Gillibran Brown führt den Haushalt von Dick und Shane und ist außerdem das jüngste und neueste Mitglied ihrer ungewöhnlichen Dreierbeziehung. Seit kurzer Zeit führt er ein Online-Journal, in dem er das festhält, was ihn bewegt und von seinem Alltag mit seinen zwei Daddys erzählt.
So fand ich’s:
Gillibran, der uns aus seinem Leben in Tagebuchform erzählt, ist Anfang 20 und hat sich als Haushälter ins Leben von Shane und Dick geschwindelt. Er ist ein ziemlicher Chaot, der sich gerne ablenken lässt, aus dem Bauch heraus unsinnige Entscheidungen trifft und sein Temperament nicht wirklich im Griff hat. Dabei bleibt er aber immer liebenswert, denn man versteht sehr gut, dass sein Verhalten oft aus Unsicherheit entsteht und er einfach nur auf der Suche nach Zuneigung ist.
Seine Männer Dick und Shane, die etwa 10 bzw. 20 Jahre älter sind als Gillibran, tun ihm gut, denn sie kümmern sich gut um ihn und halten ihn davon ab, sich mit seinen impulsiven Entschlüssen selbst zu schaden. Und doch rebelliert Gillibran regelmäßig gegen die Vorschriften, die die beiden ihm machen. Zu dumm, dass es im Haus eine klare Hierarchie gibt, an deren unterem Ende Gilli steht.
Dick steht in der Mitte, denn er versteht sowohl Gilllibran als auch Shane und schafft es oft, zwischen den beiden zu vermitteln. Shane, der unumstrittene Herr im Haus, ist mir ziemlich fern geblieben, vor allen Dingen, weil der Erzähler Gillibran Shanes rationale Entscheidungen oft nicht versteht oder zumindest nicht gut findet und auch zwischen ihnen beiden mehr Distanz herrscht als zwischen Gilli und Dick. Auch wenn Gilli am Ende immer einsieht, dass Shane nur sein Bestes im Sinn hatte, fühlt er sich von ihm für sein zugegebener Maßen oft kindisches Verhalten ungerecht behandelt und ungeliebt. Ich hätte es gut gefunden, wenn wir mehr Einblick in Shanes Gefühle Gilli gegenüber bekommen hätten.
Shane ist ein Freund davon, Gilli zur Strafe den Po zu versohlen und das nicht unbedingt auf die anregend-erotische Art. Für beide gehört das quasi zum Alltag, denn Gillibran macht oft Dummheiten, entweder, weil er nicht nachdenkt oder oft genug auch aus bewusster Rebellion. Dieser Aspekt der Domestic Discipline hat mir persönlich nicht besonders gefallen, weil das wie bei längst überholten Vorstellungen zur Kindererziehung aus pädagogischen Gründen passiert und Gillibran daran vordergründig keinen Spaß hat – im Gegensatz zu den erotischen Spankings, die es durchaus auch gibt. Nicht meine Spielwiese, aber die Geschmäcker sind eben verschieden.
Insgesamt gibt es zwischen Shane, Dick und Gilli keine gleichberechtigte Partnerschaft auf Augenhöhe, sondern eine klare Hierarchie, die Shane an die Spitze stellt und Gilli ans untere Ende.
Gillibran hat ein vorlautes Mundwerk und ist oft bockig, schmollt gerne und testet ständig seine Grenzen aus. Andererseits macht er sich auch ernsthafte Gedanken um viele Dinge und liebt seine zwei Männer sehr. Diese Mischung macht sein Journal lesenswert und ab und zu fand ich seine Sprüche auch zu Schmunzeln, wenn auch nicht so witzig wie offensichtlich viele andere Leser. Der freche und gleichzeitig liebe Gilli ist mir ans Herz gewachsen und hat mich neugierig darauf gemacht, was er mit seinen zwei Männern noch erlebt. Wie gut, dass “Fun with Dick and Shane” der Auftakt zu einer ganzen Reihe ist.
Mehr dazu:
Das Online-Journal mit aktuellen Eintragungen von Gillibran Brown gibt es auf der Homepage des Autors.
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Fun with Dick and Shane
More Fun with Dick and Shane
Achilles and the Houseboy
Gilliflowers
Christmas at Leo’s
Revelations (noch nicht erschienen)
[Werbung] Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Autorenhomepage
Loading Likes...