Christie *lach aber auch sonst hast du mich neugierig auf diesen Titel gemacht, der bislang noch nicht begegnet war. Besonders menschliche Abgründe entfachen mein Interesse, so makaber dies klingt.
Mukkelige Grüße!
Ich freue mich sehr, wenn auch du “stöberst”.
Das Buch hat mir wirklich gut gefallen und ich verstehe dein Interesse an menschlichen Abgründen nur zu gut. Du bist nicht alleine! :-)
Ich fand ja “The Couple Next Door” wahnsinnig spannend und konnte es echt nicht aus der Hand legen. Vielleicht ergeht es dir damit genauso?
Danke für die Verlinkung!
Viele Grüße
Mona
Vielen Dank für den Tipp! Das Buch muss ich mir unbedingt genauer anschauen.