Die Spende von Louise Jensen

Darum geht’s:

Nach einer schweren Infektionskrankheit ist Jennas Herz so stark angegriffen, dass sie nur ein Spenderherz retten kann. Dankbar für die zweite Chance, die ihr das Herz der jungen Callie geschenkt hat, möchte sie unbedingt die Familie ihrer Spenderin kennenlernen, obwohl ihr alle davon abraten. Als sie dann auch noch mit Visionen und Träumen konfrontiert wird, keimt in Jenna der Verdacht auf, dass ihrer Spenderin etwas Schreckliches zugestoßen sein muss. Sie setzt alles daran, herauszufinden, wie Callie tatsächlich gestorben ist. Doch ihre Suche nach der Wahrheit wird immer verbissener, ja schon fast krankhaft und bringt sie selbst in ernsthafte Gefahr.

So fand ich’s:

Die Idee, das „Zellgedächtnis bei Organtransplantationen“ als Thema für einen Thriller zu wählen, ist nicht neu, birgt aber viel Potential für packende Gedankenspiele. So bin ich dann auch voller Spannung an die Lektüre von „Die Spende“ rangegangen. Man kommt auch leicht in die Geschichte rein und erfährt zu Beginn, warum Jenna überhaupt ein neues Herz benötigte und vor allem auch wie sie mit dieser neuen Lebenssituation umgegangen ist. Die Autorin geht hier recht einfühlsam mit dem Thema um, was sich auch sehr gut in den Szenen zeigt, in denen die Protagonistin die Eltern der Spenderin Callie trifft.

Soweit habe ich das Buch auch gerne gelesen – immer noch voller Erwartung auf den kommenden Thrill. Doch leider beginnt die Geschichte an diesem Punkt etwas dahinzuplätschern. Jennas Visionen bzw. Träume fand ich zwar einerseits spannend. Für meinen Geschmack wurde das jedoch zu ausführlich behandelt und ich hatte als Leser das Gefühl auf der Stelle zu treten.

Im letzten Drittel nahm die Geschichte dann doch noch an Fahrt auf und wurde noch richtig spannend. Gut gelungen fand ich auch, in welche für mich unerwartete und überraschende Richtung sich der Plot entwickelte.

Das Buch hat durchaus spannende und unterhaltsame Momente, in denen die Autorin ihr Erzähltalent aufblitzen lässt. Durch einige Längen und den Figuren, die fast durchweg eindimensional bleiben, geraten die Attribute, die einen Psychothriller ausmachen, jedoch leider in den Hintergrund.

Ich möchte nicht behaupten, dass mir das Buch gar nicht gefallen hat. Denn auch wenn ich mir von der Psychothriller-Ebene mehr erhofft hatte, fühlte ich mich gut unterhalten. Ich denke nur, dass Louise Jensen uns hier nicht ihr ganzes Talent präsentiert und sie durchaus noch eine Schippe drauflegen kann.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

Herzlichen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar

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Titel:  Die Spende
Original-Titel: ‎The Gift
Autor/in: Louise Jensen
Übersetzer/in: Katharina Eddins
ASIN: ‎B0B72N5T5C
Sprache: Deutsch
Genre: Psychothriller
Verlag: Bookouture
Erscheinungsjahr: 2022
Medium:
 E-Book
Seitenzahl: 432
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

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