Logbuch vom 22. Januar 2023

Im TV läuft Biathlon, das ich schon immer gern verfolgt habe. Sieht ganz gut aus für die deutsche Staffel. In einer wunderschönen Tasse wartet ein Milchkaffee. Levi schnarcht neben mir. So sollte ein Sonntagnachmittag aussehen!

Pipipark international

Seit ich mich im kleinen Park hier um die Ecke mit Levi herumtreibe, habe ich so viele Leute neu kennengelernt wie nie zuvor in meinem Leben. Es gab schon auch andere Zeiten, in denen mir gleichzeitig viele neue Leute über den Weg gelaufen sind. Beruflich, aber das waren alles KollegInnen. Als ich Musik gemacht habe, aber das waren alles MusikerInnen oder SympathisantInnen. Bei den Treffen der Büchereulen, aber das waren alles Lesebegeisterte. Auch diese Gruppen waren bunt gemischt, aber sie hatten immer eine wichtige Gemeinsamkeit.

Im Pipipark treffen sich Menschen, die als einzige Gemeinsamkeit haben, dass sie sich in diesem Park aufhalten. Natürlich gibt es jede Menge Hundeleute mit ihrern Vierbeinern. Aber da ist auch der Mann, der nur schwer und mit zwei Krücken laufen kann, der täglich einkaufen geht und im Park ein kleines Päuschen macht, damit er ein bisschen unter Leute kommt. Da ist der Junge aus Uganda, den ich im Sommer erstmalig im Park getroffen habe und der in den wenigen Monaten so klasse Deutsch gelernt hat. Und der sich trotz heftiger Angst vor Hunden noch positiv an Levi erinnerte und gleich wieder mit ihm spielen wollte. Fast täglich treffen wir die junge Russin, die nur russisch spricht und die mit ihrem quirligen Zwergspitz auch im Park Gassi geht. Ich verstehe schon Ball, Steh, Nein, und Nichts auf Russisch und sie hat inzwischen “kalt”, “nach hause” und “Essen” (wegen ihrem verfressenen Hund) auf Deutsch drauf. Die Hunde spielen prima miteinander und der Rest ergibt sich schon irgendwie. Wenn ihr Freund dabei ist, werden die Fragen gestellt, die sich angesammelt haben, denn er spricht ziemlich gut Deutsch.

Die Grundschüler müssen am Rand des Parks vorbei oder durch den Park, um zum Hort oder nach hause zu kommen und wenn das Wetter passt, verbringen sie auch mal eine Nachmittagsbeschäftigung im Park. Und alle ErzieherInnen freuen sich, wenn die Kinder mit Levi spielen. Oft genug bekomme ich lustige Geschichten aus der Schule erzählt.

Es gibt das europäisch/asiatische Pärchen, das im Park seine Runden dreht, die zwei älteren Frauen, die regelmäßig ein Schwätzchen auf einer Bank halten, die Joggerin, die neben mir ein paar Streckübungen macht, damit Zeit für ein kurzes Gespräch ist.

Und so weiter. Es herrscht ein buntes Sprachgewirr, das sich aber meinstens auf Deutsch, Englisch oder Hand und Fuß runterbrechen lässt. Und wenn es nur ein freundliches Grinsen wird, ist es auch gut. So wird der kleine Park für Mensch und Hund zu einem vielfältigen Gemisch an Kontakten und das gefällt mir richtig gut. Auch deshalb halte ich mich trotz Schneeregen und eisigem Wind oft länger als geplant mit Levi dort auf.

IBES Halbzeit

Ich dachte ja, ich hätte genug vom Trash. Egal welches Format, es hat mich nur genervt. Aber den “Klassiker” Dschungelcamp wollte ich dann doch anschauen, wenigstens am Anfang, bis es mir keinen Spaß mehr macht. Und nun stelle ich erstaunt fest, dass ich doch hängen geblieben bin und gerne reinschalte.

Die Münchener Bussi Bussi Promiriege, die im P 1 wohnt und sich seit Jahrzehnten kennt, brauche ich nicht. Verena Kehrt (die schon raus ist) und Claudia Effenberg hätte ich nicht dabei haben müssen. Aber gestört haben sie mich auch nicht. Ich habe aber recht schnell gemerkt, dass deren Welt und meine keinerlei Überschneidungen haben.

Die kleine Taschenlampe Markus hat sein Licht nicht wirklich hell leuchten lassen. Freundlich, unauffällig, es gab nichts zu kritisieren, aber man hat nicht viel von ihm gesehen oder gehört. Von ihm hab ich im Grunde keinen Eindruck bekommen.

Jana Urkraft Pallaske kenne ich ohne Urkraft, aber schon ein bisschen durchgeknallt, von Let’s Dance. Da hat sie mich schon mit ihrer ich-fühle-die-Aura-der-Steine-Art genervt. Ich halte das für eine Masche, denn ich fühle ihre Aura nicht ;-) Sprich ich nehme ihr diese Tour nicht ab. Und als sie im Dschungelcamp auch mal ausgerastet und laut und bösartig geworden ist, schien sie von der urkräftigen Gelassenheit nicht ganz so durchdrungen zu sein, wie sie uns gerne glauben machen will. Der Aspekt der Weisheit könnte bei ihr noch ein bisschen mehr trainiert werden. Plus: Ich kann sie einfach nicht leiden.

Tessa Bergemeier und Cecilia Asoro gehören für mich in die Kategorie “Wer?”. Zwei Modelzicken, die das Camp mit ihren Streitigkeiten immer wieder aufmischen und mir auf die Nerven gehen. Tessa um einiges mehr als Cecilia. Vielleicht muss man so halsstarrig und eigensinnig sein, um sich in der Modelwelt durchzusetzen? Ich mags nicht. Gut fand ich schon, dass Tessa über ihre psychische Erkrankung gesprochen hat. Je mehr Menschen diese Aspekt zeigen und je öfter darüber geredet wird, desto mehr Leuten wird klar, wie verbreitet psychische Krankheiten sind. Und dass nicht gleich amoklaufende Massenmörder dahinter stecken. Wobei Tessa uns hier keinen Gefallen tut. Wenn sie und auch ihre Begleitperson sagen, dass sie mit Tabletten gut eingestellt ist und im Moment keine Krankheitssymptome hat, dann wird das so sein. Zu blöd, dass sie trotzdem durchgeknallt rüberkommt und es naheliegt, das mit ihrer bipolren Störung in Verbindung zu bringen. Selbst wenn es nicht so ist.

Über Jolina Mennen habe ich schon vor längerer Zeit eine Dokumentation gesehen und wusste über ihren besonderen Lebenslauf bescheid. Wie schön, dass sie so offen und unaufgeregt erzählt hat. Sie hat nach meinem Eindruck wesentlich mehr Erfolg dabei gehabt, Hemmschwellen abzubauen, Aufklärungsarbeit zu leisten und das Thema trans ein Stück zu normalisieren als es Tessa mit dem Thema psychische Krankheiten geschafft hat. Abgesehen davon kommen Jolina und auch ihr Mann als Begleitperson super sympathisch rüber.

In diesem Zusammenhang hat mir die Reaktion von Gigi Birofio auf Jolinas Lebensbericht sehr gut gefallen. Ich hab ihm das abgenommen, dass er wirklich naiv-neugierig aber durch und durch aufgeschlossen war und ist. Das hat mir den fame-geilen (wie er selbst sagt) Schönling richtig sympathisch gemacht. Außerdem halte ich “ich hab nur Tattoos und Muskeln, aber kein Gehirn” für eine Masche. Genau wie bei Cosimo Citiolo auch. Aber die beiden sind unkompliziert und witzig und sorgen eher für gute Laune als für Streit. Dass die beiden posen müssen und ein bisschen den Macho herauskehren, nehme ich da wohlwollend hin.

Lucas Cordalis gehört zu einer Dschungel-Dynastie, bei der ich mich frage, ob die auch ein richtiges Leben haben oder nur von Dschungelcamp zu Dschungelcamp existieren. Eine(r) aus dem Clan scheint immer dabei zu sein. Ob nun sein Vater, seine Schwägerin, seine Schwiegermutter oder er. Und der Rest der Mannschaft wird bei dieser Gelegenheit auch ins Rampenlicht gezerrt. So zum Beispiel der Schwiegervater als Begleitperson, der nun angeblich seine Frau mit einer anderen Promi-Begleitperson betrogen haben soll. Das sieht so inszeniert aus, dass ich schon gar keine Lust habe, mich damit zu beschäftigen. Leute, geht was arbeiten!

Völlig unbekannt war mir auch Papis Loveday, der aber nicht wie die weiblichen Models durch Zickereien, sondern durch Charakter besticht. Schreib ein Buch über dein Leben, und ich lese es. Ich habe das Gefühl, dass er aus seinem Lebensweg so einiges gelernt und auch vieles zu erzählen hat. Ich mag ihn und für mich ist er einer der Favoriten.

Und zuletzt Djamila Rowe, deren Namen man kennt und die mich durch ihr Aussehen anfangs echt schockiert hat. Wow, diese Lippen! Ich finde, man kann schon sagen, dass sie sich grotesk verstümmelt hat. Je näher man sie aber kennenlernt, desto mehr merkt man, dass sie eine bodenständige und herzliche Person ist. Ein toller Mensch. Und ihre Botox- und Hyaluron-Eskalation ist wohl mehr ein Hilferuf als alles andere. Leute lasst sie gewinnen und gönnt ihr ein Jahr, in dem sie hofiert wird. Ich würde es ihr gönnen, trotz der Schlauchbootlippen, weil sie eine durch und durch tolle Person zu sein scheint.

Der Schwarm von Frank Schätzing

… habe ich direkt gelesen, als es 2004 erschienen ist. Ein paar Jahre später nochmal das tolle Hörspiel zur Auffrischung gehört. Und seit 2004 sage ich, dass dieses Buch verfilmt werden sollte. Immer wieder mal geisterte ein bekannter Name als mögliche Besetzung durch die Presse. Angeblich liefen schon Dreharbeiten. Aber dann vesandete jedes Projekt. Ich habe quasi seit 19 Jahren Zeitungen und Internet durchgescannt nach Informationen zu einer Filmversion des Schwarm.

Und kaum zu glauben, jetzt endlich ist es soweit!!!

Dass das ZDF mit von der Partie ist, lässt auf Qualität hoffen. Dass es eine 8-teilige Serie wird, spricht dafür, dass genug Zeit ist, um der dicht gepackten Story genug Raum zu geben. Auf der Seite des ZDF kann man hier einen Trailer sehen, auf englisch, aber mit deutschen Untertiteln, der richtig Lust macht auf die ganze Serie.

„Der Schwarm“ – Die Serie läuft im ZDF:

Folge 1 und 2: am 6. März (Montag) um 20.15 Uhr [ab 22. Februar in der ZDF-Mediathek]

Folge 3 und 4: am 7. März (Dienstag) um 20.15 Uhr [Folge 3 ab 22. Februar in der ZDF-Mediathek, Folge 4 ab 1. März in der ZDF-Mediathek]

Folge 5 und 6: am 8. März (Mittwoch) um 20.15 Uhr [ab 1. März in der ZDF-Mediathek]

Folge 7 und 8: am 9. März (Donnerstag) um 20.15 Uhr [ab 8. März in der ZDF-Mediathek]

Meine Quelle ist die Seite Digitalfernsehen.de und dort sind auch weitere Sendungen zum Thema aufgelistet, die als Begleitprogramm zur Serie “Der Schwarm” gesendet werden.

Ich freue mich so sehr auf diese Serie, ich kanns gar nicht sagen!

Habt noch einen schönen restlichen Sonntag!

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1 Jahr her

Na endlich gibt es mal Neuigkeiten zum Sendestart von der Schwarm! Ich hab mich erst heute wieder aufgeregt, als im ZDF der Teaser lief und es hieß: Im Frühjahr…. Da freue ich mich schon sehr drauf und bin auch sehr auf die Bilder gespannt.
Dschungelcamp kucke ich gar nicht, ist mir irgendwie immer zu spät und ich müsste es auch alleine kucken.

1 Jahr her

Hallo Gabi,

vielen Dank für den bezaubernden Einblick in das Wimmelbild vom Park. Das ist wunderschön geschrieben. <3

Liebe Grüße
Nicole